Mittwoch, 28. Oktober 2009

Arbeitsrecht und das Recht auf Arbeit!

So, nun bin ich seit Sonntag, wieder zurück von einem unserer vielen BR-Seminaren. „BR4 Betriebsräte und Arbeitsrecht – Wege aus dem Irrgarten!“, stand diesmal wieder auf der Tagesordnung. Neben vielen bekannten Gesichtern, war auch die ein oder andere neue Kollegin, bzw. neuer Kollege unter den Teilnehmern. Um es kurz zu machen, es hat mir mit Euch wieder sehr viel Freude gemacht und ich hoffe, dass ich und meine beiden Mitreferenten R. und S., das wohl etwas schwierige Thema Arbeitsrecht etwas Scheu nehmen konnten. Besonderen Dank gilt insbesondere S., wie ich heute am Ende des Seminars bereits sagte: Es ist schon etwas besonderes, wenn man mit jemanden zusammen ein Seminar abhält, bei dem man vor nicht allzu langer Zeit, noch selber auf der „Schulbank“ gesessen hat! Ich freue mich schon auf Euch alle im November, beim Teil „b“, oder auch Arbeitsrecht-reloaded! Aber weg vom Recht, hin zum Tarif. Denn die Tarifgehälter der Arbeitnehmer in Deutschland sind innerhalb eines Jahres um durchschnittlich drei Prozent gestiegen. Zugleich sanken zwischen Juli 2008 und Juli 2009 die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Klingt gut, aber: Wegen Kurzarbeit, Öffnungsklauseln in den Tarifverträgen und der Kürzung von Sonderzahlungen die gestiegenen Löhne und Gehälter nicht bei allen an (wer hat’s auch wirklich geglaubt?). Und auch bei den nach Tarif bezahlten Beschäftigten waren die Unterschiede zwischen den Branchen erheblich: Im produzierenden Gewerbe erhöhten sich die durchschnittlichen Tarifverdienste nach Angaben der Statistiker um 3,5 Prozent. Dies sei unter anderem auf die vergleichsweise hohen Abschlüsse in der chemischen Industrie und in der Metallindustrie zurückzuführen. Im Dienstleistungsbereich stiegen die Verdienste demnach um 2,6 Prozent. Die Spannbreite reichte dabei von 0,9 Prozent im Handel bis 3,1 Prozent in der Öffentlichen Verwaltung. Claus Schäfer der Verteilungsexperte von der Hans-Böckler-Stiftung, urteilte darüber: Die Tarifgehälter seien zunächst nur ein Anspruch der Arbeitnehmer. In der Realität würden häufig Zulagen abgeschmolzen und die Erhöhungen mit Hilfe von Öffnungsklauseln nach hinten verschoben. Aktuell sei auch wegen der weit verbreiteten Kurzarbeit und dem Abbau von Arbeitszeitkonten bei den Beschäftigten sehr viel weniger angekommen. Ohnehin seien nur rund 60 Prozent der Beschäftigten von Tarifverträgen geschützt. Nicht tarifgebundene Unternehmen orientierten sich zwar teilweise an den Abschlüssen, setzten nominale Erhöhungen aber sicher nicht so schnell und auch nicht in gleichem Umfang um. "Wir haben auch 2009 wieder Verluste beim Realeinkommen", erklärte Schäfer. Klingt jetzt etwas verwirrend, heißt aber letztendlich nichts anderes als: Ja wir bekommen mehr Geld, aber das ist leider etwas weniger wert! Oder noch einfacher: „ora et labora“, dt: Beete und Arbeite (auf dass du weiter Arbeiten kannst) Zum Schluss, noch einen Gruß nach Dormagen: „Hallo Jay, nachträglich noch alles Gute zu Deinem „29d“ Geburtstag!!!

Sonntag, 25. Oktober 2009

Schwarz – Gelb, in der Natur eine Warnfarbe! Und der Geschmack von Kaugummi über Nacht!

Nachdem ich in den letzten beiden Blogs, ausführlich über den IG-BCE Kongress berichtete, komm ich nun endlich wieder zurück, zu den Alltagsthemen. Und die sind nun wirklich, alles andere als Alltäglich.

