Sonntag, 28. Februar 2010

Wer seine Arbeit verliert stirbt ja nicht...

War ja mal wieder ne wunderbare Woche. Das Schneechaos welches noch vor ein paar Tagen Besorgnis erregt hatte, hat sich nun selber innerhalb weniger Tage aufgelöst, ohne groß für Überflutungen zu sorgen (zumindest bisher). Da könnte sich das Politchaos mal die ein oder andere Flocke von abschneiden. Und statt Schnee kommt nun mal etwas Regen auf uns runter, ist ja mal was gaannzz anderes, oder?

Aber die Woche kam ja auch so genug auf uns runter, so wie immer eigentlich. Außenminister Westerwelle bleibt weiterhin innenpolitische Schlechtwetterfront, die CSU macht verstärkt „Gutwetter-Front“ gegen die Kopfpauschale im Gesundheitswesen, und unser Uckermark’sches Hoch Angela sitzt weiterhin alles ruhig aus. Der Koalitionsfrieden unserer Regierung scheint gerade schneller am Tauen zu sein, als die Eisflächen unserer Seen. Apropos Seen, es gibt gerade immer mehr Vermutungen, dass die CSU gar keine Partei ist, sondern eine Sekte. Nämlich die Zeugen „Seehofers“!

Meine Woche selber ging dann am Freitag unter anderen mit unserer Bezirksvorstandsitzung zu Ende. Da kommen auch noch so einige Schlechtwetterfronten auf uns zu. Ein besonderes Augenmerk verdient unser IG-BCE Funktionärskonferenz, welche am Samstag in Baunatal stattfand. Dort waren neben circa 120 Vertretern aus den Betrieben und Ortsgruppen, auch ein Mitglied des Bundestages, ein Vertreter der IG-BCE Energiepolitik und ein Vertreter des BUND anwesend.

Während die Industriegruppenpolitik an und für sich recht anschaulich und auch zugegebener maßen, ziemlich sachlich, sowohl von Seiten der Politik, der IG-BCE Funktionäre, als auch vom Vertreter des BUND diskutiert wurde, kam dann über eine Äußerung des BUND Vertreters doch etwas Verständnislosigkeit auf.

Sicher muss in unserem Land ein berechtigtes Augenmaß auf den Umweltschutz gelegt werden und man sich nicht auf dem bisher erreichten ausruhen darf. Aber auf die Anmerkung, dass man mit utopischen und zur jetzigen Zeit nicht umsetzbaren Forderungen, ganze Region platt machen könnte, zu Antworten: „Wenn man Arbeitslos wird, verliert man ja nicht sein Leben. Man lebt weiter und kann sich dann ja nach was anderen umschauen!“ (O-Ton B.U.N.D.!) Das ist schon eine besondere Form des Zynismus, oder seht ihr das etwa anders?

Aber da wir gerade beim Zynismus sind, bleiben wir auch beim Kulturtipp zynisch. Freitagabend waren wir im Kabarett, „Giftzahn der Zeit“ von und mit Barbara Kuster. Eines haben wir an diesem Abend gelernt: Man muss nicht immer gleich zum Psychiater, Gartenumgraben hilft manchmal mehr und man tut auch was für seine Arme. Mit Parodien von unter anderen Celine Dion, Tina Turner, bis hin zu Ramstein, wurden uns musikalisch die Probleme der Zeit näher gebracht. „Love-Parade? Was soll da denn für eine Parade sein? Mein Gott, was hatten wir früher für Paraden in Berlin!“ –Ohne Kommentar- Schaut sie euch selber an, Wahnsinn!

Donnerstag, 25. Februar 2010

Mit Power auf den Point gebracht

Als ein starkes Signal, sieht die Gewerkschaft das Ergebnis der Schlichterkommission, für die Lohnverhandlungen des öffentlichen Dienstes, welches von den Verhandlungspartnern einvernehmlich empfohlen wurde.

Im Tarifkonflikt für die Angestellten bei Bund und Kommunen hat sich die Schlichtungskommission auf folgendes verständigt: Eine Einmalzahlung in Höhe von 240 Euro zum 1. Januar 2011 sowie eine prozentuale Lohnerhöhung in drei Stufen. Demnach sollen die Löhne in diesem Jahr um 1,2 Prozent, ab Januar 2011 um weitere 0,6 Prozent und ab August 2011 nochmal um 0,5 Prozent steigen. Die Schlichter empfehlen eine Laufzeit bis zum 29. Februar 2012, zusammen also 2,3%, bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Klingt jetzt zwar Lohnmäßig, auf dem ersten Blick nicht so prall, aber wie wir gerade immer mehr lernen (müssen), liegt der Schwerpunkt der jetzigen Tarifrunden, nicht mehr nur beim Geld alleine.

Deshalb sieht die Einigung der Schlichter zudem Vorschläge für flexible Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte und eine zwölfmonatige Übernahmegarantie für Lehrlinge nach dem Ende ihrer Ausbildung vor. Auch soll wieder Bewegung in die festgefahrenen Gespräche zwischen den Tarifpartnern über die seit 2005 strittige Entgeltordnung kommen, mit der die Beschäftigten eingruppiert werden. Na ist doch immerhin schon mal etwas, allerdings ist dies bisher erst eine Empfehlung, am Samstag soll dann in Potsdam über eine Annahme der genannten Forderungen beraten werden.

