Zuerst einmal einen Glückwunsch an den neuen alten DGB-Vorsitzenden Michael Sommer, welcher am vergangenen Wochenende, auf dem DGB-Kongress mit knapp 94% wiedergewählt worden ist (gab zumindest keine Alternative!). Der Vorname Michael scheint ja gerade bei Gewerkschaftsvorsitzenden voll in zu sein.
Natürlich gab es viele Gratulationen aus dem Bereich Wirtschaft und Politik, aber gerade aus dem letztgenannten Bereich gab es durch die „Persöna nön Christa“ Frau Merkel ihres Zeichens Bundeskanzlerin, auch gleich eine heftige Absage zum geforderten DGB Mindestlohn von 8,50€ die Stunde. Klar wo Frau Merkel wohnt ist dies ja in der normalen Arbeitnehmerschaft fast schon ein Spitzenverdienst. Der geforderten Finanz-Transaktionssteuer gab sie dann auch gleich ein „Nein“ mit auf dem Weg, gut nur das hierbei in der CDU-Politischen Basis schon der Widerstand zu bröckeln beginnt, scheinbar ist man dort näher an der Realität.
Jo, würde mal sagen die gewerkschaftliche Arbeit wird in Zukunft irgendetwas, aber sicherlich nicht einfacher. Während man in anderen Ländern mit so markanten Sprüchen wie: „Yes, we can!“, ganze Völkerscharen hinter sich ziehen kann, heißt es hierzulande wohl eher: „Nö, we can’t!“
Aber DIW-Präsident Klaus Zimmermann hat uns heute Lösung aller Probleme gezeigt. Nämlich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von derzeit gerade einmal 19%, auf angebrachte 25%! Nach Aussage von Herrn Z. (Bitte nicht mit Thomas Z. verwechseln) ist dies zum Beispiel in Skandinavien ein völlig normaler Mehrwertsteuersatz. Mag sein, aber dort gibt es dafür auch keine Ökosteuer, Sektsteuer, Solidaritätsbeitrag, und, und, und. So ganz nebenbei werden dort auch die Steuereinnahmen Großteils wirklich für das verwendet, wozu sie auch gedacht ist, von wegen: „Rasen für die Rente und Rauchen für den Straßenbau!“
Mein Vorschlag wäre, mal den Herrn Z. einen Ausweg aus Deutschland zu zeigen, nämlich in Richtung Skandinavien. Dort könnte er doch gleich mal ein 12 Jähriges Erfahrungspraktikum absolvieren, oder? Der Außenminister wäre da sogar ein richtig toller Reisebegleiter!
Aber wollen wir mal beim Lesetipp nicht nach vorne, sondern nach hinten schauen: „Drood“ von Dan Simmons. Am 09. Juni 1865, kommt es bei Staplehurst, in der Nähe von London zu einem schweren Eisenbahnunglück, bei dem Zahlreiche Menschen sterben. Unter den Überlebenden der Katastrophe befindet sich der berühmte Schriftsteller Charles Dickens (Oliver Twist, David Copperfield). Dies ist übrigens wirklich geschehen, viele Zeitzeugen von Dickens sagten, dass er von da an ein anderer Mensch war. Der Roman schildert aus der Sicht des ebenfalls realen Schriftsteller und Freund Dickens, Wilkie Collins (The frozen deep), den anschließenden Wahnsinn des Autors. Welcher beim Unglück eine geheimnisvolle Gestallt namens Drood gesehen haben will und Dickens wie der Tod selber erscheint. Auf der Suche nach den mysteriösen Drood, geraden Dickens und Collins immer mehr in einen Sog aus Drogen und Gewalt. Auf knapp 1000 Seiten schildert Dan Simmons ein erschreckend reales Bild auf ein London des 19. Jahrhunderts, mit all seinen Abgründen und heute als seltsam erscheinenden Gesellschaftsformen. Da das Buch von der ersten Seite an den Leser an sich fesselt, gebe ich ihm 5 von 5 Tintenfässer, ein Dan Simmons-Roman halt!!!
Glückauf ihr Leut…
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