Sonntag, 31. Juli 2011

Deal um die Gesichtswahrung!

Hurra, quasi in letzter Minute scheint es nun einen Kompromiss, bezüglich der Erhöhung des Schuldenhaushaltes, zu geben. "Wir sind sehr nah dran an einem Deal, den ich meinen Leuten empfehlen kann" , sagt Mitch McConnell, der Chefunterhändler der Republikaner im Senat.

Und Senator Charles Schumer, einer der harten demokratischen Verhandlungsführer, fügt kurz darauf noch hinzu, es herrsche Erleichterung - denn es sei jetzt klar, dass die USA nicht zahlungsunfähig würden. Schumer stellt aber klar: Noch gebe es keine endgültige Vereinbarung, es müssten noch viele Fragen geklärt werden.

Zumindest die Eckpunkte eines Deals zeichnen sich nun aber ab. Er soll insgesamt wohl drei Billionen Dollar umfassen und die Schuldenobergrenze in zwei Schritten anheben - so, wie es die Republikaner fordern.

Allerdings - und das ist ein Zugeständnis an die Demokraten - bräuchte Präsident Obama bei der zweiten Erhöhung in einigen Monaten nicht die Zustimmung des Kongresses. Der hätte allenfalls die Möglichkeit, die Erhöhung mit Zweidrittelmehrheit abzulehnen, das könnte Obama aber mit seinem Veto übertrumpfen.

Aber wen überrascht diese Kehrtwende wirklich? Hat denn wirklich jemand geglaubt, dass die Ami’s ihre eigene Wirtschaft vor die Wand fahren? Nur Kräftemessen bis zum bitteren Ende, und dies wäre wohl das endgültige Ende der gesamten Weltwirtschaft geworden. Klar, die Chinesen sind weiterhin sauer, warum auch nicht, wenn man circa 800 Milliarden Dollarreserven hat. Somit unterstütz der letzte Kommunist nun offiziell den Kapitalismus, um nicht selber mit abzusaufen. Denn „Money makes the world go around“!!!

Gruß an meinen ab morgen nun Ex-Kollegen H. War `ne schöne Abschiedsfeier gestern Abend. H. – wir werden dich vermissen. Viel Spaß in deinem Ruhestand.

Sonntag, 17. Juli 2011

Eidgenössische Schwarzgeldprobleme?

Im letzten Blog habe ich noch kurz über die Probleme einer Wiedereinführung, der DM geschrieben. Das es wahrscheinlich nämlich deutlich mehr Nach- als Vorteile für uns hätte. Und nun passiert genau dieses immer stärker unseren Europäischen Nachbarn, welche nicht in der EU sind, nämlich den Schweizern.

Durch Jahrelange sehr gute Bankgeschäfte (mit unserem Schwarzgeld) und sprudelnde Steuereinnahmen, ist der Schweizer Franken (CHF) stets gestiegen. Eigentlich ein Traum eines jeden Landes. Doch Gewerkschaften und Arbeitgeber schlagen nun gemeinsam Alarm. Sie sehen Zehntausende Arbeitsplätze in Gefahr. Große Sorgen bestehen zum Beispiel bei der Fostag AG im Kanton Schaffhausen. Sie liefert Anlagen zur Herstellung von Kunststoffteilen. 100 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Mehr als die Hälfte der Produktion gehen in den Euroraum. "Der starke Schweizer Franken ist für uns eine Katastrophe", sagt Firmenchef Rolf Mühlemann. "Wir werden immer teurer und immer weniger wettbewerbsfähig. Das macht uns natürlich Angst für die Zukunft."

Als Reaktion auf den starken Franken hat der Unternehmer die Produktivität in seinem Betrieb gesteigert. Die Spielräume sind aber langsam ausgereizt. Andere Mittelständler lassen ihre Beschäftigten bereits länger arbeiten bei gleichem Lohn oder sie haben die Löhne gekürzt. Beim Verband der Maschinen- und Metallindustrie Swissmem heißt es: "Unser Haus steht in Flammen". Die Hälfte der Verbandsmitglieder denkt bereits darüber nach, die Produktion ins Ausland zu verlagern.

Vielleicht auch nach Deutschland? Denn in kaum einem anderen Land in Europa, gibt es bessere Voraussetzungen für Unternehmer. Die niedrigsten Ausfalltage der Arbeitnehmer bei Streiks, denn hier wird erst verhandelt und dann erst auf die Straße gegangen (nicht wie in Frankreich). Die Lohn und Gehaltskosten sind auch nicht höher als im Europäischen Ausland, auch wenn wir dies gerade vor Tarifverhandlungen immer zu hören bekommen. Und, und, und. Aber ein Problem gibt es schon bei uns, denn wir müssen so langsam mal unsere extrem steigenden Energiekosten in den Griff bekommen. Die explodieren nämlich gerade genauso wie die Kraftwerke, aus denen sie kommen.