Wir selber hatten uns letztes Wochenende auch zu Beratungsgesprächen zurückgezogen. Themenschwerpunkt waren unsere IG-BCE Betriebsratsseminare 2010 und ein Rückblick auf die im Jahre 2009 durchgeführten Seminare. Unser Kollege Oliver Venzke von der Abteilung Bildung unterrichtete uns zum Thema: „Methodik und Didaktik in der Bildungsarbeit“. Klingt zwar etwas abstrus, ist aber nichts anderes als das Zusammenspiel zwischen dem Lehrenden und dem Lernenden, die so genannte Subjektorientierung von Sendungs- und Empfangsbewusstsein, sprich ein Lernerlebnis zu erzeugen. Was aber euch für die Leser selber interessant sein sollte, ist das man mittlerweile zu sehr Power-Point fixiert arbeitet. Nicht das „PP“ schlecht ist, ganz im Gegenteil, aber das Programm verleitet zu zuvielen Spielereien. Also: Weniger ist mehr, konzentriert euch auf das wesentliche und formuliert mehr selber. Wer mal ein absolut geiles und vor allen humorvolles Negativbeispiel sehen will, schaut mal nach unter: www.youtube.com/watch?v=yL_-1d9OSdk Echt cool der Herr Professor!

Apropos Negativbeispiel, dass ist immer mehr unser Spaß-Außenminister. Der überfahrt mit seiner unsinnigen populistischen Hartz IV. Debatte, mittlerweile eine „Rote Ampel“ nach der anderen. Aber im Gegensatz zu einer anderen Person, welche diese Woche die Konsequenzen aus ihrer „Irrfahrt“ geschlossen hat (leider, hatte ja nicht wirklich was mit ihrem Beruf selber zu tun, war halt nur menschliches Versagen!), sieht er nicht mal ansatzweise ein, das er immer mehr zum politischen Geisterfahrer mutiert. Oder hat da jemand ne andere Meinung?

Soviel für Heute, Morgen geht es in aller frühe zur Bezirksvorstandsitzung und am Samstag findet dann sogleich unsere Funktionärskonferenz statt, werde euch darüber unterrichten.

Chicken: Chicken, Chicken, Chicken…

…Chicken!!!

PS: Vielen dank dafür noch mal an dich Oliver.

Sonntag, 21. Februar 2010

Lohnerhöhung in der Forderung!

Während die IG-Metall in ihrer Lohnrunde, die Arbeitsplatzsicherung als oberstes Ziel sieht und erstmals auf eine konkrete Zahl in der Lohnforderung verzichtet, greift nun der DGB selber nach den Zahlen.

Denn um der vollen Freizügigkeit der EU-Arbeitnehmer (nennt sich wirklich so, hat aber eher mit „Freibrief der AG“ zu tun!), welche ab dem 01. Mai 2011 gilt, entgegen zu wirken, hatte man bereits schon im Jahre eine gesetzlich Lohnuntergrenze von 7.50 Euro gefordert. Nun gab eine Sprecherin des Deutschen Gewerkschaftsbund bekannt, man wolle seine damalige Mindestlohn-Forderung von 7,50 Euro auf 8,50 Euro hoch setzen. Dies werde der Bundesvorstand in seinem Antrag für den Bundeskongress der DGB-Gewerkschaften im Mai vorschlagen.

Na, da ist ja zumindest beim Mindestlohn schon ne ziemliche Inflation im Gange, innerhalb von 4 Jahren knapp 15% mehr Lohn, aber mal ernsthaft, eigentlich mehr als gerechtfertigt, denn in Belgien beispielsweise liegt der Mindestlohn bei 8.41€ und in Luxemburg sogar bei 9.73€! Und vor allen bitte keine Debatten mehr über Mindestlohn Ost und Mindestlohn West, die sind nämlich über 20 Jahre nach dem Mauerfall eine Schande!!!

Hat eigentlich jemand von euch, am Mittwoch die Sendung „Abenteuer Wissen“ mit ihrem Bericht über K+S gesehen? Also ich bin schon mehr als enttäuscht über das ZDF, denn solch eine einseitige, mit Halbwahrheiten und glatten Lügen strotzende Sendung, hätte ich vom einen Privatsender, in seiner Anfangszeit erwartet. Aber nicht von einem Sender, welcher nicht nur von unser aller Fernsehgebühren bezahlt wird, und für seine Sendung „Abenteuer Wissen“ schon eine Auszeichnung, wegen ihrer guten Berichterstattung gewonnen hat. Hier hat man nun gnadenlosen selbsternannten „Umweltexperten“, eine Plattform für ihre Lügen gegeben. Beispiel nur mal die genannte Salzeinleitung in die Werra, welche laut dem ZDF, ja nach einer Regelung aus dem Jahre 1943 geschieht. Das genannte Gesetz, stammt tatsächlich aus dem Jahre 1943, die darin enthaltenen Grenzwerte, wurden aber schon seit Jahrzehnten immer weiter heruntergeschraubt. Von einer Spitzenbelastung von 30.000 Milligramm pro Liter in den 80’er Jahren durch die damalige DDR, auf heutige 2.500 Milligramm, welche in den nächsten Jahren noch weiter unter 2.000 Milligramm gesenkt werden. Demnach gibt es auch keine Trinkwasserbelastung der Stadt Bremen von uns, denn da der Chloritgehalt beim Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser, dort bereits nur noch 400 Milligramm beträgt, Tendenz wie gesagt in Zukunft weiter fallend! Der Chlorit-Höchstgehalt für Trinkwasser liegt bei 600 Milligramm, Mehrwasser enthält übrigens 19.000 Milligramm! Könnte hier noch endlos weiter über die genannten „Fakten“ schreiben, aber dazu reicht leider der Platz nicht.

