Samstag, 31. Dezember 2011

Jahresabschied


So nun ist auch das Jahr 2011 nahezu vorbei. Viele neue Herausforderungen, aber auch mehr als genug sattsam bekannte alte Probleme. Unser Bundespräsident nutzte, wie alle Jahre (seine Vorgänger auch), die Gunst der Weihnachtsstunde, uns allen ins Herz zu sprechen. Schöne Worte waren es ja, habe aber die Möglichkeit für billige Kredite für „ALLE“ Häuslebauer hierzulande etwas vermisst. Das wäre doch mal ein guter Vorsatz für 2012 gewesen. 

Heut Abend dürfen wir uns dann, zum Jahresabschluss, noch die warmen Worte unserer Kandesbunzlerin anhören. Wie man bereits hört, hält sie das nächste Jahr für eine große Herausforderung an Europa und uns besonders. Also, anders ausgedrückt: Die derzeitige Regierung will so weitermachen wie bisher. Es wäre schön, wenn die angesprochenen handelnden Personen in Politik und Wirtschaft den Wert Europas für den Frieden, die Freiheit und den Wohlstand in Deutschland nicht nur in Sonntagsreden beschwören, sondern auch in ihrem täglichen Tun berücksichtigten und sich nicht von kurzfristigem Populismus leiten lassen würden. Insofern kann man unserer Kanzlerin für die Zukunft nur wünschen, dass sie endlich Prinzipien erkennen lässt und die Fahne aus dem Wind nimmt. 

Als ich gestern nach Hause gekommen bin, lag in meinem Briefkasten ein Flyer der NPD. Reißerischer Titel: „Wir sind nicht die Zahlmeister der EU!“ Doch meine braunbekackten Freunde. Wir sind der Zahlmeister der EU, denn wir als Exportland Nummer Eins in Europa, profitieren auch wie kein anderes Land vom Euro. Behaltet bitte in Zukunft eure engstirnige Scheiße und verschont meinen Briefkasten mit eurem braunen Müll. Das ist wohl jetzt das letzte verzweifelte ringen um die Wählergunst. Platter geht’s nun wohl wirklich nicht mehr!

Am Heiligen Abend gab es dann am Sternenhimmel, noch ein besonderes Schauspiel. Nein, das war nicht Jopie Heesters Himmelfahrt. Und auch nicht wirklich der Stern von Bethlehem. Vielmehr war der Grund doch mehr oder weniger recht irdisch. Es war bekanntlich nur eine verglühende Raketenstufe der Sojus. So weit sind wir nun schon, dass die Kommunisten uns am Heiligen Abend einen Leuchtschweif bescheren! 
 
Zum Schluss aber noch ein Lesetipp: „Ein König für Deutschland“, von Andreas Eschbach. Ein Computergenie entwickelt ein Programm, das Wahlcomputer manipulieren kann. Ohne dessen Wissen kommt dieses Programm bei den Präsidentschaftswahlen in den USA zum Einsatz. Sein Vater Simon König erfährt davon in Deutschland und gründet mit einigen Mitwissern eine Partei zur Wiedereinführung der Monarchie. Sie wollen die Bundestagswahl gewinnen und die Gefährlichkeit von Wahlmaschinen entlarven. Es kommt, wie es kommen muss: Simon König gewinnt haushoch und soll nun als König von Deutschland regieren! Ein recht nettes Buch, was sich flüssig lesen lässt. Allerdings ist das Ende typisch Eschbachhaft doch etwas plötzlich und platt. Da hätte ich mir doch etwas mehr Recherche und Ideenreichtum erwartet. Trotzdem gebe ich dem Buch 4 von 5 Zepter, spannend und unterhaltsam war es schließlich doch!

Heute Morgen habe ich beim Einkaufen auf meiner Lieblings Zeitung noch eine schöne Überschrift gesehen: „Trauerfeier von Jopie Heesters. Wo waren all seine prominenten Freunde?“ Tja, wenn man 108 Jahre alt wird, hat man glaube ich nur noch wenige alte Bekannte! Oder war der ein oder andere von euch schon mit Jopie auf dem Konfirmantenrundgang???

Kommt gut ins neue Jahr!!!

Dienstag, 20. Dezember 2011

Am Jahresende noch eine gute Tat!


Die Bundesregierung stimmte nun kurz vor Weihnachten auf ihrer letzten Kabinettssitzung in diesem Jahr einer Verordnung von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen zu. Somit bekommen die 900.000 Beschäftigten (!!!)  in der Zeitarbeitsbranche erstmals einen Mindestlohn. Die Zeit- und Leiharbeiter in Ostdeutschland erhalten ab Januar einen Mindestlohn von 7,01 Euro pro Stunde. In Westdeutschland liegt die Untergrenze bei 7,89 Euro. Ab November kommenden Jahres sollen die Löhne dann auf 7,50 Euro im Osten und 8,19 Euro im Westen steigen.

