Dienstag, 28. Dezember 2010

Der letzte Blog, macht’s gut!

Keine Angst, nur der letzte Blog des Jahres 2010. Nächstes Jahr geht es dann wieder weiter. Aber was schreibt man denn nun so am Jahresende? Nur positive Nachrichten wären schön, aber die Themen reißen nun mal nicht ab. Also: „Ab die Post“, oder besser gesagt beschäftigen wir uns mal mit der deutschen Post, über die ja jeder immer so gern schimpft. Denn die wollen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, gerade eine Lohnänderung aushandeln. Aber nicht nach oben, sondern nach unten. Sprich die Beschäftigten der Postbranche sollen weniger Geld bekommen. Gründe für die geplanten Sparmaßnahmen seien rückläufige Versandmengen und gestiegener Druck durch zunehmende Konkurrenz: "Die Versandmengen gehen jedes Jahr um zwei bis drei Prozent zurück. Darauf müssen wir reagieren", so die Post. Veränderungen könne man sich vor allem bei der Arbeitszeit und den Einstiegslöhnen vorstellen. Außerdem setzt der Konzern Parallel zur Briefzustellung, zunehmend auf den Briefversand über die Billig-Tochterfirma First Mail. Welche man laut angaben allein deshalb braucht, damit bei Aufträgen von Kommunen und anderen öffentlichen Kunden überhaupt Angebote abgeben können! Denn bei derartigen Ausschreibungen habe die Post wegen der höheren Löhne keinerlei Chancen, mit den anderen „freien“ Briefdiensten zu konkurrieren. Anstatt darüber zu diskutieren wie man die Löhne und Gehälter nach unten schrauben kann, sollte man nun doch eher den Druck auf die Politik erhöhen. Wie kann es denn bitte sein, dass ein Traditionsunternehmen immer mehr darunter zu leiden hat, das es sogenannte private Postanbieter gibt, welche sich um das Thema Mindestlohn nicht die Bohne kümmern. Wenn es jetzt nicht der Post AG und Ver.di gemeinsam gelingt die Politik über diesen Missstand aufmerksam zu machen, na dann gute Nacht für die Tarif-Politik in Deutschland. Denn das wäre dann ja wohl wirklich staatlich gefördertes Lohndumping. Aber wundern würde es mich auch nicht… Mehr möchte ich heute aber nicht mehr hier schreiben. Ich hoffe ihr habt alle ein schönes Jahr 2010 hinter euch gebracht. Auf das 2011 noch besser wird, oder zumindest besser als das bisherige. Wenn ich dieses Jahr hier im Blog jemanden auf die Füße getreten sein sollte, so tut mir das Leid und lag nicht in meiner Absicht. Es sei denn er ist von Beruf ein liberaler Außenminister!!! Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein besonderer Gruß geht an alle meine IG-BCE Bekannten (geschlechtsneutral gemeint), ich freue mich darauf euch nächstes Jahr wieder zu sehen, alle!!!

Dienstag, 21. Dezember 2010

Das Christkind ist ein Chinese

Die Weihnachtsüberraschung schlechthin kommt derzeit aus China, denn der gerade etwas geschüttelte Euro bekommt starke Rückendeckung aus China. Denn die „kleine familiäre Volksrepublik“ aus Asien, will die EU im Kampf gegen die Schuldenkrise unterstützen. Beim Spitzentreffen zwischen Europa und China zum Dialog in Wirtschaft und Handel hat der chinesische Vize-Regierungschef Wang Qishan dazu genutzt, Europa seiner Unterstützung bei der Bekämpfung der Schuldenkrise zu versichern. Er sprach sich für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen China und der EU aus. Sein Land habe zudem bereits konkrete Schritte unternommen, um einigen EU-Ländern bei der Bewältigung der Krise zu helfen. Für China ist die EU der größte Auslandsmarkt, umgekehrt ist China der zweitgrößte Markt für die EU. Klingt ja sehr schön, hat aber nichts mit (christlicher) Nächstenliebe zu tun, sondern ist eigentlich, vielmehr die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Denn noch immer kritisieren vor allem die USA Chinas Währungspolitik und werfen Peking vor, seine Währung künstlich abzuwerten, um sich selbst Exportvorteile zu verschaffen. Wang betonte aber, dass China an seiner vorsichtigen Währungspolitik festhalten werde, um ein stetiges und relativ schnelles Wirtschaftswachstum beizubehalten. Denn sollte sich jetzt China als Euro-Retter einen Namen machen und damit vom Angeklagten in den USA zum Retter in Europa werden, so könnte dies die Rolle des aufstrebenden Riesenreiches neu definieren (zumindest in Europa). Aber es ist damit eigentlich für jeden etwas dabei, denn ein zweiter Blick auf die chinesischen Aussagen zu Europa, macht die Situation bei weitem deutlicher. Denn Chinas Handelsminister Chen Deming äußerte sich nämlich deutlich vorsichtiger zur europäischen Situation: "Wir verfolgen genau, ob Europas Schuldenkrise sich kontrollieren lässt und werden dabei vor allem darauf achten, was im ersten Quartal des nächsten Jahres passiert!" China werde nun verstärkt verfolgen, ob sich Europas Konsens in der Schuldenkrise und bei der Risiko-Prävention auch in praktisches Handeln umwandeln lässt. China nun der Retter von Europa, oder doch nur der knallharte (rote) Kapitalist, welcher Europa selber weniger als Handelspartner, sondern nur mehr als eine „Absatzprovinz“ sieht, welche man zwanghaft am Leben halten muss??? Aber egal, dieses Jahr gibt es dann halt mal statt Weihnachtsgans, ne Pekingente! Aber mit Messer und Gabel, ich geb euch Stäbchen!!! Und wenn‘s doch in die Hose geht, können sie ja dann unseren Außenminister als Kantonsleiter bekommen. Dann gibt’s in Peking anstatt Frühlingsrolle, ne Westerwelle! Zum Abschluss mal wieder nen CD-Tipp. Das französische Elektro-Pop Duo Daft Punk, hat ein neues Album herausgebracht. Und das ist zugleich der Soundtrack des Kinofilms „The Tron legacy“. Ein klanglich recht unterhaltsames Werk der 2 Franzosen. Auf der Special-Edition befinden sich auf 2 CDs über 20 Instrumentale Lieder, welche recht hörenswert rüberkommen. Wer zum Beispiel auf die Musik eines Jean Michel Jarre steht, oder auf Elektro-Pop, dem kann ich das Album nur empfehlen. Mir selber gefällt es sehr gut und ich gebe dem Album 5 von 5 Sternen. Im Übrigen freu ich mich auch schon auf die Fortsetzung des Kultfilms von 1982 sehr! Das war mein letzter Blog dieses Jahr vor Weihnachten - einen hamma aba noch. Ich selber wünsche euch allen eine besinnliche Zeit. Ich hoffe dass ihr alle mehr oder weniger die Weihnachtsfeiertage mit euern Lieben verbringen könnt, und bei wem das nicht klappt: Beileid mit der Familie!!!