Der Slogan „Mit dem zweiten sieht man besser!“, war bei dieser Sendung leider nicht zutreffend. Das andere Auge war hier wohl mehr ein Holzauge, widerlicher Sensationsjournalismus pur, Pfui!

Im laufe der Woche berichte ich vom Treffen unseres IG-BCE Referentenarbeitskreis und unserer Bildungsmethoden für unsere BR-Seminare 2010, ZDF Mitarbeiter sind auf unseren Seminaren übrigens gerne Eingeladen, damit sie mal lernen, wie man wahre Fakten anständig und seriös weitervermittelt!!!

Übrigens: Als das Privatfernsehen im Jahre 1985 (RTL) erstmalig gestartet ist, sprach Helmut Schmidt damals vom Untergang des Abendlandes. Das Öffentlich-Rechtliche scheint gerade fleißig mit am absaufen zu sein…

Donnerstag, 18. Februar 2010

Auch am Tag nach Aschermittwoch is noch alles vorbei ...

Ich hab tatsächlich in diesem Jahr den Karneval mal mit zu Grabe getragen. Der genaue Ablauf dieser Tradition ist von Stadt zu Stadt und Kneipe zu Kneipe unterschiedlich. In unserer Kneipe des Dormagener Dreigestirns (alle drei Jusos) wurde der Nubbel am 11.11 in der Vereins Kneipe in die Ecke gestellt, dem Auftakt der neuen Karnevalssaison. In einem kurzen Umzug um den Block wurde er vorgestern um 22 Uhr feierlich bei Kerzenlicht zu Grabe getragen bzw ehr auf den Scheiterhaufen. Dann wurde eine Anklageschrift vorgetragen (in Mundart und gereimt). Normalerweise ist der Ankläger der 1. Vorsitzende der KG Ahl Dormagener Junge (als Geistlicher verkleidet) da dieser aber beim Nachhauseweg am Rosenmontag die widrigen Wetterverhältnisse nicht richtig eingeschätzt hatte und seinen Sturz nun im Krankenhaus kurieren musste, ist für diesen Job ein richtiger Geistlicher (auch KG Mitglied) eingesprungen. Zunächst verteidigten wir den Nubbel, am Ende jedoch waren wir von seiner Schuld überzeugt und fordert Rache. Die Anklage gipfelt dann beispielsweise in rhetorischen Fragen wie: „Wer hat Schuld, dass wir unser ganzes Geld versoffen haben? Wer hat Schuld, dass wir fremdgegangen sind?“. Wir johlende dann als Antwort dem Redner mit einem lauten „Dat wor der Nubbel!“, „Der Nubbel hat Schuld! Er soll brennen!“ Nach dem Volksglauben werden mit dem Nubbel auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden und Verfehlungen getilgt (Wers glaubt...). Nach der Nubbelverbrennung ging es wieder zurück in die Kneipe um die tolle Session zu beenden.
Jetzt startet die Fastenzeit und alle sind zur Enthaltsamkeit angetrieben. Während der eine dem Süßkram für die nächsten 6 Wochen abschwört, versuch der andere, nach beträchtlicher Füllung des Speichers, dem Alkohol aus dem Wege zu gehen oder auf S.. zu verzichten. Auf was wollt Ihr denn in der Fastenzeit verzichten? Die IG Metall verzichtet in diesem Jahr die Tarifrunde mit einer Prozentualen Tariflohnsteigerung zu versehen. Auch, oder gerade, den Metallern ist es aufgefallen in diesen Zeiten mehr auf Joberhalt für alle zu setzen. Mal sehen was daraus wird. Auch unsere erste Verhandlungsrunde naht. Die IG BCE wird sich auf Niederrheinebene zum ersten mal am 18.3 treffen. Hier werden sicher wieder Firmen in die Bütt gezogen den es besonders schlecht geht um die Verhandlungen „direkt richtig“ zu starten. Mal sehen wer lauter mit den Flügeln schlagen kann. Ich tipp ja mal auf die IG BCE. ;-)
Mein Kulturtipp für heute: Percy Jackson Diebe im Olymp, ein lustiger und gut gemachter Jugendfilm mit netten Special Effekten und vielversprechenden jungen Schauspielern. Leider ist die Story etwas durchschaubar und man weiß ziemlich früh wer der Bösewicht ist. Ich vergebe jedoch trotzdem 5 von 5 Fliegenden Converse da es echt ein netter „Popcorn-Film“ ist
So bis die Tage und immer dran denken in 6 Wochen ist Osten und der Schnee ist auch fast wech Read you

Mittwoch, 17. Februar 2010

Am Aschermittwoch sind alle entzwei!

