Donnerstag, 23. September 2010

Ach, was Soli’s???

Große Überraschung! Der Solidaritätsbeitrag, kurz “Soli” ist nicht rechtswidrig und darf somit weiter erhoben werden. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verwarf eine Vorlage des Niedersächsischen Finanzgerichts, das von der Verfassungswidrigkeit des "Soli" für das Jahr 2007 ausging. Die Begründung hierzu klingt aber gelinde gesagt, etwas abwegig. Denn die Vorlage der Finanzrichter sei unzulässig, weil sie sich nicht ausreichend "mit dem Wesen" des Solidaritätszuschlags auseinandergesetzt habe!!! --- ohne Worte !!! --- Karlsruhe wies zudem die Ansicht der Finanzrichter zurück, dass der "Soli" wegen verschiedener Steuerermäßigungen in den vergangen Jahren hätte entfallen müssen. Den Verfassungshütern zufolge wurden zwar Steuersätze gesenkt, zugleich aber deren Bemessungsgrundlage verbreitert. Weil deshalb Betriebsausgaben und Werbungskosten nicht mehr im Umfang wie zuvor bei der Steuererklärung geltend gemacht werden können, seien die Steuern unterm Strich gestiegen und nicht gefallen. Der Zuschlag wurde 1991 zunächst für ein Jahr eingeführt, unter anderem um die Kosten der Wiedervereinigung zu finanzieren. Seit 1995 wird er wieder erhoben, ist im Haushalt aber keinem bestimmten Zweck zugeordnet. Von Anfang an mussten ihn übrigens die Bürger sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland zahlen. Aber wir bezahlen ja auch heute noch Sektsteuer, welche Kaiser Wilhelm der Zweite, eingeführt hatte um seinen Krieg (Besser bekannt als 1. Weltkrieg) mit zu finanzieren. Man sollte mal die „Richter-Wesen“ auf dem Gericht auch mal darauf aufmerksam machen! Ich selber habe die Tage mal wieder ein paar Betriebsratskollegen in unserem Bezirk, auf das Wesen des Betriebsverfassungsgesetz Aufmerksam machen dürfen. Sprich ich durfte wieder mal ein BR2 Seminar abhalten. Es war wieder eine schöne angenehme Runde, mit der es mir wieder sehr viel Spaß gemacht hat. Ich hoffe, dass ich den Kolleginnen und Kollegen wieder ein bisschen die Angst vor dem Betriebsverfassungsgesetz, kurz Betr.VG, nehmen konnte. Danke auch an meinen Mit-Referenten E.: Denke mal das Lampenfieber beim ersten Einsatz ist völlig normal, kenn ick. Also keine Angst, weiter machen!!! Freue mich schon auf den zweiten Teil Ende Oktober. In der Mittagspause habe ich nach Jahren mal wieder meine Malkünste getestet. Zum vergrößern die beiden Bilder einfach mal anklicken, hoffe sie gefallen euch. Die anderen Bilder habe ich übrigens nicht gemalt, das sind Fotos vom Seminar! Sehe gerade im Fernsehen, das der Grünen Politiker Jürgen Trittin, gestern Abend bei einer Podiumsdiskussion, mit einer Sahnetorte beworfen wurde. Naja, hoffentlich war‘s wenigstens ne Bio-Sahnetorte…

Freitag, 17. September 2010

Löschen ja, aber bitte keine Fragen!