Dienstag, 14. Dezember 2010

Willkommen in der liberalen DDR!

(Heimatabend in Sachsen)
Die FDP-Führung hat momentan eine leichte politische Wintergrippe, oder anders Ausgesprochen: Man ist über Äußerungen aus den eigenen Reihen, derzeit etwas „Verschnupft“. Besonders gereizt ist die FDP-Spitze auf die derzeitige Kritik des schleswig-holsteinischen FDP-Fraktionschefs Wolfgang Kubicki. Dieser hatte in einem Nachrichtenmagazin die Lage der Liberalen "fast aussichtslos" genannt, unter anderem äußerte er folgende Bemerkungen: An der Basis hat die Auflösung schon begonnen. Die derzeitige Lage der FDP ähnelt der, der DDR-Führung, welche auch bis zum Schluss nicht bemerkte was wirklich los sei. Die Parteiführung sei selber dafür verantwortlich. FDP-Chef Guido Westerwelle kapselt sich ab!
(Striezelmarkt in Dresden)
Ein Vorwurf, den unser Herr Westerwelle natürlich nicht unbeantwortet ließ. Die FDP und er selbst hätten zwar ein schwieriges Jahr hinter sich, räumt Westerwelle ein, aber: Deutschland stehe auch deshalb so gut da, weil die FDP wichtige Weichen gestellt habe. Darüber müssten die Liberalen reden. Konsequenzen für sich lehnte der FDP-Chef ab: "Ich bin keiner, der bei Sturm von Deck geht." Joo, die richtigen Weichen gestellt, fragt sich für welches Abstellgleis. Und bei Sturm von Deck zu gehen braucht er wohl auch nicht, dafür genügt mal ne ordentliche (Wester-) Welle, welche ihm vom Regierungsdeck spült. Das wäre mal ein Sturmhoch! Herr Westwelle ist wirklich ein Meister darin, Politikversagen auch noch als Erfolg verkaufen zu wollen. Eines ist aber mal sicher, den Mann braucht keiner zu parodieren, der ist selber die Parodie in Person!!! Aber nur mal kurz: Die DDR gab es circa 40 Jahre, wie lang gibt es eigentlich schon die FDP???
(Historischer Weihnachtsmarkt - Königstein)
Und da ich gerade beim Thema „Blender und Verblendete“ bin, gleich mal ein Weihnachtsmarkt-Hinweis. Ich war die letzten paar Tage wieder einmal in der Sächsischen Schweiz (kurz SSW). Leider war das Wetter nicht so toll wie erwartet, aber sehr abwechslungsreich. Es hat nämlich abwechselnd geregnet und geschneit.
(Weihnachtsmarkt Bad Schandau - ohne Worte)
Aber wer von euch noch ein paar Tage Urlaub über hat, die dieses Jahr noch weg müssen, dem kann ich nur empfehlen mal am Wochenende auf die Festung Königstein zu fahren. Dort ist nämlich ein wunderschöner Mittelalter-Weihnachtsmarkt hoch über der SSW, aber bitte warm anziehen, dort oben zieht’s wie Hechtsuppe. Und wer dann noch ein paar Euros übrig hat, kann gleich nebenan in Dresden noch ein bisschen beim shoppen die Kreditkarte glühen lassen. Aber erspart euch den Weihnachtsmarkt am Altmarkt, besser bekannt unter dem Namen Striezelmarkt. Geht lieber ein paar Hundert Meter weiter zum historischen Weihnachtsmarkt an der Frauenkirche, der ist gemütlicher und wesentlich billiger. Dort kostet einen Bratwurst 2 Euro, am Altmarkt immerhin 3,50 Euro!!!
(Weihnachtsmarkt an der Frauenkirche)
Und Tschüß...

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mindestlohnunterschreitung ist kein Kavaliersdelikt