Der Karneval oder Fasching, je nach dem wo man halt wohnt, ist nun endlich vorbei. Nun können alle Männer in den verschiedenen Vereinen, ihre Hosen wieder anziehen und müssen sich nicht mehr als Frauen verkleidet, in den Faschingshochburgen lächerlich machen. Das war nämlich schon seit „Charlies Tante“ mit Peter Alexander schon mehr als ausgelutscht! Aber ich habe mir selber geschworen, dieses Jahr mal nicht über das, ach so närrische Treiben abzulästern, zumindest vorher.

Und hinterher brauch ich auch nicht viel zu schreiben, da ja nun die ganzen Parteien, heute ihren politischen Aschermittwoch zelebrieren. Und ob dies nun heute bei der SPD, der CDU und CSU, den Grünen oder den Linken war, einer war überall dabei. Zwar nicht persönlich, dafür aber als Zielscheibe, nämlich unser Lieblingsaußenminister Westerwelle. Gerade wegen seinen Äußerungen über die aktuelle Hartz IV Debatte, lässt immer mehr vermuten, dass er damit nur von der derzeitig mehr als schlechten Regierungspolitik abzulenken versucht. Aber wie sagte heute sein Koalitionskollege Seehofer über seine Drohung „Er könne auch anders!“: „Da wackeln die Alpen, da schäumt der Chiemsee. Aber keine Angst, das ist kein Tsunami, das ist nur eine Westerwelle."

Wie seht ihr diese politisch Nadelstiche? Als längst gerechtfertigte Vorwürfe, oder aber auch nur Ablenkungstaktiken? Aber eines ist sicher, er ist der erste Außenminister, der wegen seiner Innenpolitik seine politische Laufbahn riskiert!!!

Was aber absolut kein Karnevalsscherz ist, ist das der billig Discounter „Lidl“ nun für einen Mindestlohn plädiert. Ob dies aber nun wirklich aus reiner Nächstenliebe geschieht, ist wohl mehr als fraglich. Vielmehr scheint man nun das „St. Florians Prinzip“ anzuwenden, denn nach denn ganzen Negativ-Schlagzeilen der letzten Zeit, greift man nun zum gewerkschaftlichen Rettungsring. Denn es ist wohl kein Geheimnis mehr, dass sich die ganze Billig-Discounter-Branche so weiter runter „Es Lebe Billig“ Gewirtschaftet hat, sieht man nun (hoffe ich) ein, das nun klare Lohnregelungen auf Bundesebene geschaffen werden müssen, damit auch die Konkurrenz die selben Lohn-Schwierigkeiten zu spüren bekommt!

Zum Schluss aber wieder mal nen DVD/ Blue-Ray Tipp: „Outlander“ von Howard McCain, handelt von einem (menschlichen) Außerirdischen, welcher mit seinem Raumschiff im Jahre 709, mitten in einem Wikingerkrieg abstürzt. Aber er kommt nicht alleine, sondern in seinem Gepäck hat er ein monströses Alien. Nun gilt es gemeinsam mit den „Eingeborenen“ auf die jagt des „Drachen“ zu gehen. Eigentlich nur ein B-Movie, mit relativ unbekannten Hauptdarstellern, aber auch Ron Perlman (Hellboy, Der Name der Rose) in einer Nebenrolle. Ich gebe dem Film ganze 4 von 5 Wikingerschilden, denn er ist eine gut gemachte recht nette, aber auch nicht allzu anspruchsvolle Abendunterhaltung.

Macht’s gut…

Sonntag, 14. Februar 2010

Das Salz der Erde!