Die Finanzkrise feiert diese Woche ihren 2. Geburtstag, denn ziemlich genau vorgestern vor 2 Jahren (15.09.08) kam mit dem Zusammenbruch der amerikanischen Bank Lehman-Brothers, die Finanzkrise ins rollen. Nun scheint zwar die Krise überstanden zu sein, aber was hat sich denn seitdem nun wirklich im Finanzwesen dadurch verändert?
Nüscht!!! Zu deutsch: Nichts, nix, nadda, nothing. Ganz im Gegenteil erleben wir gerade im Bankenwesen eine verkehrte Welt. Denn die ehemalige Lehman Bank, welche in einem dreistelligen Milliardenbetrag bei den Gläubigern bis heute in der Kreide steht, und dies wohl auch noch auf Jahrzehnte hinaus, fordert nun ihrerseits von ihren Geschäftspartner, darunter auch die Deutsche Bank, bis zu drei Mrd. Dollar zurück. Sie hätten dieses Geld zu Unrecht erhalten, argumentieren die Abwickler. Die Gegenseite spricht von einem taktischen Manöver. Die Klage um Finanzunterstützung wendet sich insgesamt gegen mehr als 50 Banken, Hedgefonds und andere Investoren. Darunter sind neben der Deutsche Bank, auch Häuser wie Citigroup, Bank of America, Wells Fargo und die Bank of New York Mellon. Sie alle waren mit Lehman Brothers in Kreditversicherungen verbunden, so etwas nennt man übrigens „Credit Default Swaps“, kurz CDS (CDU ist aber finanziell auch nicht besser!). In solchen Verträgen, für die sich in den Jahren vor der Krise ein milliardenschwerer, unregulierter Markt entwickelte, versicherte eine Bank die andere gegen den Zahlungsausfall eines Schuldners, etwa eines Unternehmens oder Staates, oder wie im Falle der Finanzkrise, der Liquidität einer ganzen Welt! Aber wir haben es ja, warum also nicht wieder so einer kleinen niedlichen Bank wieder etwas Geld in den Rachen schmeißen, die will ja nur spielen…!!! Die verbrannten Bankhäuser werden halt wieder aufgebaut, wir haben ja alles gelöscht. Brandvorschriften dürfen wir aber immer noch nicht machen und die eigentliche wichtige Frage nach den Brandstiftern? Die wollen wir doch nicht wirklich wissen, oder etwa doch??? Das wäre doch wohl etwas unverschämt! Aber nicht Auf- sondern Abregen! Und wo kann man das am besten? Richtig: Im Kino und beim Musik hören. Deshalb Tipp Nummero Uno: „Duell der Magier“ ein recht netter Fantasyfilm, welcher im heutigem New York den Kampf zweier uralter Zauberer plus Gehilfen um die Weltherrschaft zeigt, aber keine Angst, die zwei Zauberer heißen nicht Lehman-Brothers. Die Hauptrolle spielt übrigens Nicholas Cage, die Tricks sind nett gemacht, die Story bietet auch den ein oder anderen Lacher (Das sind nicht die Droiden die sie suchen – Grins). Denke mal 4 von 5 Zauberstäbe sind angemessen, recht nette leichte Unterhaltung eben. Tipp Nummer 2 ist ein CD Tipp. „A thousand suns“, das neue Album von Linkin Park. Die 6 Köpfige Besetzung um Mastermind Brad Delson und Mike Shinoda wollten mit ihrem neuen Album einmal komplett neue Wege gehen. Das ist ihnen gelungen, zwar mögen die Fans die harten Gitarrenriffs und den Rap eines Shinoda vermissen, aber das Werk ist insgesamt sehr musikalisch geworden, der Schwerpunkt liegt mehr auf elektronische Musik und viele Lieder gehen nahtlos ineinander über. Mir selber gefällts, besonders die Songs Robotboy, Iridescent und Burning Sky kommen gut rüber. Deshalb gebe ich 5 von 5 Sterne, endlich mal wieder eine CD die sich vom derzeitigen Einheitsbrei abhebt. Hoffe aber auch, das Linkin Park mit ihrem nächsten Album wieder zurück zu ihren Crossover-Wurzeln finden werden. PS: Der Name „a thousand suns“ hat übrigens keinerlei Bezug zur Astronomie oder ähnlichen, sondern bezieht sich auf die Aussage des Vaters der Atombombe Oppenheimer, welcher die Kraft einer nuklearen Explosion, mit der Kraft von „Tausend Sonnen“ voraus sagte. Leider hat er damit ja sogar Recht behalten…
I'm swimming in the smoke - Of bridges I have burned - So don't apologize - I'm losing what I don't deserve - The blame is mine alone - For bridges I have burned - So don't apologize - I'm losing what I don't deserve - What I don't deserve

Samstag, 11. September 2010

Nehmen ist seliger denn anprangern?

