Donnerstag, 14. Juli 2011

Der nächste bitte!

Unser Süd-östlichstes Euroland, die Hellenen scheinen ja nun zumindest vorerst gerettet zu sein. Der Eurorettungsschirm verdunkelt nun den sonnigen Himmel über der Akropolis etwas, aber die hitzigen Gemüter werden sich im Schatten schnell abkühlen. Und wenn man soeben mal circa 5 bis 7 Jahre länger arbeiten soll, dann sollte man sich die Energie auch für den Arbeitgeber aufheben und nicht den ganzen Tag auf der Straße gegen die einzige (zugegeben schwere) Rettung des Landes, demonstrieren.

Aber gut, nach der Rettung ist vor der Rettung. Und schon steht das nächste Euro-Land vorm Finanzkollaps. Aber wir werden ja gerade alle von unserer Regierung beruhigt, dass sich Italien selber retten soll und auch kann. Hat man übrigens bei Griechenland ganz zu anfangs auch gesagt. Aber schauen wir mal was da noch so alles kommt, vielleicht könnte man ja in Italien eine „Bunga-Bunga-Steuer“ einführen. Gut Berlusconi selber, müsste dann wohl Privatinsolvenz anmelden, aber sein Medien-Imperium könnte vielleicht auch die Staatskrise auch aus der Portokasse bezahlen, man weiß es nicht!

Interessant sind aber die Gespräche die ich selber immer mehr in meinem Umkreis beobachte. „Man sollte die D-Mark wieder einführen!“, oder: „Der Euro war der letzte sch…!“ Nun gut, ist nicht alles Euro-Gold was glänzt, aber vielleicht ist der Euro auch der einzige Weg gewesen die Flucht nach vorne anzutreten. Stellt euch mal vor, wir hätten heute noch die DM. Ziemlich alle Länder der EU, stehen im Moment vor einer Finanzkrise, bzw. haben ein nicht sonderlich hohes Finanzwachstum. Aber unser Land kann sich derzeit ja wirklich nicht vor Aufträgen retten-allen voran unser Vorzeigepferd, die Automobilindustrie. Bei einer bestehenden DM, würde dies nun bedeuten, dass die DM selber, eine absolut starke weltweite Währung währe. Auslandurlaube wären somit billig wie nie, und alles was wir außer Landes importieren, wäre auch im freien Preisverfall, sprich immer billiger. Klingt gut, nicht wahr?

Aber Vorsicht!!! Denn wir waren lange Jahre ja Exportweltmeister und spielen auch weiterhin erfolgreich in der Top Liga mit. Das bedeutet nämlich umgekehrt das unsere Exportprodukte im Ausland immer teurer werden und somit für immer mehr Erdenbewohner unerschwinglicher. Ergo, unser Export würde immer mehr zusammen schrumpfen. Dies hätte dann zwangsweise Auftragsrückgänge in beträchtlicher Höhe zur Folge, was zu Arbeitsplatzabbau und auch Insolvenzen führen würde. Fazit also: Ja, wir sind mittlerweile der Zahlmeister „Nummero Uno“ in Europa. Letztendlich retten wir nämlich damit unseren eigenen Arsch!!! Denkt mal darüber nach.

Und wer von euch meint – „Der spinnt ja“ dann googelt mal nach der sogenannten „Holländischen Krankheit“. Den genau dies ist in den 60’er Jahren den Niederlanden passiert, nachdem man in der Nordsee gewaltige Öl- und Gasvorkommen entdeckt hatte. Der Gulden war so stark geworden, dass der Export beinahe völlig zum Erliegen kam. Der Autobauer DAF ist dadurch von der Bildfläche verschwunden, und einer der damals größten Elektrokonzerne überhaupt, nämlich Phillips ist nur um Haaresbreite an der Insolvenz vorbei geschrappt.

Aber egal, denn auch die USA schleppen sich gerade von einem Staatsbankrott zum nächsten, alle paar Monate wird nun die Schuldenobergrenze weiter angehoben. Keine Angst, die können wir nicht retten. Brauchen wir auch nicht, denn nun bekommt China immer mehr kalte „Pekingentenfüße“. So funktioniert nämlich das Finanz- Karussell. Immer schnellere Umdrehungen, bei stark steigenden Eintrittspreisen! Ist so wie der arme Mensch, welcher im besten Lokal der Stadt essen geht und sich eine Portion Muscheln nach der anderen bestellt. In der Hoffnung, das irgendwann in einer Muschel eine Perle ist, um die Rechnung zu bezahlen!!!

Soviel von mir erstmals, endschuldigt bitte die Blogmüdigkeit der letzten Zeit. Aber ich habe momentan etwas zu viel um die Ohren. Ich gelobe Besserung.

1 Kommentar:

Stefan Wehmeier hat gesagt…

"Ich finde die Zivilisation ist eine gute Idee. Nur sollte endlich mal jemand anfangen, sie auszuprobieren."

Arthur C. Clarke

Wer aus einem Irrenhaus, in dem Sparer sich für "große Investoren" halten, "Spitzenpolitiker" etwas "regeln" zu wollen, was nicht geregelt werden kann, solange es sich durch das vom Kapitalismus befreite Spiel der Marktkräfte nicht selbst regelt, und "Geistliche" glauben, die Marktwirtschaft sei ein "Obstgarten" und der Urzins ein "Apfel", eine Zivilisation machen will, muss zuerst den "lieben Gott" erklären und damit wegerklären, damit die geistig Toten überhaupt etwas begreifen.

Herzlich Willkommen im 21. Jahrhundert:
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