Dienstag, 25. Mai 2010

„Politik ist nicht mein Leben!“

„Aus! Aus! Das Spiel ist aus!“ So klang es vor 56 Jahren, beim Gewinn der Fußballweltmeisterschaft über den Äther. Heute hätten die Hessischen Sozialdemokraten allen Grund „Weg! Weg! Er ist weg!“, zu rufen. Denn unser CDU Landesvater Roland Koch gab heute bekannt, das er zum 31. August dieses Jahres, sein Amt als Amt als Regierungschef niederlegen werde. Auch beim Bundesparteitag der CDU im November werde er nicht erneut als stellvertretender CDU-Vorsitzender antreten.
Er selber sagte, dass er sich diesen Schritt schon seit geraumer Zeit überlegt habe und keinerlei gesundheitliche Gründe, zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Er selber könne sich vorstellen in Zukunft in der Freien-Wirtschaft ein Standbein zu finden (Und wie wir ihn kennen, braucht er da sicherlich nicht lange zu suchen!) Einzig seine eigene Aussage über seinen Rückzug kommt etwas seltsam daher. „Politik ist nicht mein Leben!“, klingt aus dem Munde eines Vollblutpolitikers ungefähr so, als wenn der Papst sagen würde „Mit Kirche hab ich eigentlich nicht so viel am Hut!“ Aber der Papst hat ja auch keinen Hut, sondern eine Tiara! (Achtung: Klugscheisseralarm) Ja der Herr Koch hat hier in Hessen es oftmals verstanden, mit seinen polemischen Stammtischargumenten für Aufsehen zu sorgen, erinnere nur noch mal an die Diskussion über Ausländische Jugendliche Gewalttäter. Aber auch wenn wir Gewerkschafter öfters auch mal persönlich mit ihm zu tun hatten und dabei auch nicht selten aneckten, so muss man ihm doch auch eingestehen, dass er einer der ersten CDU Politiker war, welcher in der Krise die Notwendigkeit von Gewerkschaften und Betriebsräten erkannte. Erinnere hier nur an seine Rede auf unserem IG-BCE Landeskongress in Bad Homburg letztes Jahr. Da wäre er uns fast schon sympathisch vorgekommen, aber nur fast denn wir kennen ja unsere hessischen Schlitzohren. Als Nachfolger für den Posten des Ministerpräsidenten ist der bisherige hessische Innenminister Volker Bouffier im Gespräch (Bouffier – Oh Weh!!!). Ich glaub da kommt wieder einige gewerkschaftspolitische Überzeugungsarbeit und auch Grundkenntnisvermittlung auf uns zu! Wie seht ihr den Rückzug von Herrn Koch: Lange Überfällig, richtiger Schritt zur rechten Zeit, oder gar die Flucht vor der politischen Verantwortung? Am Wochenende hatte ich aber ein persönlich sehr ergreifendes Erlebnis. Denn nach nunmehr 25 Jahren, stand unsere silberne Konfirmation an. Ein wirklich schönes Erlebnis, so manchen Konfirmanden- und Schulkameraden wieder zu sehen, den ich auch schon seit damals nicht mehr wieder gesehen habe – inklusiv unseren ehemaligen Pfarrer, der eigens dafür angereist gekommen ist. Ein schöner aber auch nachdenklicher Tag, welcher bis in die frühen Morgenstunden gegangen ist. Es war aber auch schon irgendwie ergreifend nach dem 1 ½ Stündigen Kirchenbesuch, welcher wirklich sehr viel Spaß gemacht hatte, anschließend zur Kranzniederlegung am Grab eines der unsrigen zu stehen, welcher im Alter von 25 Jahren durch einen tragischen Arbeitsunfall leider ums Leben kam. So dicht liegt nun mal im Leben Freud und Leid nebeneinander. Also macht’s gut da draußen und ganz besonders: Mach es gut Thorsten, wo immer du jetzt auch seien magst. Wir werden dich nie vergessen!!!

2 Kommentare:

hansziel hat gesagt…

Hallo Moggel, Roland Koch hatte trotzdem genug "Arsch in der Hose" wie man hier im Ruhrgebiet sagt, um seinen Job aufzugeben. Aktuell haben wir ja hier in NRW den Fall des Sozialschauspielers Jürgen R. (58), der den Schuß (-10%)tatsächlich noch nicht gehört hat und sich an sein Amt klammert. Dagegen ist H. Koch noch Gold.

Tschenny hat gesagt…

Aber aber, der Herr Koch hat auch ziemlich lange gebraucht bis er seinen Arsch in der Hose wieder gefunden hat. Die Landtagswahl bei der er im zweistelligen Protzenbereich verloren hat ist nunmehr auch schon 2 (1 Nachwahlen) her. Zwar denke ich auch lieber spät als nie aber so doll war das in Hessen auch nicht.