Wo isser nu? Nu isser weg! Herr Sarrazin hat nun seinen Rückzug aus seinem Amt als Bundesbankvorstand angetreten. Über die Äußerungen von ihm, die dazu geführt haben und auch sein Buch werde ich hier nicht schreiben. Sicherlich hat er mit der ein oder anderen Grundsatzdiskussion über „missglückte“ Immigration nicht unrecht, aber solche Aussagen wie Erblich bedingte, oder gar Genetische Unterschiede?! Nein danke, sowas hatten wir in diesem Land schon einmal!!! Aber nun kann man sehen, wie ein Herr Sarrazin wirklich tickt. Er bekommt zwar für sein früheres Ausscheiden (das was er so sagt kann man auch als „Ausscheidungen“ betrachten), aber dankt der Hilfe des Bundespräsidialamts, welches scheinbar auch auf schnelle Abwicklung bedacht ist, nun eine recht „staatliche“ Pension. Laut einem mit den Verhandlungen betrauten Bundesbanker kassiert er nun 1000 Euro mehr im Monat, insgesamt so ganze 10.000€. Die Notenbank habe Sarrazin zunächst angeboten, für seine 17 Monate im Amt eine Pension ohne Abzug zu zahlen, wenn er sich freiwillig zurückziehe. Nun bekomme er aber eine Pension, wie sie ihm erst am Ende der regulären Laufzeit seines Vertrags im Jahr 2014 zugestanden hätte. Ziemlich treffend zitierte dazu eine Führungskraft der Bundesbank: „Der ist vom Stamme Nimm!“ Man könnte ja jetzt so denken: „Ja und, soll er doch das Geld bekommen, andere sahnen ja auch immer sehr gut ab!“ Richtig, aber: Hat nicht gerade Herr Sarrazin der sogenannten armen Unterschicht, Gier und Abzockmentalität vorgeworfen? „150 Euro im Monat sind zum Leben völlig ausreichend!“, kam übrigens auch mal von seinen Lippen. Aber mit seiner Pension brauch er ja nun nicht nach seinem eigenen Hartz IV Kochbuch zu kochen. Hier hätte er doch mal wirklich die Möglichkeit gehabt Vorbild zu sein, anstatt so schön in unser aller Geldbeutel zu greifen. Aber Abzockmentalität scheint nur bei Hartz IV Beziehern zu gelten. Herr Sarrazin hat scheinbar auch ein Gen-Problem. Nämlich das „Auf-die-Bank-Gen“!!! Und ich gehe nicht auf die Bank, sondern ins Kino. War die Tage in dem Film „Die Expendables“ von und mit Sylvester Stallone. Muss mal im vornherein sagen, das ich den Film eigentlich nur aufgrund seiner Darstellerriege sehen wollte und von Anfang an keine sonderlich großartige Handlung erwartet hatte. Aber ich habe mich getäuscht, die Handlung ist gar nicht mal so schlecht. Klar liegt der Kernpunkt des Filmes auf Action, Action und nochmal Action, aber was anderes hat man ja auch gar nicht erwartet. Trotzdem spielt sich jeder Schauspieler schön in die Materialschlacht ein, mit etwas mehr Selbstironie, wie sie Beispielsweise Perfekt in der „Sly-Arnie-Szene“ vorkam, hätte ich dem Film die Höchstwertung gegeben. So gebe ich im aber immer noch 4 von 5 Smith & Wesson’s, mir hat der Film prima gefallen und wer ne schöne Handlung sehen will, der kann ja sich was anderes Anschauen. Also Männer: Rein gehen!!! PS: Hallo Jay, neues Auto? Was denn nun? Lass mal raten: Ein Ford mit ‘nem ST am Ende?!

Sonntag, 5. September 2010

Do sann ma wieder!