Die Koalition zwischen CDU/CSU und FDP steht, alle Ministerposten sind untereinander aufgeteilt. Für Überraschung sorgte die Benennung von Ex-Wirtschaftsminister Guttenberg, zum Verteidigungsminister. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Herr Guttenberg, mit seiner oftmals sehr scharfen, aber stets zutreffenden Beurteilungen, dem ein oder anderen im eigenen Kabinett, etwas zu sehr auf die Füße getreten ist. Denn Politiker erzählen ja gerne, gerade auch in der Krise, alles in den schillernsten Farben, was bei Herrn G. nicht immer der Fall gewesen ist. Siehe zum Beispiel Opel, wo er einer der härtesten Kritiker der Sanierung auf Staatlichen Weg gewesen ist, nun sehen wir leider immer mehr, das der deutsche Traditions-Autobauer, weiter denn je von der Rettung entfernt ist, geschweige denn, alle Standorte!

Aber das Minister-Roulette muss in den eigenen Reihen der Koalitionspartner ausdiskutiert werden. Gerade Herr Schäuble als Finanzminister, wird uns wohl in Zukunft noch stark beschäftigen, aber so kann er als Innenminister nicht mehr so viel „Überwachungs-Unfug“ anstellen. Die Industrie jedenfalls begrüßt den neuen Koalitionsvertrag, dass lässt uns Gewerkschafter wohl nichts gutes hoffen, oder? Die neue Regierung werde laut Merkel Wort halten: "Wir erhöhen keine Steuern und Abgaben, sondern wir setzen auf Wachstum. Wir entlasten die Bürger." Sie schloss aber nicht aus (!!!), dass Sozialbeiträge angehoben werden. Schon seit längerem sei vereinbart, dass der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung von 2,8 auf 3,0 Prozent steige (mit mir war das aber nicht vereinbart!). Die Regierung werde aber alles daran setzen, dass es keine weiteren Erhöhungen gebe. Das Ziel sei, die Lohnzusatzkosten unter 40 Prozent zu halten. Klingt jetzt schon ein bisschen nach: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass!“

Eine traurige Nachricht, hat uns diese Woche wahrscheinlich alle etwas erschüttert. Das als Mit-Motor des Deutschen Wirtschaftswunder geltende Traditionsunternehmen Quelle in Fürth, steht nun endgültig vor dem Aus. Circa 7500 von anfangs über 10.000 Mitarbeiter werden in der nächsten Zeit ihren Job verlieren. Und dass in einer nun auch nicht gerade Wirtschaftlich stark geprägten Gegend, geschweige denn Zeit. Auch bei uns in Bad Hersfeld, werden durch die Schließung des Technik-Centers, welches stets einen hervorragenden Ruf hatte, ein paar Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren. Das einzige nicht negative, denn in dem Fall kann man ja wirklich nicht Positiv sagen, ist das man Land auf, Land ab, sofort gemerkt hat, dass es nicht die Schuld der Beschäftigten, der Betriebsräte, oder gar der Gewerkschaften gewesen ist, sondern einzig und alleine Katastrophale Managementfehler, wie Beispielsweiße das verschlafen des Internet-Marktes gewesen sind, welche das Unternehmen letztendlich zu Grunde gerichtet haben. Die sind allerdings, aber alle stets mit dem „Goldenen Handschlag“ verabschiedet worden, während nun bei dem einen oder anderen Ex-Mitarbeiter, die Existenz auf dem Spiel steht!!!

Doch komm ich nun zum Ende. Und das bedeutet wieder einmal einen kleinen Lesetipp. „Julian Comstock“ von Robert Charles Wilson, handelt von einer Welt in der zweiten Hälfte des 22. Jahrhunderts. Die Ölvorräte sind versiegt, die Finanzsysteme zusammengebrochen und die Welt ist wieder in eine Vorindustrielle Entwicklung, wie sie Mitte des 19. Jahrhundert geherrscht hat, zurückgefallen. Die USA sind zu einer religiös-fundamentalistischen Regierung verkommen, in der jeglicher technischer Fortschritt das Mal der Ketzerei trägt und die Menschen unserer Zeit, die sogenannten „Säkularen Alten“ als Wurzel allen Übels verteufelt werden. Ich selber kann mir zwar nicht vorstellen, dass unsere Welt einmal Entwicklungstechnisch so weit wieder zurück fällt, halte aber die Vorstellung, dass die US-Regierung in einen Religiösen Wahn verfällt, gar nicht mal so abwegig. Denn in vielen US-Staaten, wird heute bereits die Darwinistische Evolutionstheorie als Gottloser Unfug bezeichnet!!! Das Buch ist auf jeden Fall recht flüssig geschrieben, ein R.C. Wilson Roman eben, deshalb gebe ich 5 von 5 Ölfässer, geht runter wie Öl!

