Aber der Reihe nach. Hammer Nummer Eins kam direkt aus dem Amt des Bundespräsidenten Horst Köhler. Der ließ die Tage verlauten dass er das Amt der Schirmherrschaft für die Bad Hersfelder Festspiele, aufgeben werde. Zur Begründung habe er auf die Gleichbehandlung mit anderen Veranstaltungen verwiesen, außerdem seihe die Dauerschirmherrschaft durch den jeweiligen Bundespräsidenten, nicht mehr zeitgemäß da sie vor dem Hintergrund der kulturellen Zonenrandförderung übernommen worden sei! So stand es zumindest sinngemäß im Brief aus dem Präsidentenamt, welchen Herr Köhler sogar persönlich unterzeichnet habe (immerhin war er ja 2008 sogar mal persönlich dort)!!!
Für die nicht eingeweihten sei gesagt, dass die Hersfelder Festspiele als Gründungsmythos aller Freilichttheater gelten und dies schon seit dem Beginn der Festspiele im Jahre 1951. Bis heute gelten die Freilichtaufführungen als eine der meistbesuchten und interessantesten in ganz Deutschland, nahezu alle Deutschensprachigen Bühnen-, sowie Fernseh-Schauspieler mit Rang und Namen haben hier schon auf der Bühne gestanden. Aber was soll’s, 20 Jahre nach dem Mauerfall, wird hier direkt an der ehemaligen „Zonengrenze“ ein Kulturfeuer-Leuchtturm auf politische Sparflamme gedreht. Traurig, traurig, kann ich nur sagen. Gerade von Herrn Köhler hätte ich so etwas am wenigsten erwartet!!!
Aber wirtschaftlich kam dann heute noch gleich die zweite Hiobsbotschaft, denn in Bebra, der zweitgrößten Stadt unseres Kreises, nach Bad Hersfeld, scheint nun auch endlich im wahrsten Sinne des Wortes: „Der Zug abgefahren“ zu sein. Zur Erklärung sei erstmal gesagt, dass die Eisenbahner Stadt Bebra mit dem Ausbau der Eisenbahn als Fernverkehrsmittel Nummer Eins, bis in die 50’er Jahre hinein, einer der Bahn-Verkehrsknotenpunkte schlechthin in Deutschland war. Nach dem Fall der Mauer versank der Stern Bebras zusehens, die Bahn verlagerte den Personalstamm immer mehr nach Kassel. Dafür sollte hier am Ort der Güterverkehr eine wichtige Rolle weiterhin spielen und wurde immer als strahlende Zukunft von Bebra gepriesen. Und nun seien Pläne, welche wohl schon lange in der Schublade gelegen haben, aufgetaucht die besagen, dass der Standort nun aufgegeben werde soll.
Betroffen davon wären so circa 300 Mitarbeiter welche ihren Arbeitsplatz entweder komplett verlieren würden, oder um 100 Kilometer in Richtung Kassel verlegen müssten, soweit vorhanden natürlich. Prekär ist hierbei nur, dass der Standort Bebra von der Bahn, bisher immer als europaweite Logistik Drehscheibe gepriesen wurde. So wie es aussieht war es scheinbar keine Drehscheibe, sondern ein Kreisel, welche nun aufhört sich zu Drehen und letztendlich in Richtung Nordhessen umkippt!!!
Ich aber kippe jetzt nicht um, sondern lege mich nun Flach.
1 Kommentar:
Ja das Problem kenne ich, noch preist man vor zwei Jahren bei der "einweihung" eines frisch renovierten Gebäudes die Forschung des langsam sinkenden Sternes Polycarbonat am Standort UER als vorbildlich und zukunftsriech an, schon verlagert man alle (bzw alle die "mitdürfen", nämlich 87 von 153 FTE) nach Leverkusen. Das macht dann ca. 80 km durch den besch... Berufsverkehr der region. Also ein abbau von über 50 Arbeitsplätzen da FTE ja eine hochgerechnete Zahl ist und 2 Halbtagskräfte demnach eine FTE sind (und in UER gibt es ne Menge Teilzeitkräfte) Dormagen ist auch betroffen. Meine alte Abteilung geht auch nach LEV (19 km) und dort müssen noch 2,2 FTE's gehen. Zum Glück hab ich schon früher die Stelle im Pflanzenschutz bekommen. Der Bundestagswahlkampf brummt. Ich hab bald Urlaub und freu mich schon riesig auf dieLeute von der Bergstarße.
Versuch So mal zu bloggen.
Read you
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