Vom Oberlandesgericht in Naumburg (Sachsen Anhalt) ist erstmals in Deutschland ein Arbeitgeber wegen nicht gezahlten Mindestlohn, vor Gericht verurteil worden. Im mittlerweile Revisionsprozess um nicht gezahlten Mindestlohn hat die besagte „Richtersammelstelle“ die Verurteilung eines Unternehmers zu einer Geldstrafe bestätigt. Die Richter wiesen damit seinen Einspruch gegen eine Entscheidung des Landgerichts Magdeburg zurück. Damit ist erstmals in Deutschland ein Unternehmer, der den vorgeschriebenen Mindestlohn nicht gezahlt hatte, wegen einer Straftat und nicht wegen einer Ordnungswidrigkeit verurteilt. Der angeklagte Unternehmer hatte von August 2004 bis Januar 2006 Osteuropäische Einwanderer als sogenannte Mini-Jobber für Monatslöhne zwischen 60 bis 170 Euro beschäftigt. Das Landgericht Magdeburg sah es zuvor jedoch als erwiesen an, dass die Reinigungskräfte zwei Wochen pro Monat in Zwölf-Stunden-Schichten arbeiten mussten. Der gezahlte Stundenlohn habe damit zwischen 1,79 Euro und weniger als einem Euro (!!!) betragen. Zu diesem Zeitpunkt lag übrigens, der gesetzliche Mindestlohn für Reinigungskräfte aber schon bei mindestens 7,68 Euro pro Stunde. Dem Gericht zufolge hätte den Arbeitern somit ein Lohn von rund 1.290 Euro zugestanden, so der Rechen-Schöffe Adam Riese! Leider verurteilten die Magdeburger Richter den Unternehmer bereits im Juli dieses Jahres nur zu einer Geldstrafe von 1.000 Euro, da dieser Arbeitslohn vorenthalten und veruntreut habe, um seinen Gewinn zu maximieren. Der Unternehmer gilt nun als vorbestraft. Das Oberlandesgericht Naumburg hingegen, begründete seine Entscheidung im Revisionsverfahren damit, dass die Prüfung des Magdeburger Urteils keine Rechtsfehler zum Nachteil des Angeklagten ergeben habe. Die Richter bestätigten aber zudem, dass für die Sozialversicherung ein Schaden in Höhe von rund 69.000 Euro entstanden ist, weil der Verurteilte die Beiträge nur aus dem tatsächlich gezahlten Lohn und nicht aus dem Mindestlohn gezahlt hatte. Denke mal, das nun eine Null mehr hinter den 1000€ Geldstrafe mehr als angebracht gewesen wären, oder was meint ihr? Oder noch besser wäre gewesen, man hätte ihn mal dazu verurteilt 2 Monate lang selber zu dem Lohn arbeiten zu müssen. Und natürlich auch in den besagten 2 Monaten, wirklich auch nur von diesem Arbeitslohn leben zu „dürfen“!!! Als Kulturtipp gebe ich euch heute mal das Märchen vom „Ach so großen Arbeitslohn in Deutschland“. Denn laut dem statistischen Bundesamt in Wiesbaden, sind die Arbeitskosten in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren wesentlich langsamer als in den anderen EU-Staaten gestiegen. Während die Arbeitskosten zwischen 2000 und 2010 beispielsweise in den Niederlanden 39,0 Prozent zulegten, verteuerte sich die Arbeit in der deutschen Privatwirtschaft lediglich um 19,4 Prozent. Auch die Lohnnebenkosten erhöhten sich im letzten Jahrzehnt in keinem anderen EU-Land so langsam wie in Deutschland. Während die Statistiker in Deutschland ein Plus von 9,5 Prozent errechneten, ergab sich im EU-Durchschnitt ein Anstieg um 38,5 Prozent. Auch der Zuwachs der deutschen Bruttolöhne und Gehälter ist mit 22,4 Prozent Schlusslicht in der Tabelle der Statistiker. Die Arbeitskosten insgesamt, das sind übrigens Bruttolöhne und Gehälter plus Lohnnebenkosten, kletterten zum Vergleich am meisten im vergleichsweise armen Rumänien mit plus 485,4 Prozent, in Lettland (plus 207,4 Prozent), Estland (plus 153,5 Prozent) und Bulgarien (plus 138,2 Prozent). Soviel zur Mär vom billigem osteuropäischen Produktionsstandort! Den Blog habe ich übrigens diesmal mit den Bildern vom historischen Weihnachtsmarkt, auf der Wartburg garniert. Der ist wirklich noch Historisch und nicht hysterisch!!!

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Verkehrsplanerinfarkt und gewerkschaftliche Bypässe

In Fulda kam es am Dienstag zu einer gewerkschaftlichen Fusion. Die Schwester-Gewerkschaften Transnet und ihre verbeamtete Schwester GDBA haben gestern in der hessischen Dom-Stadt den Weg zu einer Fusion freigemacht. Die Gründung der neuen Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist somit nun auch formal vollzogen. Der Chef oder besser „Oberschaffner“ der neu gegründeten Gewerkschaft, Alexander Kirchner, sagte auf dem Gründungskongress: "Wir wollen dem solidarischen Gedanken neues Leben in einer gemeinsamen Gewerkschaft einhauchen." Kirchner war übrigens bislang Vorsitzender der zum DGB gehörenden Transnet mit 210.000 Mitgliedern. Die Schwesterorganisation GDBA gehörte dem Beamtenbund an und bestand aus 30.000 Mitgliedern. Leider hat aber die selbsternannte Gewerkschaft GdL (34.000 MG), nicht die Möglichkeit zur Fusion mit genutzt, sondern kocht auch weiterhin ihr Einzelsüppchen. Deshalb übte DGB-Chef Michael Sommer auch erneut Kritik an der Lokführergewerkschaft GdL. "Wie weit soll eine Differenzierung nach außen denn gehen?", fragte Sommer. „Die jetzt vereinigten früheren Transnet- und GDBA-Mitglieder hätten erkannt, dass Einzelinteressen nicht zu kurz kommen, wenn man sich für das Gesamtinteresse einsetzt". Ja, da muss man sich schon fragen, welche Interessen die GDL denn nun insgesamt vertreten will, vernünftige Ergebnisse kann man eben nur durch Gesamtstärke und nicht durch Aufsplitterung erreichen. Mit solch einer Lobbymentalität fährt die GdL zwangsweise nur aufs Abstellgleis, bzw. entwickelt sich immer mehr zur „Schmalspur Gewerkschaft“! Ich wünsche jeden falls der EVG viel Erfolg, auch in der Frage der Zukunft des Bahnstandortes Bebra, welches ja hier im Kreise liegt. Bleiben wir gleich beim Thema Bahnhof, denn gestern fiel auch der lang erwartete Schlichterspruch von Heiner Geißler zum Volksthema Nummer 1, oder besser gesagt Nummer 21. Ja was ist denn nun herausgekommen? Ganz einfach gesagt: Stuttgart 21 kommt nicht! Nein, nun kommt was ganz anderes, nämlich „Stuttgart 21 Plus“ Heiner Geißler, hat sich für die Fortführung des Projekts ausgesprochen, fordert aber umfangreiche Nachbesserungen. Stuttgart 21 müsse umwelt- und behindertenfreundlicher, sicherer und leistungsfähiger werden als nach den derzeitigen Plänen (!!!). Die Gegner des Bahnprojekts hätten in der Schlichtung viele Schwachpunkte in den bestehenden Planungen aufgedeckt, so Oberschlichter Geißler. Na gut, dann wird’s halt noch ein paar Cent teurer. Ich dachte immer die Gegner währen komplett gegen den Bahnhof gewesen, wusste gar nicht dass die den nur noch größer wollten. Vielleicht jetzt sogar mit angegliederten Unterirdischen Flughafen. Das wäre dann wohl „Ultra Stuttgart 21 Plus Grand Deluxe“ Denke mal der ein oder andere Gegner fühlt sich jetzt gelinde gesagt, etwas gegeißlert!!! Nun kann ja Geißler gleich nach Norddeutschland weiterreisen denn Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) hat nach dem Ausstieg der GAL (nicht mit GdL verwechseln) aus der Koalition, die Planungen für die Stadtbahn gestoppt. Sowohl die Kosten in Höhe von rund einer Milliarde Euro als auch die Trassenfrage würden so viele Bedenken aufwerfen, dass eine Fortsetzung des Projektes derzeit nicht zu verantworten sei, so Ahlhaus. Ja Geiß-Man, auf mit der EVG in die Hansestadt, die Bahn kommt!!! Der Buchtipp gestaltet sich heute auch etwas skurril. „Der Kaiser von China“ von Tilmann Rammstedt. Zur Story: 5 Enkel schenken ihrem Großvater eine Reise ans Ziel seiner Wahl. Der wünscht sich China und der jüngste soll mit. Der verweigert sich aber und verjubelt das Geld vorher und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch dann kommt ein Anruf, dass der Opa im Westerwald gestorben ist. Nun muss der Enkel eine Geschichte über ein fiktives China erfinden. Und er erfindet ein China, und was für eins! Recht lustig das Buch, wegen dem aber etwas einfallslosem offenen Schluss, ziehe ich einen Wok ab. Somit bekommt das Buch 4 von 5 Woks. Aber lesen lohnt sich, hat nur circa 200 Seiten, also nen Nachmittag. Eine Fortsetzung wäre gar nicht mal übel (Hallo Autor)! Macht’s gut, schönes Wochenende und viel Spaß beim Schneeschippen!!!