Zugleich schütteten die Weihnachtsminister den Sack über die rund 90.000 Dachdecker und fast eine Million Gebäudereiniger hierzulande aus. Dachdecker bekommen nun ab Januar mindestens 11,00 Euro pro Stunde. In der Gebäudereinigung steigen die Mindestlöhne in der Innenreinigung auf 7,33 Euro im Osten und 8,82 Euro im Westen. In der Glas- und Außenreinigung bleiben sie unverändert bei 8,88 Euro im Osten und 11,33 Euro im Westen.

Die Politik setzt zudem den Tarifpartnern in der Zeitarbeit eine Frist: Diese müssen nun im ersten Quartal einen Zeitpunkt festlegen, ab dem die Löhne der Zeitarbeiter an die der Stammbelegschaft angeglichen werden. Geschehe das nicht, werde eine Expertenkommission den Zeitpunkt festlegen.
 
Der SPD hingegen geht die neue Regelung nicht weit genug. Denn die Entscheidung für zwei Mindestlöhne zementiere das Lohnungleichgewicht zwischen Ost und West. Mehr als 20 Jahre nach der Wiedervereinigung sei nicht nachvollziehbar, warum unterschiedliche Mindestlöhne festgesetzt würden. Der DGB betonte, dass das Ziel weiter gleicher Lohn für gleiche Arbeit bleibe. DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki sagte, gerade Leiharbeiter müssten besonders flexibel sein und hätten wenig Planungssicherheit. Das müsse honoriert werden. Deshalb sollten ja gerade Leiharbeiter besser entlohnt werden als die Stammbelegschaft. Nur somit wäre sicher gestellt, das Leiharbeit auch wirklich nur der Abdeckung von „Spitzen“ dient. Aber dies habe ich hier ja bereits mehr als genug geschrieben!

Da dies nun wohl mein letzter Blog vor Weihnachten ist, wünsche ich euch allen eine schöne und vor allen ruhige Weihnachtszeit!

Glückauf Leute!

Sonntag, 11. Dezember 2011

Energische Energiediskussionen


Ein Wochenende voller Energie. Oder anders gesagt, dieses Wochenende ging es um das weltweite industrielle Wohlfühlklima. Der Uno-Klimagipfel in Durban hat sich heute nach mehr als zähen Verhandlungen, in den frühen Morgenstunden auf einen Zeitplan für ein neues Abkommen zum Kampf gegen die Erderwärmung geeinigt. Somit hat man nun schon mal offiziell anerkannt, dass man eine mögliche Erderwärmung bemerkt hat. Bei den entscheidenden Fragen aber blieb man wie immer ziemlich unkonkret. Mit dem nun beschlossenen Vertrag sollen erstmals alle wichtigen Produzenten von Treibhausgasen wie die USA und China zum Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet werden. Allerdings soll dieses Abkommen erst im Jahr 2020 in Kraft treten. Das wurde am frühen Sonntagmorgen in der südafrikanischen Stadt beschlossen. 

Einigkeit herrschte zumindest aber über eine Verlängerung des bestehenden Kioto-Protokolls bis 2017, in dem sich Deutschland und die anderen kleinen Industriestaaten erstmals zu einer verbindlichen Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet hatten. Ich gehe mal davon aus, dass wir auch wieder die einzigen Verrückten sein werden, die sich auf biegen und brechen daran auch halten werden Zudem einigten sich die Staaten auf einen Fonds, mit dem armen Ländern geholfen werden soll, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Umweltschützer äußerten sich über die Ergebnisse des Marathongipfels enttäuscht. Staaten, die vom steigenden Meeresspiegel bedroht sind, sprachen von einer Einigung auf den kleinsten gemeinsamen Nenner. Die können sich dann ja ihr Gemüt im Meer abkühlen, das kommt ihnen wohl in den nächsten Jahren, im wahrsten Sinne des Wortes etwas entgegen.
 
Und selbst im kleinen Haltern am See, gab es emsige Energiedebatten. Denn in unserer Lieblingsbildungsschmiede, fand wieder einmal ein Klubber-Special statt. Schön war es wieder sowohl alte Bekannte zu sehen, als auch ein paar junge engagierte neue Klubbgesichter. Schön war auch die Klubberaufnahme selber. Neben Quizfragen mal so eben die neuen Klubber, die Titanic bauen zu lassen – Respekt! Die wurde danach auch gleich zu Feuerholz verarbeitet und unter der Feuerzangenbowle verbrannt, von wegen Eisberg!  Neben der obligatorischen Aufnahme der neuen Mitglieder im Klubb 200, ging es uns selber aber konkret um das Thema Energie und deren Zukunftsgestaltung. Eines ist uns klar geworden, wir alleine können nicht die Welt retten. Aber, wir können sehr wohl dafür Sorge tragen, dass man nicht immer alles einfach so hinnimmt, sondern auch mal gezielt hinterfragt. Stichwort: „Man müsste mal!“

-Man müsste mal einfach aufstehen und den Mut haben „Nein“ zu sagen!
-Man müsste mal die Courage haben vorne weg zu gehen!
-Man müsste mal einfach sagen: Ja ich mach das!
-Man müsste mal nicht nur fordern sondern auch Mitgestalten!
-Man müsste mal sagen: Ich hör jetzt auf hier zu schreiben. Denkt mal darüber nach!
Mann, Mann, Mann…!!!