Übrigens habe ich Gesternmorgen im Radio ein total abgedrehtes Lied gehört: „Does your chewing gum lose it’s flavor, on the bedpost over night?“ Zu Deutsch: Verliert dein Kaugummi, über die Nacht am Bettpfosten seinen Geschmack?“ Das sind doch mal Fragen, oder? Wer jetzt aber denkt, dies wäre ein Werk irgendeiner Durchgeknallten Punk-Rock Band, der irrt sich gewaltig, denn das Werk stammt aus der Feder von Lonnie Donegan und ist bereits aus dem Jahre 1959!!! Abgefahren aber Geil…obwohl eine Antwort auf die Frage gibt das Lied auch nicht. Habt Ihr sie vielleicht???

So Schluss für heute, denn gleich schwinge ich mich ins Auto, auf dem Weg ins Ederer-Bergland, wo ich bis Mittwoch für unsere gute Alte IG-BCE, ein BR4-Seminar durchführen werde. „Betriebsräte und Arbeitsrecht“, mein Lieblingsthema, ich freu mich schon auf die Kollegen aus Hessen und Thüringen und werde Euch am Mittwochabend darüber berichten.

PS: Stellt Euch vor, es ist Schweinegrippe Impfung und keiner geht hin…

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Kongress Teil 2 und Schweineimpfung oder Sauerei bei der Schweinerei?

Sonntag hatte ich ja lang (ich weiß, zu lang!) und breit vom 4. IG-BCE Kongress in Hannover berichtet, aber die Masse an Eindrücken und auch Ausdrücken (der Redner), war einfach gigantisch. Und da ich keinerlei Gelegenheit hatte unter der Woche zu Blogen, im übrigen waren die Internetpreise im Hotel, ungefähr genauso hoch, wie eine Flasche Sekt in der Disco, kommt nun noch nen zweiter Teil, dann ist aber gut!

Denn jetzt komm ich noch zu ein paar ganz persönliche Eindrücke vom Kongress, welche am Sonntag dann den Rahmen wohl endgültig gesprengt hätten. Komm ich gleich mal zum Klubb 200: Erst mal habe mich sehr gefreut, dass ein oder andere Klubber-Gesicht wieder zu treffen. Beim nächsten Kongress, werden wir sicher ein paar Teilnehmer mehr sein, wetten!? Danke an Lothar, welcher mich darauf aufmerksam machte, dass unser Kollege Uwe P., die Klubber-Website fertig gestellt hat, nun liegt es an uns, sie mit Leben und Informationen zu füllen. Ich selber habe sie sogleich, unter der Rubrik „Was machen andere?“ Rechts oben im Zeitsondenblog verlinkt. Ich hoffe Ihr schaut auch dort immer mal rein und wie gesagt: Danke Uwe! Wer von Euch Teilnehmern übrigens das obige Bild von uns haben möchte, schreibt mir bitte ne Mail, ich sende ihm (oder ihr (wegen AGG)) dann das Bild in Originalgröße. (E-Mail: moggel-z@freenet.de)

Zum Referat vom (noch) Arbeitsminister Olaf Scholz, muss ich noch eine lustige Anekdote seiner Rede anmerken, welche den Saal zum Lachen brachte: Arbeitgeber jetzt bitte nicht Weiterlesen „Spoilergefahr“!!!

Er sprach davon, dass es in der Zukunft in der Industrie auch Ausbildungsplätze, für Lernschwächere Schüler geben muss, nicht alle Schulabgänger könnten Abiturienten sein und manche Menschen entwickeln sich erst im laufe des Lebens weiter. Er selber würde gerne mal wissen, wie viele der hier anwesenden Kongressteilnehmer, denn zum Beispiel selber mit so 15 Jahren, immer den Spruch hören mussten: „Was soll denn bloß mal aus dir werden???“ Kenn ick irgendwo her, frei nach dem Motto „Da ich in der Schule etwas Faul war, muss ich nun als BR arbeiten!“ Iss aber auch ne Kunst, früher schon gerne aus dem Fenster geguckt und heute geht’s auch noch!!! (Bitte nicht ernst nehmen)

Aber auch der Kulinarische Teil, sprich Mittag- und Abendessen, ließen alles andere als zu wünschen übrig, danke an die Küche. Muss aber leider sagen, dass man nach so einer Woche nur erlesene Speisen, wie zum Beispiel, „Finkenwerder Räucherfischplatte“, „Gesottene Deichochsenbrust“ oder „Lübecker Spekulatius Mousse mit beschwipsten Pflaumen“ (kein Witz), hat man am Ende der Woche, dann doch etwas Hunger auf was „einfaches“. Deshalb ging es auf der Heimreise, erst mal im Bahnhof zu Burger King, es lebe das gute alte Fast Food. Lustig war nur, wie viele Kongressteilnehmer man dort getroffen hatte, welche einstimmig der Meinung waren: Endlich mal was Normales! Ja so ändert sich die Zeit, so dass nun schon „Junk Foot“ als normales Essen gilt!