Montag, 29. November 2010

Ein „Leak“ ist im Eimer, im Eimer…

Es schneit, es schneit, kommt alle aus dem Haus (…), wir alle kennen wohl dieses Kinderlied von Rolf Zuckowski und seinen Plagen! Aber was da so verzaubert aussieht, bedeutet nichts anderes wie „draußen ist es bitterkalt und Schneeschippen, Schneeschippen und nochmals Schneeschippen". Aber soll mir recht sein, denn so können wir von K+S wenigstens wieder ordentlich Streusalz absetzen. Und gleichzeitig auch so manchen Mitmenschen, mal wieder beweisen, dass wir nicht nur einen wichtigen Betrag zur Weltweiten Ernährung, sondern auch für die tägliche Sicherheit im Straßenverkehr leisten. Das will nämlich im Moment nicht jeder so ganz kapieren! Aber nun zur Überschrift. Der amerikanische Geheimdienst hat gerade ein gewaltiges Leck, oder besser gesagt ein Wiki“leak“. Nachdem bereits vor geraumer Zeit schon 400.000 US-Geheimdokumente über den Irak-Krieg und 75.000 über den Afghanistaneinsatz auf der Internetplattform Wikileaks veröffentlicht wurden, steht nun die nächste Datenpanne an. Wikileaks will die Tage im Netz 251.287 diplomatische Berichte aus US-Botschaften veröffentlichen und mit der Veröffentlichung von vertraulichen US-Depeschen einen peinlichen Blick hinter die Kulissen der US-Diplomatie liefern. Neben den brisanten Bewertungen über internationale Politiker wird auch ein Schlaglicht auf die politische Prozesse geworfen. Ist aber schon interessant, muss ich zugeben, wie da so manche unserer Bundespolitiker beurteilt werden, oder besser gesagt „abgeurteilt“. Kanzlerin Merkel zum Beispiel wird als methodisch, rational und pragmatisch beurteilt. Unter Druck agiere sie beharrlich, aber sie meidet das Risiko und ist selten kreativ. Weil vieles an ihr abgleite, werde die Regierungschefin intern in den US-Berichten "Angela 'Teflon' Merkel" genannt. Klingt sehr realistisch, oder? Noch treffender wird aber unser Außenminister Westerwelle abgeurteilt. Seine Gedanken hätten wenig Substanz und er werde wenn er direkt herausgefordert wird, vor allem von politischen Schwergewichten, aggressiv und äußert sich abfällig über die Meinungen anderer Leute. Fazit er muss noch in sein Amt hineinwachsen (welches Amt denn: Außenminister oder gar Politiker selber?)! Frag mich nur für was man da einen Geheimdienst braucht, die hätten doch hier in Deutschland nur mal ne Umfrage in einer Fußgängerzone machen müssen!!! Nicht wirklich seltsam ist aber, dass die Website von WikiLeaks derzeit nach eigenen Angaben vor der Veröffentlichung durch eine umfassende Daten-Attacke lahmgelegt wurde. Die Adresse www.wikileaks.org war nach einem DDoS-Angriff (Distributed Denial of Service) vorübergehend nicht mehr erreichbar. Bei einer sogenannten DDoS-Attacke werden übrigens in einer abgestimmten Aktion von verschiedenen Stellen aus unzählige Datenanfragen an die Website gerichtet, bis der Webserver lahmgelegt ist. Wer hinter dem Angriff steht, ist offiziell noch unklar. Is ja klar, wer macht denn nur sowas? Vielleicht der Hobby-Computerclub der Freiwilligen Feuerwehr von Süderbrarup??? Deswegen als Kulturtipp, heute eine Blu-ray welche sich auch mit Peinlichkeiten befasst. „Going Postal“ (deutsch: ab die Post!) nach einem Roman des Scheibenwelt-Erfinders Terry Pratchett. Story: Gauner Feucht von Lipwig steht vor einer höchst unerfreulichen Wahl: Lord Havelock Vetinari, der despotische Herrscher von Ankh-Morpork, will, dass er das Postamt übernimmt, andernfalls würde er hingerichtet werden. Der Job wäre ja nicht so schlimm, doch das Amt des Postmeisters ist seit 20 Jahren nicht mehr besetzt gewesen und das Postamt ist komplett angefüllt mit uralten Briefen und Taubenmist. Und als von Lipwig das ihm unterstellte Postamt nebst Personal kennen lernt, verbessert sich seine Situation kaum! Ein herrlich skurriler Fantasyfilm mit Werwölfen, Golems, Vampiren und weitern abstrakten Gestalten. Wer zum Beispiel die Filme von Terry Gilliams mag, kommt bei diesem Streifen vollkommen auf seine Kosten. Der Film besteht aus 2 Teilen, mit einer Gesamtlänge von 185 Minuten. Ich gebe dem Film 4 von 5 Sternen. …und ich mach mich jetzt auch „ab die Post“ …goodbye…