(Blick vom Watzmann über die Alpen)
2 Wochen Urlaub sind rum, natürlich wieder mal viel zu schnell, aber nun ist auch die Zeit der Schreibpause zu Ende. Aber worüber soll man denn nun Schreiben? Über den geplanten Ausstieg vom Atomausstieg? Ne, nicht wirklich! Über die Aussagen des Provokateurs par excellence Thilo Sarrazin? Ne, auch nicht, da werde ich im Laufe der Woche noch meinen (süßen) Senf dazu geben!
(Blaueisgletscher)
(Blaubeerkuchen)
Also schreibe ich einfach mal über das, was mir im Urlaub so eingefallen, oder besser gesagt aufgefallen ist. Zunächst einmal fand ich es schon mal bemerkenswert, das an der kleinen Tankstelle neben meinem Quartier, die ganzen 2 Wochen ein und derselbe Benzinpreis gestanden hat, bei uns wechselt der am Tag schon mal so 5 bis 6 Mal um bis zu 5 Cent. 1,39€ für den Liter Super und 1,38€ der Liter Normalbenzin (!!!), hier gibt es wirklich noch einen preislichen Unterschied zwischen Normal und Super, während es bei uns oftmals schon gar kein Normalbenzin mehr gibt. Man beachte auf dem Foto der Tankstelle, den roten 911’er aus den 60’er Jahren, wahrlich im Topzustand der Nobelhobel. 10 Kilometer weiter auf der Österreichischen Seite kostete der Liter Super übrigens nur 1,17€. Und ich denke dass weiter im Landesinneren der Preis noch um ein paar Cent weiter runter geht. Die Straßen in der Alpenrepublik waren übrigens auch nicht im schlechteren Zustand wie unsere, also scheint man dort mit der Mineralölsteuer besser zurecht zukommen, wie bei uns von Ökosteuer und anderen Unfug ganz zu schweigen, oder?!
(Murmeltier)
(Faultier)
Noch geiler fand ich allerdings die Toilettenpreise auf unseren Autobahnen. So hatte ja Anfangs der Betreiber Sanifair den Preis von 50 Cent mit der Möglichkeit des Bonustickets, welches man ja gleich an der Raststätte wieder einlösen kann, gerechtfertigt. Nun ist der Preis aber mal so ganz nebenbei auf 70 Cent gestiegen, zurück bekommt man aber weiterhin lediglich ein Bonustickte von 50 Cent (!!!). Das ist mal so ganz nebenbei eine Preiserhöhung von 40%, und wer glaubt das er für die 50 Cent tatsächlich etwas gratis bekommt, der soll sich mal die Preise für Essen und Trinken an der Autobahn mal ganz genau anschauen. 2,40€ für einen lauwarmen Pappbecher Koffein-Blöre ist schon mal recht heftig, von knapp 5€ für ein Fischbrötchen ganz zu schweigen. Frage mich ernsthaft für was das „Fair“ in Sanifair eigentlich steht? Vielleicht die Abkürzung für „Faule Abzocke im Rasthaus“???
(Blick über den Königssee)
Aber nicht nur Motzen, der Urlaub selber im Berchtesgaden ‘er Land war super. Neben meiner Watzmannbesteigung auf 2700 Meter Höhe und anderen Höhentouren über die Alpen kann ich jeden von euch einen Besuch der Dokumentation „Obersalzberg“ empfehlen. Dort hat sich das Institut für Zeitgeschichte München – Berlin sehr anschaulich mit der dort verwurzelten unrühmlichen Geschichte des Nationalsozialismus auseinander gesetzt. Schaut doch selber mal nach unter: www.obersalsberg.de Ich kann jeden der sich einmal im Bereich von Berchtesgaden aufhält, nur empfehlen dort mal hinzugehen.
Ach ja, ein bisschen gelesen habe ich in Urlaub ja auch. „Credo – das letzte Experiment“ von Douglas Preston. Handlung: US-Wissenschaftler experimentieren mit einen riesigen Teilchenbeschleuniger auf der Suche nach „Schwarzen Löchern“ (CERN nick hör dir trapsen) und kommunizieren plötzlich mit Gott dabei. Zugleich rufen ein paar übereifrige religiöse Fanatiker zum Sturm auf den Beschleuniger auf. Recht unterhaltsam geschrieben, aber leider auch etwas sehr fantastisch. Ich gebe dem Buch 3 von 5 schwarze Löcher, denn die hat die Handlung nämlich auch mal hin und wieder!!! So long – so good, see you!