Aber ich habe mir auch was tolles mit nach Hause gebracht, nämlich ne wunderschöne Erkältung, wie wohl viele andere Teilnehmer auch. Ja wenn so eine Woche lang, circa 400 Personen zusammen hocken, dann hat eine Pandemie leichtes Spiel. Schweinegrippe das wäre deine Chance gewesen!

Da gibt’s ja momentan auch heftige Diskussionen, da wohl unsere Bundesregierung einen anderen Wirkstoff bekommen soll, wie die Allgemeinheit, was sie natürlich abstreiten. Frag mich sowieso, warum sich die Bundestagsabgeordneten Impfen lassen wollen, denke sie genießen Immunität…?

Ab dem nächsten Blog, berichte ich aber dann wieder von aktuellen Themen, versprochen!

Sonntag, 18. Oktober 2009

vorwärts denken. verantwortlich handeln.

„vorwärts denken. verantwortlich handeln.“, unter diesem Slogan stand der 4. Kongress unserer IG-BCE, vom 11. bis 16. Oktober in Hannover. Von Sonntagabend bis Freitagmittag, saßen wir 350 Delegierten zusammen, um gemeinsam die weitere Richtung unserer „Zukunftsgewerkschaft“ zu bestimmen. Neben über 300 Anträgen aus den verschiedenen Bezirken und Gremien, stand aber auch die Neuwahl des Geschäftsführenden Hauptvorstands, auf der Tagesordnung.

Sonntagabend gab es zur Einstimmung, erst mal eine feurige Eröffnungsshow mit viel Tanz und Musik. Vor allen die 4 Sänger der A-Capella Band „Maybebop“ mit ihrer Version des Queen Hits „Bohemian Rapsody“, rissen alle Zuhörer von den Sitzen. Einzig die Dichterlesung von Professor Hellmuth Karasek, der den Vergleich von römischen Volkstribunen in Shakespeares Dramen, dem tschechischen Läufer-Idol Emil Zatopek, zur aktuellen Abwrackprämie suchte, war für uns „einfach gestrickten“ Delegierten doch ein klein wenig zu „Avantgardistisch“!

Warme und vor allem herzliche Worte, an unseren scheidenden Vorsitzenden Hubertus Schmoldt, kamen von Franz Müntefering. Er lobte ausdrücklich die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Hubertus: „Die SPD ist stolz darauf, dass Du einer von uns bist". DGB-Vorsitzender Michael Sommer, mahnte in seiner Ansprache, die neue Bundesregierung müsse mit dem Protest der Gewerkschaften rechnen, wenn sie deren Kernbereiche attackiere. „Mitbestimmung ist nicht von gestern, und sie hat sich auch nicht im vereinten Europa überlebt" „Deutschland ist Industrie, und die Zukunft Deutschlands ist die Industrie".

Der Niedersächsische Ministerpräsident (lieber Niedersächsisch als Niederträchtig!) Christian Wulff, bedankte sich bei Hubertus für die gute Zusammenarbeit. „Wir haben gemeinsam Entscheidendes in Politik und Wirtschaft bewirkt", so Wulff. „Nahezu jedes Telefonat mit Ihnen diente der Erhaltung oder der Schaffung von Arbeitsplätzen." Der Umgang mit Hubertus habe ihm gezeigt, dass eine Kultur der Mitbestimmung „eben nicht etwas von gestern" sei!

Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil (SPD), sprach von der langen Tradition der Stadt zur Gewerkschaft, Kritisierte aber unter leichter Heiterkeit, dass es nie gelungen ist, Hubertus als Einwohner der Stadt Hannover zu begrüßen. Da sei man mit Michael Vassiliadis, schon einen Schritt weiter gekommen ;-)!