Donnerstag, 25. November 2010

Willkommen in der Realität

Willkommen in der Realität, oder auch das große Erwachen beginnt. Heute gab es gleich eine erstaunliche Erkenntnisse, welche sich mit dem Thema Nummer 1 (Nein nicht das was ihr denkt, sondern das woran wir Gewerkschafter oftmals denken), nämlich der Arbeitszeit und ihrer Vergütung (nicht Verhütung), sprich Entlohnung. Eine erstaunliche Erkenntnis ist, dass die FDP nun langsam beim Thema Mindestlohn einknickt. Man gibt offenbar den Widerstand gegen den von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen geforderten Mindestlohn für Zeitarbeiter auf. "Wenn die Union auf einem Zeitarbeits-Mindestlohn beharrt, wollen wir uns dem nicht in den Weg stellen", so FDP-Fraktionsvize Heinrich Kolb. "Wir sind nicht dogmatisch" (Naajaa…), fügte er hinzu. In der Frage aber, wie das Vorhaben nun konkret umgesetzt werden solle, gebe es aber noch Meinungsunterschiede. Bislang hatten nämlich die Liberalen einen Mindestlohn für Zeitarbeiter konsequent abgelehnt. "Wir sind weiterhin der Meinung, dass ein Mindestlohn in der Zeitarbeit nicht notwendig ist", hatte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Johannes Vogel, erst gestern noch erklärt. "Wir wollen stattdessen einführen, dass Stammbelegschaft und Zeitarbeiter nach einer Frist (10 Jahre?) gleich bezahlt werden", hatte er hinzugefügt. Arbeitsministerin Von der Leyen dagegen, hatte erst gestern ihre Forderung nach einer raschen Einführung des Mindestlohns für Zeitarbeiter erneuert. "Wir wollen verhindern, dass über ausländische Tarifverträge Lohndumping zu uns transportiert wird", sagte sie. Hintergrund für den plötzlichen Sinneswandel ist die bevorstehende Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Arbeitnehmer aus den mittel- und osteuropäischen Staaten. Für sie gilt noch bis Mai 2011 eine Übergangsfrist bei der sogenannten Arbeitnehmerfreizügigkeit. Ab dann werden diese Arbeitnehmer im Normalfall nach dem geltenden Tarifvertrag bezahlt. In jenen Branchen, in denen Lohndumping seit langem ein Problem ist, gibt es inzwischen Mindestlöhne, etwa auf dem Bau, bei Gebäudereinigern oder in der Pflegebranche. Für Zeitarbeiter gibt es einen solchen Mindestlohn noch nicht. Noch besser wären aber statt eines Mindestlohns, halt Flächentarifverträge, die werden nämlich nicht nur einmal eingeführt, sondern auch regelmäßig „gepflegt“. Und bin mal gespannt ob es wieder einen Mindestlohn Ost und West geben wird! Aber zumindest schon mal ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Fragt sich jetzt nur, ob die FDP wirklich von alleine zur Vernunft gekommen ist, oder ob ihr der große Regierungspartner die Pistole auf die Hühnerbrust gesetzt hat? Denn wenn man mal genau hinschaut, wer sich da so alles in den Aufsichtsräten der großen Entleiher tummelt, dann habe ich wenig Hoffnung auf einen finanziellen Quantenprung im Geldbeutel der Betroffenen! Gebt mal bei Google: Politiker, Aufsichtsrat und Leiharbeit ein, sehr interessant kann ich nur sagen. Der Buchtipp ist heute auch gerade für uns Arbeitnehmer sehr interessant. „Wie die lieben Kollegen ticken – 111 Fakten fürs Überleben im Haifischbecken“, von Hauke Brost. Der Autor hat Deutschlandweit mit über 1000 Arbeitnehmern gesprochen und die schrillsten aber stets wirklichen Geschichten über das Zusammenspiel der betrieblichen Akteure in diesem Buch versammelt. Warum darf man beispielsweise nicht jede Kaffeetasse benutzen, wie wichtig die richtige Sitzordnung in einer Besprechung ist, und vor allem: Wenn man wirklich eine Gemeinheit aushecken will, ist es äußerst ratsam ein (schwächeren) Kollegen mit ins Boot zu nehmen. Denn wenn der Schuss dann nach hinten losgeht, hat man ja jemandem, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Klingt gemein, ist aber wirklich so. Im Übrigen ist auch das Thema Betriebsräte selber sehr interessant, dort hat man dann beim Lesen, doch mal den einen oder anderen BR-Kollegen vor Augen!!! Sehr tolles Buch, welches zum Teil recht humorvoll, aber manchmal auch sehr harte Beispiele auflistet. Kann ich euch nur empfehlen und gebe dem Buch die Höchstwertung von 5 von 5 Sternen. So viel für Heut, Glückauf ihr Leut…

Sonntag, 21. November 2010

Keine Panik auch im Terror

Nun scheint der weltweite Terror auch bei uns angekommen zu sein, denn aus Sorge vor einem islamistischen Terroranschlag noch vor Weihnachten gelten in ganz Deutschland ab sofort härtere Sicherheitsvorkehrungen. Bundesterrorminister Thomas de Maizière warnte am Mittwoch in Berlin vor einem Anschlag Ende November. Damit nannte der Minister erstmals einen konkreten Termin. Zum Schutz der Bevölkerung soll nun auf Flughäfen, Bahnhöfen (auch Stuttgart 21?) und auch an den Grenzen strenger kontrolliert werden. Also liebe Terroristen, bzw. Terroristinnen: Gegen den Nacktscanner nützt Verschleierung nur wenig! Experten befürchten derweil, dass neben dem Berliner Reichstag auch Weihnachtsmärkte Ziel eines Anschlags sein könnten. Dabei sind doch gerade unsere Weihnachtsmärkte selber, schon immer die reinsten Terrorzentren gewesen. Wolle Glühwein saufen??? Bundeskanzlerin Merkel verfällt derweil wieder mal in ihre „die Zeit heilt alle Wunden“ Phase, will heißen, dass wir alles ruhig aussetzen. Kann sie ja ruhig tun, ist ja schon seither in ihrem Kanzlerinnenamt von genügend „Schläfern“ umgeben! Doch Spaß beiseite, denn nun zeigt sich immer mehr die Schattenseite unserer Auslandseinsätze, denn das ständige nachbeten von US-Positionen gegenüber dem Iran hilft nicht wirklich. Festzustellen ist, dass Deutschland seine langjährige Reputation und guten Ruf, gerade im mittleren Osten auf dem Altar amerikanischer Großmachtgelüste geopfert hat. Die Zeiten wo gerade unsere deutschen Diplomaten als ehrliche Mittler in der Region mit offenen Armen empfangen wurden sind dank Merkel, Westerwelle und Co. leider vorbei, oder seht ihr das etwa anders? Der Papst hat nun auch etwas „Terrormilde“ walten lassen und erlaubt nun in Ausnahmefällen, zum Beispiel wegen Aids-Gefahr, das benutzen von Kondomen. Hut ab sage ich dazu, oder besser Mitra ab. Das scheint ja mehr als ein Quantensprung der Katholischen Kirche zu sein, denn damit erlaubt man ja nun erstmals Geschlechtsverkehr, rein zur Freude und nicht einzig und allein zu Fortpflanzungszwecken. Ob Ratzfatz der Erste, wohl neulich hier im Blog nachgelesen hat? Übrigens war ich am Freitag mit einer kleinen Abordnung unseres Bergmannsvereins im Erfurter Rathaus eingeladen. Grund war eine Geburtstagsfeier des Erfurter Bergmannsverein „Ludwig Otto Krug von Nidda“. Und ebensolcher wäre am Freitag 200 Jahre alt geworden. Auf dem obigen Bild schaut er übrigens den Rednern vom Bilde aus über die Schulter. Ludwig Otto ist wohl den meisten von euch eher unbekannt, gilt aber in Kreisen von Bergleuten des Salz- und Kalibergbau als wegweisender Pionier, schaut doch mal bei Wikipedia nach, schon sehr interessant der Mann. Und nun noch ein Geburtstagsglückwunsch nach Silicon Valley, Kalifornien. Denn Windows wurde diese Tage 25 Jahre alt. Wusstet ihr eigentlich warum diese Programm eigentlich Windows heißt? Ganz einfach: Nach zu häufigen Problemen mit dem ein oder anderen Anwendungsfehlern, möchte man sich ab und zu auch mal aus den selbigen stürzen! Hat eigentlich schon mal jemand die Terrorbedrohung durch Microsoft überprüft???