Aber zurück zu den Schweizern. Die fahren nun schon immer mehr zum Einkaufen in die Nachbarländer, da auch die Lebensmittelpreise immer mehr steigen. Die Arbeitgeber und Gewerkschaften fordern derweil Hand in Hand, dass die Nationalbank eingreift. Doch die hält sich im Moment zurück: Um den Franken zu schwächen, könnte sie nur die Inflation anheizen. Der Zürcher Unternehmensberater Klaus Wellershoff hält das für wenig wahrscheinlich, denn mehr Inflation würde bei der Schweizer Bevölkerung nicht gut ankommen. "Die Schweiz ist stolz auf wirkliche Preisstabilität. Die Inflationsrate ist ein ganzes Stück tiefer als im Euro-Raum oder in den USA. Und das aufgeben zu wollen, nur weil zeitweilig die Devisenmärkte verrücktspielen - das ist ein viel zu hoher Preis."

Doch nun mal wieder ein kleiner Kulturtipp: Ich war gestern Abend mal wieder bei den Bad Hersfelder Festspielen. „Der Name der Rose“ stand auf dem Programm. Ein 2-Stündiges Bühnenwerk, nach dem Roman von Umberto Eco. War wirklich nicht schlecht gemacht, die Darsteller waren sehr überzeugend. Besonders der Darsteller des Mönches Salvadore, das verrückte Sprachgenie. Aber Vorsicht, wer den Roman nicht kennt, oder nicht mal den Film gesehen hat, sollte von einem Besuch der Aufführung absehen, da es sonst schwer sein könnte, der Handlung zu folgen. Ist schon ein gewagter Akt, solch ein gewaltiges Werk auf der Bühne darzustellen. Trotzdem, es hat mir im Großen und Ganzen gefallen, deshalb 4 von 5 Sternen.

Macht’s gut – Ora et labora!

Donnerstag, 14. Juli 2011

Der nächste bitte!

Unser Süd-östlichstes Euroland, die Hellenen scheinen ja nun zumindest vorerst gerettet zu sein. Der Eurorettungsschirm verdunkelt nun den sonnigen Himmel über der Akropolis etwas, aber die hitzigen Gemüter werden sich im Schatten schnell abkühlen. Und wenn man soeben mal circa 5 bis 7 Jahre länger arbeiten soll, dann sollte man sich die Energie auch für den Arbeitgeber aufheben und nicht den ganzen Tag auf der Straße gegen die einzige (zugegeben schwere) Rettung des Landes, demonstrieren.

Aber gut, nach der Rettung ist vor der Rettung. Und schon steht das nächste Euro-Land vorm Finanzkollaps. Aber wir werden ja gerade alle von unserer Regierung beruhigt, dass sich Italien selber retten soll und auch kann. Hat man übrigens bei Griechenland ganz zu anfangs auch gesagt. Aber schauen wir mal was da noch so alles kommt, vielleicht könnte man ja in Italien eine „Bunga-Bunga-Steuer“ einführen. Gut Berlusconi selber, müsste dann wohl Privatinsolvenz anmelden, aber sein Medien-Imperium könnte vielleicht auch die Staatskrise auch aus der Portokasse bezahlen, man weiß es nicht!

Interessant sind aber die Gespräche die ich selber immer mehr in meinem Umkreis beobachte. „Man sollte die D-Mark wieder einführen!“, oder: „Der Euro war der letzte sch…!“ Nun gut, ist nicht alles Euro-Gold was glänzt, aber vielleicht ist der Euro auch der einzige Weg gewesen die Flucht nach vorne anzutreten. Stellt euch mal vor, wir hätten heute noch die DM. Ziemlich alle Länder der EU, stehen im Moment vor einer Finanzkrise, bzw. haben ein nicht sonderlich hohes Finanzwachstum. Aber unser Land kann sich derzeit ja wirklich nicht vor Aufträgen retten-allen voran unser Vorzeigepferd, die Automobilindustrie. Bei einer bestehenden DM, würde dies nun bedeuten, dass die DM selber, eine absolut starke weltweite Währung währe. Auslandurlaube wären somit billig wie nie, und alles was wir außer Landes importieren, wäre auch im freien Preisverfall, sprich immer billiger. Klingt gut, nicht wahr?

Aber Vorsicht!!! Denn wir waren lange Jahre ja Exportweltmeister und spielen auch weiterhin erfolgreich in der Top Liga mit. Das bedeutet nämlich umgekehrt das unsere Exportprodukte im Ausland immer teurer werden und somit für immer mehr Erdenbewohner unerschwinglicher. Ergo, unser Export würde immer mehr zusammen schrumpfen. Dies hätte dann zwangsweise Auftragsrückgänge in beträchtlicher Höhe zur Folge, was zu Arbeitsplatzabbau und auch Insolvenzen führen würde. Fazit also: Ja, wir sind mittlerweile der Zahlmeister „Nummero Uno“ in Europa. Letztendlich retten wir nämlich damit unseren eigenen Arsch!!! Denkt mal darüber nach.