Besondere Anerkennung kam von Bundespräsident Horst Köhler, als er sich an Hubertus mit den Worten wandte: „Sie machen die Soziale Marktwirtschaft auch heute und morgen stark. Sie haben sich nicht nur um Ihre Gewerkschaft, Sie haben sich um Deutschland verdient gemacht." (Denn Applaus brauch ich jetzt wohl nicht beschreiben…)

Mit diesen Herzlichen Worten an Hubertus und den ebenfalls leider ausscheitenden Werner Bischoff, setzte sich der Wochenanfang fort, es wäre jetzt wohl nicht möglich, hier alle Redner und ihre Wortbeiträge zu Nennen. Dienstagmorgen wurden Hubertus und Werner dann von uns Delegierten mit Minutenlangen Applaus und Dankesrufen, für ihre langjährige Arbeit verabschiedet, was nicht nur bei Hubertus selber für ein paar feuchte Augen geführt hat.

Danach ging es sogleich an die Neuwahl des ersten Vorsitzenden. Michael Vasiliadis stand ja schon lange als Hubertus Nachfolger fest, aber ein Wahlergebnis von über 95% (Ohne Enthaltungen sogar 97,12%), war schon überwältigend. Bundeskanzlerin Angela Merkel, meinte dazu am Mittwoch: „Dieses Wahlergebnis sei ja fast schon beängstigend!“ Als Nachrücker für Hubertus und Werner, wurden in den Geschäftsführenden Hauptvorstand Egbert Biermann und Peter Hausmann gewählt. Ullrich Freese wurde zum 2. Vorsitzenden bestätigt.

Kommen wir nun noch kurz zur Politik. Angela Merkel sagte uns zu, dass auch Michael und der IG-BCE weiterhin alle Türen im Kanzleramt offen stehen würden. Die IG BCE bezeichnete sie als „Ideenwerkstatt" und lobte die zukunftsweisenden Tarifabschlüsse zu Demographie und Lebensarbeitszeit. Zum strittigen Thema Mitbestimmung sagte Merkel: „Ich bin der Meinung, dass wir nichts ändern werden bei der Mitbestimmung." Genauso eindeutig äußerte sich die Kanzlerin zum Kündigungsschutz. Diskussionen darüber halte sie für „nicht sinnvoll". Das muss sie uns ja eigentlich nicht erklären, sondern eher ihrem neuen Koalitionspartnern aus der FDP, oder?!

Mit lang anhaltendem Beifall bedankten wir uns noch, beim noch amtierenden Bundesarbeitsminister Olaf Scholz. Zu dem Michael sagte: „Von uns aus hättest Du noch Arbeitsminister bleiben können." In seinem Referat zu Beginn des 5. Kongresstages forderte der Minister deutlich verbesserte Regelungen für Leiharbeitnehmer. Sie sollten den gleichen Lohn erhalten, wie die Stammbeschäftigten eines Betriebes. Zudem müsste der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht bei Leiharbeit bekommen. Darüber hinaus warnte Scholz davor, dass durch EU-Regelungen das deutsche Mitbestimmungsmodell ausgehebelt werden könnte: „Der Maßstab der (deutschen) Mitbestimmung darf nicht unterlaufen werde!

Ich werde an dieser Stelle nun aufhören, Euch über den Kongress zu Berichten, da ich nun schon viel zu viel und trotzdem immer noch zu wenig darüber geschrieben habe. Im laufe der Woche, wird ich Euch noch über ein paar persönliche Eindrücke und vor allen über den ein oder anderen Antrag, über welchen wir Abstimmen mussten berichten. Da gibt es noch so einiges zu sagen, vor allen haben wir ein deutliches Zeichen, gegen den Rechtsextremismus gesetzt. Also, im Laufe der Woche gibt es mehr davon und auch zum Klubb 200. Also, guckts du rein…

PS: Danke an S. für Deine Urlaubskarte, hat mich sehr gefreut. Erhol Dich gut und schönen Urlaub!!!

Freitag, 9. Oktober 2009

Wir gratulieren und resignieren!

Happy Birthday, zuerst einmal an den Deutschen Gewerkschaftsbund, denn der wurde im Oktober 1949 in München gegründet. 16 Einzelgewerkschaften schloßen sich damals zum DGB zusammen. Dieser verstand sich von Anfang an als Stimme für Arbeit und soziale Gerechtigkeit. Zu den zentralen Forderungen der Gründungsphase gehörte die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien. Zum Ersten Vorsitzenden wurde damals Hans Böckler gewählt. Und die Themen von einst, sind auch heute wieder aktuell: Arbeitszeitverkürzung der Wochenarbeitszeit und Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Also altes Haus, alles Gute und auf die nächsten 60 Jahre!!!