Für und wider dem Marschieren. Denn wenn man sich nach außen zeigen will, dann tut man dies am besten in Form einer Parade. Heute Morgen fand in unserem Kali-Revier, wieder unsere all jährige Kirchschicht statt, genauer gesagt die mittlerweile 16! Unter der Leitung der Pröpstin Marita Natt, unserem evangelischer Pfarrer Dr. Thorsten Wapp und seinem katholischen „Kollegen“ Samuel Rabu, wurde in der prall gefüllten Kirche die Kirchschicht unter dem Motto „Ihr seit das Salz der Erde“ abgehalten. Unter der Musik der Bergmannskapelle Wintershall, zogen viele Bergmannsvereine aus Hessen, Thüringen und Bayern ein. Bergmannstradition pur eben! Am Mittwochabend sendet das ZDF, übrigens einen Bericht über unser Kali-Unternehmen. Die Sendereihe „Abenteuer Wissen: Salz – Segen und Fluch des weißen Goldes“, setzt sich mit unserem Abbau von 70.000 Tonnen täglich, der Weiterverarbeitung zum Kalidünger um den Hunger in der Welt zu bekämpfen, aber auch der Umweltproblematik aufgrund der Gewässerbelastungen, welche wir seit Jahren immer weiter herunterschrauben konnten, auseinander. Übrigens auf mittlerweile sogar schon ein „Zwölftel“ dessen, was von den Genossen zu DDR-Zeiten in die Werra geleitet wurde. Und welches aber durch das Kali-Maßnahmenpaket von weiteren 360 Millionen Euro, noch bedeutend weiter reduziert wird! Also wer sich von euch dafür interessiert: Mittwoch den 17.02. um 22.15. Aber nicht nur wir Bergleute sind am Wochenende marschiert. Auch die ewig „Gestrigen“ haben mal wieder versucht, auf sich aufmerksam zu machen. Circa 5000 Neonazis haben am Samstag versucht, in Dresden einen Aufmarsch zu starten um an die Bombardierung der Stadt vor 65 Jahren zu erinnern. Gerade sie sollten sich mal erinnern, dass sie diesen Akt der Barbarei mit zu verantworten haben! Aber circa 15.000 vernunftbegabte Gegendemonstranten konnten dies durch Straßenblockaden erfolgreich verhindern. Aus Frust sind dann die Betonköpfe halt wieder abgezogen und haben dann dafür auf ihren Heimweg in Gera und Pirna randaliert. Ist ja klar, wenn ich in Dresden nicht gegen die damalige Zerstörung demonstrieren darf, dann zelebriere ich halt umgekehrt die Zerstörung woanders selber. Klingt jetzt komisch, ist aber halt so, wenn man nichts in der Birne hat!!! Deshalb beschäftigen wir uns heute auch beim Lesetipp, mal mit den rechten Kameraden: „Die Nachhut“ von Hans Waal (ist nen Künstlername). Zur Story: Als 60 Jahre nach Kriegsende der letzte Dosenöffner abbricht, kommt es im unterirdischen Bunker nahe Wittstock zur Meuterei: Die Disziplin von Josef, Otto, Konrad und Fritz ist aufgebraucht, nun beschließt man erstmalig den Ausstieg! Ans Tageslicht treten 4 merkwürdig uniformierte Gespenster der Vergangenheit, nach denen schon bald Polizei, Psychologen und die Medien her sind. Ziel der 4, ist sich in die „Reichshauptstadt“ durchzuschlagen, um dort neue Befehle zu empfangen…! Eine bitterböse lesenswerte Satire, vorausgesetzt man nimmt sie nicht ernst. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Büchsenöffnern, denn einen ziehe ich aufgrund des Weiß-Roten Einbands ab, der könnte nämlich dazu führen, das die weiter oben genannten Betonköpfe noch meinen, hier würde es sich um Schulungsmaterial für sie handeln. Bis die Tage und Glückauf!

Mittwoch, 10. Februar 2010

Liebe Gewerkschaft, schnür mir ein Paket!

Die IG-Metall geht gerade in ihre wohl schwerste Tarifrunde, seit ihrem bestehen. Erstmals geht man ohne eine konkrete Lohnforderung in die Tarifverhandlung, sondern setzt eher auf verbindliche Gegenleistungen. Die Landauf, Landab als „süßes Gift“ gefahrenen Kurzarbeitsschichten, drohen auszulaufen, nun sieht man die Rettung der Arbeitsplätze als oberste Maxime. Denn die Produktion in der Metall- und Elektroindustrie ist um circa 30% eingebrochen, die Zahl der Arbeitnehmer schon um 5% gefallen, man sieht mittlerweile, jeden 5 Arbeitsplatz als Krisengefährdet.

Deshalb schlägt man nun als „Krisenmanagementplan“ einen Jobrettungsplan vor, welcher folgende Eckpunkte aufweisen soll:

Übernahme: Junge Arbeitnehmer sollen mit Weiterbildungsmaßnahmen, vor Entlassungen bewahrt werden.

Kurzarbeit: Sie soll voll ausgeschöpft werden, erst dann sollen Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung zum Zuge kommen.

Leiharbeit: Eine genauere Regelung, wann und zu welchen Bedingungen Leiharbeitnehmer eingesetzt werden dürfen. Damit bei einer Erholung des Arbeitsmarktes, Neueinstellungen nicht nur noch durch Arbeitnehmerüberlassung erfolgt.

Tarifverträge: Falls alle Möglichkeiten der Kurzarbeitsregelung bereits ausgeschöpft sind, soll die Wochenarbeitszeit auf bis zu 26 Stunden pro Woche gekürzt werden. Dies wird allerdings nicht ohne einen Teillohnausgleich (natürlich nach unten) geschehen. Diesen soll dann die Bundesregierung steuer- und sozialabgabefrei stellen.

Wir werden sehen wie erfolgreich die IG-Metall, mit ihren Verhandlungen sein wird, denn dieser Abschluss wird sicherlich Pilotcharakter für alle anderen Branchen haben. Was meint ihr über dieses Rettungspaket: Vernünftige alternative, Vorreiterrolle für Gesamtdeutschland, oder etwa sogar Abkehr von den bisherigen Regeln der Lohnsicherung?