Sonntag, 14. November 2010

Gerecht geht anderswo auch!

Deutschlandweit sind am Wochenende mehrere Zehntausend Menschen für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße gegangen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte im Rahmen seiner Herbstaktion bundesweit in mehreren Städten zu diesen Aktionen aufgerufen. Die Proteste richten sich vor allem gegen niedrige Löhne (Ost & West), Leiharbeit und natürlich die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre und Einsparungen zu Lasten der Sozialleistungen. Wir Gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer fordern unter anderem einen gesetzlichen Mindestlohn, ein solidarisches Gesundheitssystem, keine Kopfpauschale, eine gute Absicherung im Alter und bessere Bildungschancen. Laut dem DGB beteiligten sich bundesweit etwa 100.000 Menschen an den Protestaktionen. Zur größten Kundgebung kamen laut Gewerkschaftsangaben 45.000 Menschen in Stuttgart zusammen (ging bestimmt am Bahnhof vorbei). Die Demonstration stand dort unter dem Motto "Deutschland in Schieflage". Der IG-Metall-Bundesvorsitzende Berthold Huber sagte auf dem Stuttgarter Schlossplatz: "Die Folgen der Finanzmarktkrise müssen noch heute die Menschen austragen - mit Steuererhöhungen, mit Arbeitsplatzverlusten und mit Sozialkürzungen. Das hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun." Stimmt! Während die FDP immer noch das Märchenlied von der Steuersenkung singt, zahlen wir in Wirklichkeit doch immer mehr für eine Wirtschaftskrise, welche wir nicht verursacht haben. Ganz im Gegenteil, wer fragt denn noch wirklich nach den Verursachern? Die machen nämlich derweil fleißig weiter wie bisher und kassieren schon wieder recht „nette“ Boni-Summen. Glaube eher dass wir nicht nur eine soziale Schieflage, sondern auch eine ganz gewaltig moralische Schieflage haben. Und zwar so schief, dass man dies schon als Steilhang bezeichnen kann, auf dem wir gerade alle rasant nach unten rauschen. Aber wir scheinen dies immer noch alle zu tolerieren, denn eigentlich hätten nicht 100.000 Menschen daran teilnehmen sollen, sonder 1 Million und dies pro Großstadt!!! Ich selber habe aber auch nicht daran teilgenommen, war nämlich terminlich verhindert (schäm). Dafür hatten wir aber wieder mal am Samstagabend eine schöne IG-BCE Jubilarehrung durchgeführt. Und das schönste daran war, dass ich mal schön auf meinem Allerwertesten sitzen bleiben konnte. War nämlich selber unter den Jubilaren, jetzt habe ich nach 25 Jahren endlich mal meine eigene Gewerkschaftsuhr, bzw. jetzt hat auch mein IG-BCE Stündchen geschlagen! Genug für Heute, nicht dass es noch in Sonntagsarbeit ausartet. Glückwunsch aber erstmal nach Heppenheim, genauer gesagt an Sebastian Vettel, welcher heute wirklich seinen persönlichen Traum wahr gemacht hat und somit in die Geschichte mit 23 Jahren als jüngster Formel 1 Fahrer einzieht. Macht euch mal Gedanken darüber, wie viele Weltmeistertitel der noch bis zur Rente mit 67 einfahren kann. Ab dem 60. Lebensjahr aber mit Gleitsichtvisier und gehäkelten Klopapierrollenhalter auf dem Heckspoiler...

Dienstag, 9. November 2010

Keine Gleichstellung im Himmelreich?