Dienstagabend, war mir aber alles andere, als zum Feiern zumute. Denn wir Betriebsräte von K+S, waren mit vielen Kollegen unseres Unternehmens auf einer Informationsveranstaltung der Bürgerinitiative für ein Lebenswertes Werratal. Klingt gut, oder? Nur leider verstecken sich hinter diesen schönen Namen, viele Betonköpfe, welche in Wirklichkeit nur eines im Sinn haben, nämlich unseren Kali-Bergbau platt zu machen. Es bereitet einen schon etwas Kopfzerbrechen (und vor allen Kopfschütteln), wenn man alle Maßnahmen unseres Unternehmens als Unsinn und sinnlos abtut (welche uns im Übrigen 360 Millionen Euro kosten werden!!!), selber aber mit sogenannten Experten aufwartet, welche alle nur Hahnebüchene Aussagen und Forderungen von sich geben.

Die Krönung des Abends, war dann die Aussage eines „Äxpärden“, man solle um mehr Salz aus den Gruben zu bekommen, die Stützpfeilerstärke verringern! Das hat dann doch im Saale für einiges Gelächter gesorgt. Aber man hat an diesem Abend sehr genau gesehen, das es nicht einmal ansatzweise um technisch realisierbare Maßnahmen zur Reduzierung unserer Salzhaltigen Abwässer geht, sondern nur um „Kampf dem Kapitalismus“, denn anders kann ich es nicht deuten, was da aus dem Munde einiger Bürger und Vertreter der Linken (meine Freunde) kamen. Aber während die einen mit Inhaltslosigkeit glänzten, waren die Argumente unseres Werkdirektors und der Wissenschaftlichen Vertreter des „Runden Tisches“ unumstößlich. Aber leider sind nun mal viele Menschen, vernünftigen Argumenten gegenüber auf beiden Ohren Taub und so Engstirnig dass sie mit beiden Augen gleichzeitig durchs Schlüsselloch gucken können! Mein armes Deutschland…

Nun aber mal etwas was für alle hier interessant sein dürfte. Seit Wochen bekomme ich einen Brief nach dem anderen, von meiner Krankenkasse und von vielen anderen. „Jetzt wechseln“, steht oftmals schon auf dem Umschlag, was sehr praktisch ist, denn die wechseln sogleich ungeöffnet in meine Papiertonne. Klasse fand ich dann aber die Tage, den Brief meiner eigenen Krankenkasse, in dem sie mir zu einer Sterbegeldversicherung rieten. Für nur so und soviel Euro im Monat, kann man bis zu 12.000 € erhalten, 6.000 € mindestens Garantiert. Dumm nur, das ich in dem angegeben Zeitraum, circa 6.600 € einzahle! Also schon mal 600 € mehr als ich mindestens bekomme, ganz zu schweigen bei einer Durchschnittlichen Verzinsung von 3%, was bei einer Laufzeit von über 25 Jahren, schon recht niedrig angesetzt ist! Ich glaube ich mach demnächst selber ne Versicherung auf, denn wie es aussieht kann man da ohne Risiko riesige Mengen an Gewinn abschöpfen. Und wenn es mir dann doch mal schlecht gehen sollte, greift mir dann schon mal der Staat unter die Arme, oder etwa nicht?!

Da ich gerade beim Nachrechnen bin, kann ich nur allen von Euch, welche eine so genannte Zahnzusatzversicherung haben, nur dringend mal raten, sich mal daheim hinzusetzten und mal genau nachlesen, für was sie genau aufkommt und innerhalb welchen Zeitraums. Die Tage war bei mir zuhause, nämlich mal wieder ein Vertreter der edlen Versicherungszunft. Im laufe des Gespräches kamen wir dann auch auf besagtes Thema Zahnzusatz. Ich will Euch nicht mit langweiligen Zahlen auf den Zahn fühlen, aber glaubt mir, wenn Ihr Monatlich circa 30 Euro, schön brav auf ein spezielles Konto, nur für Zähne, Brille oder ähnlichen Dingen macht, habt ihr nach nur 10 Jahren schon eine bessere finanzielle Absicherung, wie sie die meisten Versicherungen bieten. Glaubt es mir, traurig aber leider Wahr.

Soviel für Heute, am Sonntag fahr ich dann nach Hannover zum IG-BCE Kongress und darf mich auf eine spannende Woche mit vielen interessanten Gesichtern freuen. Ich werde darüber noch ausführlich am Ende nächster Woche Berichten.

Also J oder S, wäre nett…

Sonntag, 4. Oktober 2009

Raues Klima in Europa!