Einer der größten „Sorgenkinder“ der IG-Metall, der Autobauer Opel, hat bereits schon ein eigenes Rettungspaket vorgelegt. Dieses sieht natürlich eine deutliche verschlankung des Personals vor. Ingesamt will der (Raben-) Mutterkonzern GM, in Europa 8300 Arbeitsplätze von 50.000 abbauen, auf den deutschen Standorten, sind davon 3900 Stellen betroffen. Ferner hält man nach wie vor, an einem Lohnverzicht der Belegschaft, von 265 Millionen pro Jahr fest! Es gibt wahrlich im Moment bessere Arbeitsplätze, als Betriebsrat bei Opel, Klaus F.: Wir drücken euch die Daumen!

Ja wir leben gerade in wahrlich revolutionären Zeiten. Deshalb auch zwei revolutionäre Kulturtipps.

Tipp 1: Gerade ist in der Reihe „Spiegel Geschichte“, ein Sonderheft über die französische Revolution erschienen. In den knapp 140 Seiten starken Heft, wird eingehend auf die Geburt der Revolution, ihren Verlauf und auch ihre Bedeutung bis hin in die Gegenwart eingegangen. Ein recht spannendes Geschichtsheft, was sehr spannend und gut recherchiert ist. Wusstet ihr beispielsweise, dass über 17.000 Menschen auf der Guillotine ihr Haupt verloren und diese fast bis zur Mitte des 20 Jahrhundert noch offiziell im Einsatz war? Geschichte gut erzählt, dafür 5 von 5 „Kokarde“.

Tipp Nummer 2, ist ein DVD bzw. Blue-Ray Tipp. „Che – Revolucion / Guerilla“ von Stephen Soderbergh. Die Geschichte des Vorbildes aller 68er, dem ewigen freiheitsliebenden Kämpfers. Auf insgesamt 267 Minuten wird in den zwei Filmen, der Aufstieg und Fall des Ernesto „Che“ Guevara gezeigt. Als Biopic sehr interessant, aber geschichtlich hätte man auch etwas kritischer mit dem großen Revolutionär umgehen könne. Neben seinen großen Drang nach Freiheit, hat er selber nämlich auch zahllose Exekutionen angeordnet und auch selber durchgeführt. Und so ganz nebenbei, von den Sowjets einen Atomschlag auf die USA gefordert! Muss nämlich auch mal gesagt werden. Als Kulturtipp gebe ich dem Film 3 von 5 (roten) Sternen, er stellt mir Che zu stark in das allgemeine Licht des Märtyrers und klammert seine Schattenseiten etwas zu viel aus.

So, Schluss für heut, denn nun kommt „Batman hält die Welt in Atem“, von 1962 mit Adam West in der Hauptrolle. Denn ich will den legendären Kampf von Batman mit einem Hai nicht verpassen, den er einzig und allein, nur mit seinem „Anti-Hai-Fisch-Bat-Spray“ überleben konnte. So trashig, dass es schon wieder gut ist!!!

Wahnsinn!!!

Montag, 8. Februar 2010

Krisen-Geschichtsstunde

Krise, Krise, Krise, nichts anderes hört man zurzeit, ich krieg noch die Krise. Aber „Krise“ gab es schon immer und wird es wohl immer mal geben. Denn die erste wirklich bedeutende Finanzkrise, gab es in Europa erstmals bereits im Jahre 1557.

Denn über mehrere Jahrzehnte hatte das Haus der Habsburger weit über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt und sich die Kriege, der ihnen Wohlgesinnten Könige, durch Kredite meist deutscher und italienischer Banken finanziert. Im Jahre 1557 aber ging dann gar nichts mehr: Das von den Habsburgern regierte Spanien war bankrott. Die nachfolgenden Kreditausfälle verursachten den Untergang vieler Banken, wobei das Bankhaus der Habsburger, aber auch das der Fugger, gerade noch mal auf Grund ihrer Größe davon gekommen sind. Es gab halt auch schon im Mittelalter Bankenrettungspläne!

Den ersten richtigen Börsencrash, gab es bereits im Jahre 1637 in Holland. Dort hatte man Jahrzehntelang auf den fiktiven Preis von Tulpenzwiebeln gesetzt. Tulpen gab es bis dahin nur aus Übersee und waren das Statussymbol der reichen Oberschicht. Bisweilen kostete eine Tulpe der Sorte „Semper Augustus“ von Anfangs 1200 Gulden, zum Ende hin bis zu 10.000 Gulden, ein Handwerker verdiente im Vergleich dazu, 300 Gulden im Jahr! Dies lockte immer mehr Spekulanten an, nebenbei entstand dadurch aber auch der Beruf der Tulpenzüchter bzw. heutig gesagt: Floristen. Nur von einem Tag auf dem anderen, gab es keine Käufer für die Blumen und es brach eine Panik aus, welche zum beinahe Staatsbankrott geführt hatte. Innerhalb kürzester Zeit fielen die Preise um 90 bis 95%. Die Floristen mussten zum Großteil in ihre alten Berufe zurück, viele Bürger haben ihr Vermögen verzockt!