Bin gerade im Netz neben den gerade allgegenwärtigen Berichten über den Castor-Transport, über eine ganz andere, dafür aber sehr kuriose Nachricht gestolpert:
Fünf Bischöfe folgen "feindlichem Übernahmeangebot"
Wie; „feindliche Übernahme“? Dachte immer das ist ein weltliches Firmen-, Banken- und Versicherungsproblem, nun auch in Gottes ständiger Vertretung, hier auf Erden!? Aber der Reihe nach, denn scheinbar gibt es in der amerikanischen anglikanischen Glaubensgemeinde keinerlei Gleichstellung der Frau, womit sich ja bekanntlich die katholische Seite der Kirche im Allgemeinen sehr schwer tut. Dahinter steht der nunmehr drei Jahrzehnte alte Streit bei den Anglikanern über die Rolle von Frauen in der Kirche. Seit Anfang der 1990er-Jahre können sie zu Priestern geweiht werden. Schon dieser Beschluss hatte damals zu einer Austrittswelle geführt. Hier streiten nun ein moderner, liberale Flügel und die Traditionalisten um den künftigen Kurs ihrer Kirche. Hauptstein des Anstoßes ist inzwischen die Grundsatzentscheidung, dass künftig Frauen auch zur Bischofsweihe zugelassen werden sollen. Doch nun sind 5 Bischöfe der anglikanischen Kirche, aus Frust übergelaufen, beziehungsweise einer Einladung von Papst Benedikt den XVI. gefolgt. Und der empfängt sie auch sogleich mit offenen Armen, sogar falls sie Verheiratet sein sollten (is nämlich auch der ein oder andere). Also bei Personalproblemen kann ruhig mal großzügig vom eigenen Zölibat abgewichen werden! Mein Stecken und Stab tröste euch… Aber jetzt mal auf den Punkt gebracht: Die angloamerikanische Kirche, welche ja eigentlich eine Splittergruppe der katholischen Kirche ist, ist genauso wenig wie ihre große Schwester, im Heute angekommen. Sie predigen vom Himmelreich, aber sehen einfach nicht was hier auf Erden Sache ist. Und Papst Benedikt, beweist wieder einmal mehr, dass die Kirche mit seiner Wahl zum Papst, die Chance zu einer dringenden Reformation bzw. Neuordnung verpasst hat. Geht ja auch erst seit knapp 500 Jahren so, kann also nicht mehr lange dauern! Aber wie habe ich damals gesagt: Da wird schon mal ein deutscher Papst und dann nennt er sich Benedikt der 16.! Das wäre doch mal ne Chance gewesen: Papst Horst der Erste. Oder Ratzfatz der Alemanne. Fazit: Die amerikanische anglikanische Gemeinde, kurz „AAG“, nicht mit dem allgemeinen Gleichstellungsgesetz, kurz AGG“ verwechseln, da liegen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes (irdische-)Welten dazwischen. Und um mal beim anfänglichen Thema Castor-Transport zu bleiben, welcher übrigens vorgestern Nacht auch bei uns im Kreis durchmarschiert ist. Was geht eher zu neige? Die atomare Strahlung der Castor-Behälter, oder der Starrsinn in den Köpfen der katholischen Kirche? Ich befürchte ersteres, oder wie seht ihr das??? Wisst ihr warum das Erdloch im thüringischen Schmalkalden in so einem Rekordtempo wieder verfüllt wurde? Die hatten Angst, dass man gleich die Gelegenheit wahrnimmt und das Loch als Atomares-Endlager nutzt!!! Nur mal am Rande, wegen dem Rücktritt von Finanzminister Schäuble’s Pressesprecher Michael Offer. Da gab’s heute an der Arbeit ne‘ rege Diskussion darüber, ob man jemanden darauf hin eigentlich so einfach rausschmeißen kann. Das „ist“ nämlich ein Rausschmiss mehr oder weniger, auch wenn der Mann, Gott sei Dank (evangelisch gemeint), dadurch nicht auch seinen Beruf im Finanzamt verliert. Nach seinem öffentlichen Anschiss letzte Woche vor laufender Kamera (siehe „Youtube“), hat er nun um seinen Rücktritt gebeten. Lassen wir mal dahingestellt sein, ob die Kritik von Herrn Schäuble berechtigt war, so was macht man als Chef nicht. Und schon gar nicht vor anderen Leuten!!! Der Rücktritt ist wohl eher ein Aufhebungsvertrag im gegenseitigem Einverständnis. Eine Kündigung selber setzt nämlich eine Abmahnung voraus, welche im Zusammenhang mit der Kündigung steht und relativ zeitnahe zurückliegen muss. Außerdem muss eine Kündigung stets dem Betriebsrat zur Kenntnis vorgelegt werden, damit er bei einer ungerechtfertigten Kündigung Bedenken äußern kann. In diesem Fall könnte er der sofortigen Kündigung (also Fristlos) zuerst einmal widersprechen, da sie sozial vollkommen ungerechtfertigt ist. Deswegen als Lesetipp, heute das Betriebsverfassungsgesetz und dort besonders der §102 Absatz 2 und 3 BetrVG!!! Wäre wohl mal Zeit im Bundestag einen Betriebsrat zu gründen, der darf übrigens schon ab einer Betriebsgröße von 5 Personen gewählt werden (§9 BetrVG). Als erstes hatte dann nämlich der Herr Schäuble eine Abmahnung verdient, aufgrund seines gelinde gesagten unsozialen Verhaltens. Politiker haben mal so nebenbei bemerkt auch eine besondere Vorbildfunktion!!! Da war wohl der Herr S., mit dem falschen Fuß aufgestanden (das bitte nicht kommentieren)...

Freitag, 5. November 2010

Brüderle’s grimmiges Märchen!