Nun hat sich der Sommer 2009, nach einem letzten kurzen aufbäumen zum Herbstanfang, wohl endgültig von uns verabschiedet. Als im August geborenes Sommerkind ich werde ihn bis nächstes Jahr, schmerzlich vermissen. Diese Woche haben sich dann auch daheim am Kleiderschrank Herzerreisende Abschiedsszenen abgespielt, als die T-Shirts und kurzen Hosen, bis nächstes Jahr wieder in den hintersten Winkel des Klamottensammelsuriums verschwanden.

Aber auch das politische Klima wird zusehens rauer. Während die CDU sich weiterhin in Sondierungsgesprächen mit CSU und FDP befindet, um einen gemeinsamen Nenner zu finden, welcher uns dann sicherlich gewerkschaftlich fordern wird, suchen die Sozialdemokraten in Thüringen weiterhin nach einem Koalitionspartner. Sah es kurz nach der Landtagswahl noch nach einer Rot-Rot-Grünen Regierungsbildung aus, so ist man nun die Tage eher an einer Schwarz-Roten interessiert und facht damit die innerparteilichen Diskussionen unter den Genossen erst recht an. Der Linke Flügel, möchte sehr gerne eine Annäherung an die Linken, der Rechte Flügel hält dagegen daran fest, dass das Hauptziel der Genossen, die Ablösung von Thüringens Landeschef Althaus (CDU), mit seinem Rücktritt erreicht sei, und man nun reinen Gewissens mit der CDU ins Regierungsbett, hüpfen könne. Erinnert jetzt ein bisschen an unsere Hessischen Verhältnisse, nach der gescheiterten Landtagswahl im Januar, hatte ja für genug Blog-Stoff hier gesorgt!

Aber nicht nur die Sozialdemokraten in Deutschland haben momentan mit immensen Wählerschwund zu kämpfen, auch in der Alpenrepublik Österreich weht den Genossen der Wind um die Ohren. Allerdings laufen dort die Wähler nicht wie hierzulande in das Lager einer neuen Linken-Partei über, sondern ganz im Gegenteil, wechseln sie immer mehr ins recht Lager über. Grund ist die auch nach dem Tode des Rechtspopulisten Jörg Haider, weiter anhaltende Ausländerhatz der FPÖ, welche scheinbar in Österreich auf sehr fruchtbaren Boden fällt. Ob’s vielleicht an der dünnen Bergluft liegt? Solange bekomm ich aber immer mehr den Eindruck, dass das „Braune Schreckgespenst“, wieder zusehens stärker durch Europa schleicht, wie man zum Beispiel auch in Frankreich und Italien immer stärker beobachten kann! Habt Ihr eigentlich denselben Eindruck, oder geht es nur mir so???

Wenn Ihr übrigens mal in Hansziels „Kundenkommunikations-Blog“ reinschaut, findet man im September-Blog unter: „Kunden ohne Gedächtnis?“, einen interessanten Bericht über die aktuelle Preistreiberei in unserer Eurozone. Ich selber hatte jetzt im Urlaub auch wieder ein paar tolle Erfahrungen, zum Thema Abzocke an der Autobahn gemacht. Sicher kennt Ihr alle mittlerweile diese schönen Toilettenanlagen an den Raststätten, wo man 50 Cent „Eintritt“ bezahlen darf, welche man dann aber in Form eines Bons, sofort im Restaurantbereich wieder einlösen kann. Schön und gut, aber ist Euch dabei schon mal aufgefallen, das man für einen Becher „Kaffeplörre“, denn anders kann man den winzigen Lauwarmen Pappbecher den ich da bekam nicht bezeichnen, auch noch 3,10 € bezahlt, da sind die 50 Cent Pinkelgebühr ja wohl schon vorher eingerechnet, oder?

Und da ich gerade wieder am nörgeln bin, auf der Heimfahrt habe ich dann Mittagspause bei einer Nordsee Filiale, ebenfalls an der Autobahn gemacht. Leute 3,99 € für ein Fischbrötchen??? Wenn man jetzt mal zurück in DM-Zeiten rechnet, sind das 8 Mark, dafür hat man in so manchem Lokal ein Schnitzel mit Pommes und Salat bekommen. Gut man muss ehrlich sein und die aktuelle Preissteigerung einrechnen, aber ist so ein Preis eigentlich noch reell???

Aber genug für Heute. Nun mal wieder was aus der Rubrik „Unnützes Wissen“: Es gibt drei Sorten Menschen auf der Welt. Die, die zählen können und die, die es nicht können…

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Neuorientierung oder Auflösungserscheinungen?