Und wer von euch meint – „Der spinnt ja“ dann googelt mal nach der sogenannten „Holländischen Krankheit“. Den genau dies ist in den 60’er Jahren den Niederlanden passiert, nachdem man in der Nordsee gewaltige Öl- und Gasvorkommen entdeckt hatte. Der Gulden war so stark geworden, dass der Export beinahe völlig zum Erliegen kam. Der Autobauer DAF ist dadurch von der Bildfläche verschwunden, und einer der damals größten Elektrokonzerne überhaupt, nämlich Phillips ist nur um Haaresbreite an der Insolvenz vorbei geschrappt.

Aber egal, denn auch die USA schleppen sich gerade von einem Staatsbankrott zum nächsten, alle paar Monate wird nun die Schuldenobergrenze weiter angehoben. Keine Angst, die können wir nicht retten. Brauchen wir auch nicht, denn nun bekommt China immer mehr kalte „Pekingentenfüße“. So funktioniert nämlich das Finanz- Karussell. Immer schnellere Umdrehungen, bei stark steigenden Eintrittspreisen! Ist so wie der arme Mensch, welcher im besten Lokal der Stadt essen geht und sich eine Portion Muscheln nach der anderen bestellt. In der Hoffnung, das irgendwann in einer Muschel eine Perle ist, um die Rechnung zu bezahlen!!!

Soviel von mir erstmals, endschuldigt bitte die Blogmüdigkeit der letzten Zeit. Aber ich habe momentan etwas zu viel um die Ohren. Ich gelobe Besserung.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Es geht wieder Bergauf, zumindest „Oben“!

Der Aufschwung ist nicht nur wieder da, die Arbeitslosenzahlen sinken weiterhin, nein, nun wird auch wieder richtig Kohle gemacht. Natürlich nicht in allen Branchen. Und schon gar nicht auf allen Berufsschichten. Aber zu mindestens unsere Bosse gaaanz weit oben, verdienen wieder kräftig.

Nach einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, kurz DSW, verdienten die Vorstandsmitglieder der 30 DAX-Konzerne 2010 durchschnittlich rund 2,9 Millionen Euro. Das waren immerhin fast 22 Prozent mehr als noch im „Krisenjahr“ 2009. Die Gesamtvergütung der Vorstandsvorsitzenden (Aktien, Bonuszahlungen, vielleicht auch Fahrtkostenabrechnungen) belief sich sogar im Mittel auf 4,5 Millionen Euro.

Spitzenreiter war übrigens VW-Chef Martin Winterkorn mit 9,3 Millionen Euro. Er überholte damit sogar den ewigen Spitzenreiter Josef Ackermann (Deutsche Bank – deswegen kommt er ja auch aus der Schweiz) mit gut 8,9 Millionen Euro. Auf Rang drei kam Peter-Löscher von Siemens mit ebenfalls 8,9 Millionen Euro. Die DSW-Studie zeigt, dass 29 Prozent der Vorstandsvergütungen bei DAX-Konzernen als festes Gehalt und 50,2 Prozent als variable Boni gezahlt werden. Die restlichen 20,8 Prozent setzen sich aus aktienkursbasierten Zahlungen zusammen.

Der durchschnittliche Arbeitnehmer kam laut Statistischem Bundesamt dagegen im Jahr 2010 nur auf ein Plus von brutto 2,2 Prozent. Das gleicht kaum die Inflation aus. Na, da wissen wir ja schon mal, dass wir in der nächsten Tarifrunde doch nicht zu bescheiden sein sollten, oder wie seht ihr das? Denn gerade noch in der letzten Runde, hat man ja immer davor gewarnt, nicht zu hohe Forderungen aufzustellen, denn die Krise wäre ja noch nicht überwunden. Stimmt sogar, wenn bei Umsatzeinbrüchen die Vorstandsgehälter immer noch immens sind, dann…

Bis demnächst wieder!

Sonntag, 3. Juli 2011

Die Wiederentdeckung der Vernunft?

Der Atomausstieg ist nun endgültig Besiegelt. Und gerade die Partei, welche schon immer die Abkehr vom Atomstrom gefordert hat, kommt nun ausgerechnet in die Schusslinie der Kernkraftgegner. Denn nun fordern die radikalen „freien Neutronen“ aus der Linken-Ecke, das sich die Atomgegner schlechthin, weiterhin vehement auf den sofortigen Ausstieg beharren.

Nur leider erkennt nun auch eine ultraorthodoxe Ökopartei, dass das Parteiziel erreicht wurde. Der Ausstieg ist beschlossen, die Endlaufzeiten stehen fest. Warum sollte man nun weiterhin auf einen schnelleren Ausstieg beharren? Auch die Linken sollten nun mal langsam erkennen, dagegen sein ist eines, aber Ziele auch anerkennen das andere. Also bitte endlich mal mit biederer Rhetorik aufhören und endlich mitwirken an politischen Konsensen. Dagegen sein kann jeder, mitgestalten aber nur die Realisten.

Ich selber bin jetzt auch auf Öko-Strom umgestiegen. Ich beziehe nun meinen Strom aus Energieträgern, welche aus kompletter Windenergie hergestellt werden. Klingt ja recht gut, aber leider zieht’s nun so aus den Steckdosen!!!

Kurzer Blog diesmal, aber mehr habe ich heute nicht zu sagen.

…Tschüss…