Montag, 31. Mai 2010

Isch Kandidiere!

Stellt Euch vor, nun ist der Weg frei mein angepeiltes Ziel Chefin des Militärs zu werden endlich zu verwirklichen. Aber erst mal eins nach dem anderen. Ich Frage mich ob es nicht reicht die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland Politik verdrossen sind? Müssen da jetzt unsere Politiker auch noch von diesem Virus befallen werden? Denn nach Robert Koch verlässt jetzt der zweite CDU Mann sein Amt. Bundespräsident Horst Köhler hat auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz seinen Rücktritt erklärt. Er reagiert damit auf die Debatte nach seinen umstrittenen Afghanistan-Äußerungen. Die Unterstellung, er habe einen grundgesetzwidrigen Einsatz der Bundeswehr zur Sicherung von Wirtschaftsinteressen befürwortet, entbehre jeder Rechtfertigung, sagte Köhler. Sie zeuge von mangelndem Respekt für das Amt. Köhler ist der erste Bundespräsident, der zurücktritt. Naja für mich klingt das ein wenig eingeschnappt. Köhler war wegen seiner Aussagen zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr scharf kritisiert worden. Er hatte nach einem Besuch der Truppe in einem Hörfunk-Interview erklärt, im Notfall sei auch "militärischer Einsatz notwendig (...), um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege". Später ließ er seine Äußerungen präzisieren. Ein Sprecher sagte in der vergangenen Woche, die Afghanistan-Mission sei nicht gemeint gewesen. Was Köhler gesagt hat:: "In meiner Einschätzung sind wir insgesamt auf dem Wege, in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe, mit dieser Außenhandelsabhängigkeit, auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren - zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch negativ auf unsere Chancen zurückschlagen, bei uns durch Handel Arbeitsplätze und Einkommen zu sichern. Alles das soll diskutiert werden - und ich glaube wir sind auf einem nicht so schlechten Weg." (Quelle: Bundespräsident Köhler auf dem Rückflug von Afghanistan nach Berlin gegenüber dem Deutschlandradio, 21.05.2010)
Und was geschieht jetzt? Das Grundgesetz schreibt vor, dass die Bundesversammlung spätestens 30 Tage nach einem Rücktritt des Amtsinhabers zusammentreten muss, um ein neues Staatsoberhaupt zu wählen. Bundestagspräsident Norbert Lammert wird die Bundesversammlung somit noch für Juni einberufen. Bis zur Neuwahl übernimmt der Präsident des Bundesrates, zurzeit Bremens Bürgermeister Jens Böhrnsen, die Aufgaben und Befugnisse des Bundespräsidenten. Vielleicht warte ich doch noch ein paar Jahre, mich in den Job übers AGG einzuklagen (Altersgrenze) ist irgendwie auch nicht so nett also noch ein paar Jährchen und dann aber… Im Übrigen: ICH HABS GESCHAFFT. Bin nun Freigestellte Betriebsrätin und warte wann ich aus dem Labor in mein Büro ziehen darf. Das wird viel Arbeit werden.
Am Wochenende war bei uns Kultur pur angesagt. Wir Jusos feierten zum 5. Mal unsere Eurovision Song Contest Party mit über 50 Gästen. So viele Menschen waren noch nie gekommen und so war im Gemeindesaal ne Klasse Stimmung. Es gab natürlich ein nettes Gewinnspiel und lecker Cocktails. Im nächsten Jahr werden wir wohl eine Fahrt zum ESC selber organisieren, je nach dem wo es stattfinden wird (Köln wäre cool) So das war es heute von mir Zum Schluss noch ein Spruch zum von Kurt Tucholsky: Entspanne dich, lass das Steuer los, trudle durch die Welt, sie ist so schön... In diesem Sinne READ YOU