Dies alles ist mit den Spekulationen der Eisenbahnaktien im 19. Jahrhundert gleichzusetzen, an denen verdiente sich übrigens auch ein Herr Bismarck, mehr als ne „Goldene Nase“! Besonders hart traf es im Jahre 1857 (genau 300 Jahre nach der spanischen Krise!!!), die freie Handelsstadt Hamburg. Dort war man so Konservativ, das man sich weigerte das immer größere Bedeutung erlangende Papiergeld, einzuführen. Die hamburgische Bancomark, sollte als eine reine Silberwährung erhalten bleiben. Um das zu sichern, stellte man sich immer mehr gegenseitig Wechsel aus. Als dann am 13.Oktober 1857, der erste (!) Wall Street Crash geschieht, löst dies auch in der Hansestadt, eine Panik aus. Jeder wollte plötzlich seine Wechsel in Bargeld einlösen, doch solch eine Finanzmenge gab es nicht in Bar. In den Speichern der Stadt lagerten Güter im wert von circa 500 Millionen Mark, nur niemand hatte mehr das Geld sie zu kaufen. Plötzlich schrieen die Kaufleute nach dem bisher verhassten Papiergeld, doch die Silberreserven der Stadt reichten dazu bei weiten nicht aus. So entsandte man den Kaufmann Ernst Merck nach Wien, um dort einen Kredit über 10 Millionen Bankomark auszuhandeln, welches ihm auch gelang (mit 6% Zinsen).

Somit konnte der Senat, die Pleite der 8 größten Handelshäuser verhindern, aber 200 Handelshäuser überstanden die Wirtschaftskrise nicht!

Ihr seht Krise ist allgegenwärtig, fragt mal die FDP. Die reden nämlich auch gerade von Krise, da sie nach aktuellen Umfragen gegenwärtig auf 8% abgestützt sind. Ist das wirklich ein Absturz, oder nur eine Reduktion auf wieder Normalmass. Denn nach gerade 100 Tagen zeigt sich immer mehr, das viele Steuerversprechen doch nur Luftnummern waren. Die FDP sagt dazu: Sie will nun ihre Konzepte schneller umsetzen, man hätte den Wählerwillen unterschätzt!!!

Prima, ist wie wenn beispielsweise Opel, nach dem sie bereits 10.000 Autos verkauft haben, merken dass es doch besser wäre das Lenkrad Serienmäßig mit einzubauen…

Ach ja! Ihr habt sicher mitbekommen, dass die Schweiz uns ja nun aufgrund der Steuersünder-Daten-CD, den Krieg erklärt hat. Da will ich jetzt ganz schnell noch, bevor es ein Handelsembargo gibt, im Supermarkt meine Toblerone und Ricola Vorräte auffüllen!!!

Denn wer hat den Steuer-Krieg erfunden? Die Schweitzer!!!

Freitag, 5. Februar 2010

Wieder im Land und schon verbrannt ...

Hallo Ihr Lieben, da krabbel ich gerade aus dem Flieger (OK Moggel ich bin schon seit ein paar Tagen wieder zurück) und schon hat einen der Alltag überrollt. Ganz kurz zu Kanada, EINFACH TRAUMHAFT, kann ich nur sagen und werde versuchen 2011 diesmal im Sommer, über den großen Teich zu kommen. Diesmal 3 Wochen mit dem Wohnmobil queer durch die Lande. Nette Leute, schöne Landschaft und gutes Essen (soviel zu den guten Vorsätzen im neuen Jahr aber welcher Irre versucht schon im Urlaub zu Fasten?) Wie schon gesagt hat mich der Alltag ganz schnell wieder eingeholt und was soll ich sagen ich hab’s halt nicht anders verdient. Während im Betrieb langsam alle vor Spannung um die Betriebsratswahl Amok laufen (denn wir haben Personenwahl also ALLES ist möglich) reißen bei mir die Termine rund um den Stadtrat nicht ab. Das ist im übrigen mein Bild für die Kandidatenliste zur BR Wahl und ich steh auf Platz 7 direkt hinter den Freigestellten, ziel ist es für mich diese Position zu halten, mal sehen wo ich am 11.3 dann rauskomm.
Gestern dann der Schock in der Ratssitzung. Unser Kämmerer stellte uns den Doppelhaushalt 2010/2011 vor der mit einer dicken Überschrift zusammengefasst werden kann; „Ganz viel Sparen sonst sind wir ganz schnell in der Haushaltssicherung“, was fast so viel heißt wie Dormagen steht ganz knapp vor der Pleite. OK es gibt einige Kommunen die sind schlechter dran aber auch uns traf es dennoch hart. Viele Sanierungen und Vorhaben müssen in den nächsten Jahren verschoben oder sogar ganz gestrichen werden. Da erscheinen die Tarifstreiks der Verdi für mich zum ersten mal in einem ganz anderen Licht. Habe ich bisher immer nur durch die Arbeitnehmer- Brille geschaut, habe ich jetzt, wenn auch ein wenig Symbolisch gesehen, den kleinen Einblick in die Ecke der Arbeitgeberseite gefunden. Denn jetzt heißt es im Haushalt ist eine Summe X für die mögliche Tariferhöhung eingeplant. Gibt es mehr muss an anderen Stelen diese Summe wieder reingeholt werden, z.B. in der längst fälligen Sanierung eines Kindergartens oder des Ausbaus der Nahverkehrstrecken. Ganz schön verzwickte Lage. Wie seht ihr das denn? Natürlich ist es wichtig eine Lohnsteigerung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst rauszuholen, jedoch gibt es seit der Wirtschaftskrise und den diversen Übertragungen von Verantwortlichkeiten in die Kommune die ein oder andere die kurz vorm Bankrot steht. Ich hoffe man kommt zu einem Abschluss der sowohl den Arbeitnehmern als auch den Kommunen und Städten entgegenkommt. Morgen werden wir in Köln-Bonn uns dann zu einem kleinen Tarifauftakttreffen zusammenfinden und unsere eigenen Forderungen an die Arbeitgeber und die Tarifrunde 2010 diskutieren. Hier hab ich natürlich wieder meine ureigene IG BCE Brille auf (Oh Verdammt ich fürchte ich werde Schizophren) Mein Kulturtip heute: Ich war leider noch nicht in Holmes aber das hol ich demnächst noch nach. Sonntag hab ich mir den Mädchenfilm „Wenn Liebe So einfach wäre“ angesehen. Geschichte ist kurz beschrieben. Mann nimmt sich junge Geliebte verlässt Frau, heiratet Geliebte und merkt dann nach 10 Jahren was er an der „Alten“ hatte und fängt eine Affäre an. Gut OK für die Storry bekommt er keine Punkte die ist echt lahm aber die Schauspieler sind toll und man lacht sich von der ersten bis zur letzten Minute schier wech. Ich vergebe 4 von 5 Schmunzelpunkten. Heute mal wieder etwas zum Thema unnützes Wissen: Ein südamerikanischer Wissenschaftler hat nach langwierigen und komplizierten Untersuchungen herausgefunden, dass Personen, die sexuell kaum aktiv sind, ihre e-Mails (bzw blogs) mit der Hand auf der Maus lesen. Du brauchst sie jetzt nicht mehr wegnehmen, ist eh zu spät... Ein schönes Wochenende! Read you!