PS: Wer von euch Klubbern ein paar Fotos vom WE hat, mailt sie mir bitte zu. Ich „flick“ sie dann hier ein.

Sonntag, 4. Dezember 2011

Gefahr erkannt! Doch Gefahr gebannt?


Die SPD macht nun gerade auf die Regierung mächtig Dampf. Nein, diesmal geht es nicht um die unendliche Geschichte der Steuersenkung oder Erhöhung. Nun geht es wieder einmal um ein Verbot der NPD. Dies ist ja vor ein paar Jahren schon einmal versucht worden. Leider aber am Bundesverfassungsgericht gescheitert, denn wenn man etwas verbieten will, dann muss man auch konkrete Beweise vorlegen können. 

„Wir wollen, dass die menschenverachtende NPD endlich verboten wird“, heißt es in der vom SPD-Parteitag heute einstimmig verabschiedeten Resolution gegen Rechts. Der regierende Berliner Bürgermeister Wowereit fand passende (rechte) Worte: „Die NPD sei eine Gefahr für die Demokratie. Ich finde es unerträglich, dass dies auch noch mit Steuergeldern bezahlt wird.“ Die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, appellierte: „Was wir brauchen, ist ein neuer Aufstand der Anständigen im Land. Man müsse sich gemeinsam gegen die braune Gefahr wehren!“

In ihrer Resolution fordert die SPD nun zu überprüfen, ob die Strafgesetze für den Kampf gegen Nazi-Demagogen und -Schläger verschärft werden müssten. Auch die Arbeit des Verfassungsschutzes und der Polizei gegen den Rechtsextremismus gehöre auf den Prüfstand. Dies gilt nach dem Willen der Sozialdemokraten auch für den Einsatz der Informanten des Verfassungsschutzes, den sogenannten V-Leuten.

Klingt eigentlich recht einfach, aber gleichzeitig gab ein Ex-Verfassungsrichter zu Bedenken, das in einem neuen NPD-Verbotsverfahren bewiesen werden müsse, dass die „ganze“ Partei die demokratische Grundordnung bekämpfe. „Die NPD – und nicht nur einer ihrer Funktionäre - müsste in diese mörderischen Anschläge in irgendeiner Form verwickelt sein.“ Dies werde nicht einfach zu beweisen sein. Ein zweiter Fehlschlag würde „einen ganz fatalen Schaden für die politische Kultur in diesem Land anrichten“.

Deshalb ist es wichtig denn Schlag gegen die Feinde der Verfassung nun auch wirklich gut vorzubereiten. Und in einem sollten wir uns alle auch klar sein: Mit einem Verbot der NPD schafft man noch lange nicht auch das braune Gedankengut ab. Man entzieht ihm nur eine offizielle Präsentationsplattform. Hier sind nun wohl alle Parteien gefragt, wie man genügend Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung schafft, um diesen rechten Spinnern endlich die Engelsmaske vom Gesicht zu reißen. Das gilt übrigens auch für die Piraten als Arbeitsauftrag, denn  die sind ja die neuen Aufklärer!!!
Doch endlich wieder mal ein kleiner Lesetipp. „Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers“, von Walter Isaacson. Auf knapp 700 Seiten erfährt man das Werden, aber auch Dahinscheiden eines Mannes, der unsere IT-Welt wohl wie kein zweiter beeinflusst hat. Ein Mann mit Ecken und Kanten, welcher immer seinen eigenen Weg ging und wirklich niemals auf die Meinung anderer gehört hat. Oder um es mit seinen Worten zu sagen: „Es hat ihn einen Sch... gekümmert.“ Er wollte nicht wissen, was die Leute brauchen. Nein, er hat den Leuten erklärt was sie brauchen werden. Ein sehr interessantes Buch, welches detailliert die Entstehungsgeschichte von iMac, iPod, iPhone, iPad (Welches es technisch gesehen sogar schon vor dem iPhone gab), Pixar, NeXT und vielen anderen Spielereien. Und eines habe ich auch beim lesen gelernt. Man muss, um in der IT-Branche Milliardär zu werden wenig Ahnung von Computern haben, man muss nur ein untrügliches Gespür für Design besitzen. Ein Buch welches nicht nur für Apple-Fans interessant ist. Ich gebe dem Buch eine Bewertung von 5 von 5 iWoz!!!

Bis bald mal wieder, den ein oder anderen sehe von euch ich ja am Wochenende in Haltern. Von dem ich euch berichten werde.