Hallo erst mal, weiß nicht ob sie’s wussten, aber ich war mal 2 Wochen kurz weg. Genauer gesagt hatte ich ein paar schön anstrengende Wandertage in den Bayrischen Alpen verbracht, deswegen konnte ich leider auch nicht an den beiden „Klubber-Specials“ in Haltern teilnehmen, aber ich denke, dass ihr Klubber auch ohne mich gut zurecht gekommen seit. Sorry Dirk, wir müssen unser gemeinsames Bier später mal zusammen trinken, aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Aber nun zum Blog, was war denn los die Tage?

Ach ja, Bundestagswahlen. Susanne ich gebe Dir vollkommen recht bei den Briefwahlen, auch ich hatte bereits 2 Wochen vorher gewählt und war erst mal paff über den Papierkrieg als Briefwähler. So kann man schon die Lust am Wählen verlieren. Aber das Ergebnis der Wahl, war ja (leider) keine Überraschung, oder? Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich erfüllt, Königin Angela von der Uckermark, bleibt weiterhin Regierungschefin und Guidon Westerwelle ist nun „Firstlady“ (Oh Gott, Oh Gott!!!).

Aber nun wird’s richtig spannend, denn schon einen Tag nach der Wahl hat Frau Merkel deutlich gemacht, was auf uns zukommt. Steuersenkungen stehen dabei aber erst mal ganz hinten an. Und da liegt schon der erste Knackpunkt der zukünftigen Koalition zwischen FDP und CDU/CSU, denn die Liberalen haben ja immer strickt daran festgehalten, dass die Bürger Steuerlich entlastet werden sollen. Unklarheiten herrschen auch noch stark bei den Themen, Kündigungsschutz (wir kennen ja die Meinung der FDP!), Atomausstieg, Gesundheitsfond, Bundeswehr, und, und, und. Ich glaube die „Neue Koalition“ braucht überhaupt keine Opposition, die haben schon genug damit zu tun, einen gemeinsame Politischen Konsens zu finden, wetten dass da noch einige Parteiliche Umstrukturierungen kommen werden?!

Aber auch bei den „Verlierern“ herrscht alles andere als Friede und Eintracht. Unsere gute alte SPD fängt die Tage an, alles was sie über Jahre versäumt hat, nun binnen Stunden rumzureisen. Neuer Fahnenträger soll nun Sigmar Gabriel werden, Andrea Nahles gilt nun als zweitstärkste Macht unter den Sozialdemokraten. Grund des Politkarussells sei nun eine verstärkte Annäherung an die Linken. Höchste Zeit zum Wandel? Viel zu Spät? Oder eine Neuausrichtung zum falschen Zeitpunkt? Die nächsten Tage und Wochen bleiben spannend, so oder so. Da fällt mir gerade ein, wenn die SPD und die Linke sich wirklich mehr annähern sollten, bedeuten dass dann am ende vielleicht sogar eine komplette Fusion wie zum Beispiel Bündnis 90 und die Grünen? Die „Linken Sozial Demokraten“, kurz LSD etwa???

Genug über Politik, kommen wir nun zum Kulturtipp. „Die letzte Flut“ von Stephen Baxter. In diesem knapp 750 seitigem Roman geht es um einen drastischen Anstieg des Meeresspiegels, nicht etwa um den prognostizierten 1 Meter in circa Hundert Jahren, sondern um mehrere Hundert Meter innerhalb einiger Jahrzehnte. Wissenschaftler versuchen verzweifelt dem Grund des plötzlichen Anstiegs, im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund zu gehen und machen dabei eine erschreckende Endeckung: Ist der Planet Erde dabei, sich von der Menschheit zu erledigen? Stephen Baxter schreibt wieder gekonnt wissenschaftlich fundiert und spannend, ich kann den Roman wirklich empfehlen und gebe ihm 5 von 5 Seesterne!

Und nun noch ein Sonder-Tipp für alle Besitzer eines iPhone: „Geo Defense Swarm“ ein so genanntes „Tower Defense Strategiespiel“ in dem man Türme aufstellen und Aufleveln muss, um herannahende Feindeshorten aufzuhalten. Genial einfach, herrliche Vectorgrafik und sehr hohen „Suchtfaktor“. Und das für 89 Cent, also wer von Euch ein iPhone besitzt schaut mal in den App-Store. Ich gebe dem Game, ebenfalls 5 von 5 Türmen.

Das war’s für Heute erstmal, übrigens Danke an Jay und Susanne fürs Blogen, bitte macht weiter so!