Dienstag, 2. Februar 2010

Dem Dieb seinen Diebstahl belohnen?

Kauf ich’s? Kauf ich’s nicht? Nein die Rede ist nicht von einem neuen Flachbildfernseher für den Herrn, oder ein paar Schuhe für die Dame. Denn diesmal muss sich der Staat selber entscheiden, ob er sich darauf einlässt, die ihm angebotene CD, welche die Daten von circa 1500 Steuersündern enthält, zu erwerben. Zum „Schnäppchenpreis“ von nur 2,5 Millionen Euro, erhält der Staat die Möglichkeit, geschätzte 100 Millionen an Steuerhinterziehung einzuklagen. Das nenn ich mal ne Rendite, wo kann ich mich beteiligen???

Und während gestern mal wieder ein großes Interessenblatt „Greift euch die Steuerhinterzieher!“ forderte, steckt nun der Staat selber im Dilemma. Einerseits ist Steuerhinterziehung alles andere als ein Kavaliersdelikt, welches er mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen hat; anderseits macht er sich damit zum Helfershelfer eines Diebes, da das Datenmaterial ja nicht so ganz legal zustande gekommen ist.

Zu den Befürwortern des Kaufes, zählen unter anderen Politiker von SPD und Grünen. Aber auch der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hält es sogar als „zwingend erforderlich“! Zu den Gegnern, gehören unter anderen auch der CDU Innenexperte Wolfgang Bosbach, aber auch Verteidigungsminister K.T. zu Guttenberg. Er sagte dazu, dass er ein Problem damit habe, Geld auszugeben für etwas, das auf Fragwürdige weiße in jemandes Besitz gekommen ist!

Soll sich der Staat nun auf den fragwürdigen Deal mit dem Datendieb einlassen, oder soll er strikt sagen „Keine Geschäfte mit Kriminellen!“ und sich dabei, die circa 100 Millionen durch die Lappen gehen lassen? Schwierig, schwierig, wie denkt ihr darüber? Wie würdet ihr handeln? Denn wer ist der größere Dieb? Der Dieb selber, oder der der ihm die Diebesware abkauft???

Und bleiben wir beim Kulturtipp auch gleich kriminell. Denn ich war am Sonntagabend, mal wieder im Kino und zwar in „Sherlock Holmes“ von Guy Ritchie. Über denn berühmtesten Detektiv der Welt selber, brauch man wohl nichts zu sagen. Aber trotz allen ist dieser Film anders als alle anderen S. Holmes Filme, sogar ganz anders. Kriminalgenie meets Material-Arts, könnte man sagen. Action ohne Ende und ein genial sarkastisches Zusammenspiel von Robert Downey Jr. (Holmes) und Jude Law (Dr. Watson) in einem perfekt inszenierten viktorianischen London. Mir hat’s gefallen, gute Kinounterhaltung eben, dafür gebe ich 4 von 5 Detektiv-Pfeifen.

Übrigens ist der Film, bereits die 212. Verfilmung der legendären Figur von Sir Arthur Conan Doyle (1859-1930)!

Nächstes mal dann die im letzten Blog versprochene Geschichtsstunde (wenn nicht was anderes dazwischen kommt)!!!

See you…