Die Märchen der Gebrüder Grimm kennen wir ja wohl alle zu genüge. Aber kennt ihr denn das grimmige Märchen des Brüderle? Aber der Reihe nach: Es war einmal (in diesem Fall eher „ist“) ein böser chinesischer Handelskaiser welcher plant, die Exportquoten für bestimmte Metalle um jährlich zwei bis drei Prozent zu reduzieren. Der China-Kaiser hatte die Exportquoten in diesem Jahr bereits deutlich gesenkt und dies damit begründet, die Ressourcen in seinem Märchenreich schonen zu wollen. Somit möchte der Kaiser die Exporte von mehr als 10 sogenannten seltenen Erden immer mehr beschränken. Der Kaiser produziert derweil mehr als 95 Prozent der seltenen Metalle weltweit. Die Rohstoffe werden etwa in märchenhaften Geräten wie Computern, Halbleitern, Rüstungsgütern (OK, hier ist Märchenhaft grenzwertig) oder aber auch Windturbinen verwendet. Bisher waren die Rohstoffe auf dem Weltmarkt relativ billig, auch weil in China beim Abbau der Metalle zum Teil sehr niedrige, oder gelinde gesagt sehr „märchenhafte“ Umweltstandards gelten. Mit dem Aufbau einer strategischen Reserve für diese Rohstoffe könnte China die Preise auf dem Weltmarkt stärker beeinflussen. Dies bringt natürlich die anderen Könige und Kaiser, der anderen Märchenländer auf die Palme, denn dann können sie nämlich nicht mehr diese Zauberprodukte herstellen lassen. Aber nun kommt der „Weiße Ritter Brüderle“, welcher nun in absoluter Voraussicht mehrfach vor einer Verknappung wichtiger Rohstoffe gewarnt hat. Hat er selber zwar nicht wirklich, aber seine Recken aus dem Wirtschaftsministerium und aus der Industrie. Aber nun hat der Bundeswirtschaftsritter Brüderle die Industrie aufgefordert, eine Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Rohstoff AG“ zu gründen, um die Abhängigkeit etwa bei seltenen Metallen von China zu verringern. "Es gibt die Gefahr, dass wir eine Eisenerz-OPEC oder Seltene-Erde-OPEC bekommen", sagte der Brüderliche-Ritter in der kanadischen Hauptstadt Ottawa in Anspielung auf die Organisation Erdöl exportierender Länder. Ihr fragt euch jetzt vielleicht, wo hier das Märchen sein soll, stimmt doch alles!? Richtig! Nur hat gerade der Herr Brüderle mit seinen Liberalen Kreuzrittern vehement am vorzeitigen Ausstieg aus der Steinkohle festgehalten und fordert weiterhin den definitiven End-Ausstieg bis zum Jahre 2018. Aber vielleicht ist dass ja volle Absicht, denn dann ist die Steinkohle wirklich eine Art seltene Erde in Deutschland und er selber der ungekrönte Steinkohlekaiser!!! Und die Moral von der Geschichte: Wenn ihr von der sogenannten „Gelben Gefahr“ hört, dann ist nicht mehr zwangsläufig China gemeint. Denn bei gelber Gefahr hab zumindest ich seltsamerweise immer mehr die FDP vor Augen. Aber nicht als Märchen, nein, mehr als Alptraum!!!! Aber ich durfte die Tage wieder mal das ein oder andere Märchen aus der Welt schaffen. Habe nämlich mal wieder eine Handvoll Betriebsräte über Kündigungsschutz, Mitbestimmung, etc unterichten dürfen. Kommt in letzter Zeit so oft vor, sollte mal ne eigene Gegen-Märchenschule daheim gründen, ala Hogwart… Buchtipp! Buchtipp ist wichtig! „Schauen sie sich mal diese Sauerei an – 20 wahre Geschichten von Lebensrettern“, von Jörg Nießen. Zum Teil tragische, manchmal auch nachdenkliche, aber auch sehr humorvolle Geschichten über das Alltagsleben eines Rettungssanitäter. Besonders gefallen hat mir die Geschichte über einen Einsatz von Atemnot eines Kettenrauchers. Hier ein kleiner Auszug: …ich rauch ja nicht aus Spaß an der Freude! Bürgerpflicht! Bürgerpflicht, sage ich. Wer nicht raucht, erfüllt in meinen Augen den Strafbestand des Landesverrats. Mindestens aber Wehrkraftzersetzung. Wer bezahlt denn die innere Sicherheit mit seinen Steuern – die Raucher, jawohl. Wer bekämpft denn die Achse des Bösen? Doch nicht irgendwelche müslifressende Sozialdemokratieschnösel. Raucher, meine Freunde, Raucher sind die Sperrspitze im Kampf gegen den Terror!... Ich gebe dem Buch 5 von 5 Spritzen, wollte eigentlich nur 4 geben, aber die fünfte gebe ich aus Scham weil ich Nichtraucher bin. Ich Landesveräter…!

Samstag, 30. Oktober 2010

Die Erklärung der Politikverdrossenheit!

Eine schwer gewerkschaftlich belastete Woche ist wieder mal gelaufen. Montag bis Dienstag war ich in Hannover zur IG-BCE Beirat-Sitzung. Neben den allgemein üblichen Themen, wie Mitgliederentwicklung, Betriebsratswahlen, Tarifpolitik, etc, ging es in der Podiumsdiskussion explizite um das derzeitige wirtschaftspolitische Thema Nummer Eins: Der Leiharbeit. Ich habe zum Thema Leiharbeit in letzter Zeit genug geschrieben, deshalb möchte ich die ganze Thematik nicht erneut aufgreifen. Wichtig ist aber folgender Entschluss, welchen wir gemeinsam auf der Sitzung beschlossen haben: Die IG BCE fordert: 1. Gleiches Entgelt für gleiche Arbeit 2. Begrenzung der Beschäftigungsdauer in einem Entleihbetrieb – Keine Dauerbeschäftigung 3. Synchronisationsverbot – Entkopplung von Beschäftigungsverhältnis und Verleihvertrag 4. Mehr Mitbestimmungsrechte für die Betriebsräte 5. Erweiterung der Sanktionsmöglichkeiten Die IG BCE streitet für gute und sichere Arbeit zu fairer Entlohnung. Wir werden unsere Positionen im laufenden Gesetzgebungsverfahren nachdrücklich einbringen und in den Branchen und Betrieben auf eine Kurskorrektur drängen. Der Arbeitsmarkt muss wieder in Ordnung gebracht, der Missbrauch der Leiharbeit beendet werden. Ist doch mal eine schöne Forderung, nun ist die Politik gefordert die Weichen dazu zu stellen. SPD-Vize Vorsitzender Olaf Scholz hatte mir auf der Beirats-Podiumsdiskussion ganz besonders gefallen, als er Elisabeth Neifer-Porsch (Ministerialdirektorin im Bundesministerium für Arbeit vorwarf, dass man in der Politik ständig sagt: „Man müsste mal was machen, aber dann doch nichts umsetzt. Und dann wundert man sich, woher Politikverdrossenheit herkommt!“ Der Mann hat einfach sowas von recht, oder? Die Krise ist überwunden, nun ist es an der Zeit auch diejenigen zu Beteiligen, welche zur Überwindung am wesentlichsten mit beigetragen, nämlich die Arbeitnehmer. Aber es gibt ja auch diese Woche positive Meldungen dazu. Nachdem die Tage schon Bosch zugesichert hat, Aufgrund der guten Auftragslage seine Tariferhöhung für die Mitarbeiter um 2 Monate vorzuziehen, kurz danach der Kugellagerhersteller SKF, zieht jetzt mit Audi (die machen irgendwas mit Ringen!) auch der erste Autobauer die für 2011 vereinbarte Lohnerhöhung vor. Die rund 45.000 Tarifbeschäftigten an den beiden deutschen Audi-Standorten Ingolstadt und Neckarsulm erhalten bereits zum 1. Februar nächsten Jahres 2,7 Prozent mehr Geld. Nach dem aktuellen Tarifvertrag wäre die Lohnerhöhung erst zum 1. April fällig gewesen. Sind doch mal schöne Nachrichten für die Beschäftigten! Von Mittwoch bis Freitag durfte ich dann wieder mal ein paar Betriebsräten, das Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) näher bringen. Diesmal ging es 3 Tage lang um das Thema Kündigung. Ordentliche oder Unordentliche, Fristgerecht oder nicht, Betriebs, Personen- oder Verhaltensbedingt, und, und, und. Ach ja, heute habe ich im Supermarkt die Schlagzeile eines reich bebilderten täglich erscheinenden Tagesblatt gelesen: „Toter Barschel spricht bei RTL – Er sagt ich bin ermordet worden!“ Die Welt wird einfach immer bekloppter – und wir sitzen mit im Karussell welches sich immer schneller dreht!!!