Dienstag, 25. Mai 2010

„Politik ist nicht mein Leben!“

„Aus! Aus! Das Spiel ist aus!“ So klang es vor 56 Jahren, beim Gewinn der Fußballweltmeisterschaft über den Äther. Heute hätten die Hessischen Sozialdemokraten allen Grund „Weg! Weg! Er ist weg!“, zu rufen. Denn unser CDU Landesvater Roland Koch gab heute bekannt, das er zum 31. August dieses Jahres, sein Amt als Amt als Regierungschef niederlegen werde. Auch beim Bundesparteitag der CDU im November werde er nicht erneut als stellvertretender CDU-Vorsitzender antreten.
Er selber sagte, dass er sich diesen Schritt schon seit geraumer Zeit überlegt habe und keinerlei gesundheitliche Gründe, zu dieser Entscheidung beigetragen haben. Er selber könne sich vorstellen in Zukunft in der Freien-Wirtschaft ein Standbein zu finden (Und wie wir ihn kennen, braucht er da sicherlich nicht lange zu suchen!) Einzig seine eigene Aussage über seinen Rückzug kommt etwas seltsam daher. „Politik ist nicht mein Leben!“, klingt aus dem Munde eines Vollblutpolitikers ungefähr so, als wenn der Papst sagen würde „Mit Kirche hab ich eigentlich nicht so viel am Hut!“ Aber der Papst hat ja auch keinen Hut, sondern eine Tiara! (Achtung: Klugscheisseralarm) Ja der Herr Koch hat hier in Hessen es oftmals verstanden, mit seinen polemischen Stammtischargumenten für Aufsehen zu sorgen, erinnere nur noch mal an die Diskussion über Ausländische Jugendliche Gewalttäter. Aber auch wenn wir Gewerkschafter öfters auch mal persönlich mit ihm zu tun hatten und dabei auch nicht selten aneckten, so muss man ihm doch auch eingestehen, dass er einer der ersten CDU Politiker war, welcher in der Krise die Notwendigkeit von Gewerkschaften und Betriebsräten erkannte. Erinnere hier nur an seine Rede auf unserem IG-BCE Landeskongress in Bad Homburg letztes Jahr. Da wäre er uns fast schon sympathisch vorgekommen, aber nur fast denn wir kennen ja unsere hessischen Schlitzohren. Als Nachfolger für den Posten des Ministerpräsidenten ist der bisherige hessische Innenminister Volker Bouffier im Gespräch (Bouffier – Oh Weh!!!). Ich glaub da kommt wieder einige gewerkschaftspolitische Überzeugungsarbeit und auch Grundkenntnisvermittlung auf uns zu! Wie seht ihr den Rückzug von Herrn Koch: Lange Überfällig, richtiger Schritt zur rechten Zeit, oder gar die Flucht vor der politischen Verantwortung? Am Wochenende hatte ich aber ein persönlich sehr ergreifendes Erlebnis. Denn nach nunmehr 25 Jahren, stand unsere silberne Konfirmation an. Ein wirklich schönes Erlebnis, so manchen Konfirmanden- und Schulkameraden wieder zu sehen, den ich auch schon seit damals nicht mehr wieder gesehen habe – inklusiv unseren ehemaligen Pfarrer, der eigens dafür angereist gekommen ist. Ein schöner aber auch nachdenklicher Tag, welcher bis in die frühen Morgenstunden gegangen ist. Es war aber auch schon irgendwie ergreifend nach dem 1 ½ Stündigen Kirchenbesuch, welcher wirklich sehr viel Spaß gemacht hatte, anschließend zur Kranzniederlegung am Grab eines der unsrigen zu stehen, welcher im Alter von 25 Jahren durch einen tragischen Arbeitsunfall leider ums Leben kam. So dicht liegt nun mal im Leben Freud und Leid nebeneinander. Also macht’s gut da draußen und ganz besonders: Mach es gut Thorsten, wo immer du jetzt auch seien magst. Wir werden dich nie vergessen!!!

Mittwoch, 19. Mai 2010

Wir steuern Steuerlos durch die Steuerdebatte!

Zuerst einmal einen Glückwunsch an den neuen alten DGB-Vorsitzenden Michael Sommer, welcher am vergangenen Wochenende, auf dem DGB-Kongress mit knapp 94% wiedergewählt worden ist (gab zumindest keine Alternative!). Der Vorname Michael scheint ja gerade bei Gewerkschaftsvorsitzenden voll in zu sein. Natürlich gab es viele Gratulationen aus dem Bereich Wirtschaft und Politik, aber gerade aus dem letztgenannten Bereich gab es durch die „Persöna nön Christa“ Frau Merkel ihres Zeichens Bundeskanzlerin, auch gleich eine heftige Absage zum geforderten DGB Mindestlohn von 8,50€ die Stunde. Klar wo Frau Merkel wohnt ist dies ja in der normalen Arbeitnehmerschaft fast schon ein Spitzenverdienst. Der geforderten Finanz-Transaktionssteuer gab sie dann auch gleich ein „Nein“ mit auf dem Weg, gut nur das hierbei in der CDU-Politischen Basis schon der Widerstand zu bröckeln beginnt, scheinbar ist man dort näher an der Realität. Jo, würde mal sagen die gewerkschaftliche Arbeit wird in Zukunft irgendetwas, aber sicherlich nicht einfacher. Während man in anderen Ländern mit so markanten Sprüchen wie: „Yes, we can!“, ganze Völkerscharen hinter sich ziehen kann, heißt es hierzulande wohl eher: „Nö, we can’t!“ Aber DIW-Präsident Klaus Zimmermann hat uns heute Lösung aller Probleme gezeigt. Nämlich eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von derzeit gerade einmal 19%, auf angebrachte 25%! Nach Aussage von Herrn Z. (Bitte nicht mit Thomas Z. verwechseln) ist dies zum Beispiel in Skandinavien ein völlig normaler Mehrwertsteuersatz. Mag sein, aber dort gibt es dafür auch keine Ökosteuer, Sektsteuer, Solidaritätsbeitrag, und, und, und. So ganz nebenbei werden dort auch die Steuereinnahmen Großteils wirklich für das verwendet, wozu sie auch gedacht ist, von wegen: „Rasen für die Rente und Rauchen für den Straßenbau!“ Mein Vorschlag wäre, mal den Herrn Z. einen Ausweg aus Deutschland zu zeigen, nämlich in Richtung Skandinavien. Dort könnte er doch gleich mal ein 12 Jähriges Erfahrungspraktikum absolvieren, oder? Der Außenminister wäre da sogar ein richtig toller Reisebegleiter! Aber wollen wir mal beim Lesetipp nicht nach vorne, sondern nach hinten schauen: „Drood“ von Dan Simmons. Am 09. Juni 1865, kommt es bei Staplehurst, in der Nähe von London zu einem schweren Eisenbahnunglück, bei dem Zahlreiche Menschen sterben. Unter den Überlebenden der Katastrophe befindet sich der berühmte Schriftsteller Charles Dickens (Oliver Twist, David Copperfield). Dies ist übrigens wirklich geschehen, viele Zeitzeugen von Dickens sagten, dass er von da an ein anderer Mensch war. Der Roman schildert aus der Sicht des ebenfalls realen Schriftsteller und Freund Dickens, Wilkie Collins (The frozen deep), den anschließenden Wahnsinn des Autors. Welcher beim Unglück eine geheimnisvolle Gestallt namens Drood gesehen haben will und Dickens wie der Tod selber erscheint. Auf der Suche nach den mysteriösen Drood, geraden Dickens und Collins immer mehr in einen Sog aus Drogen und Gewalt. Auf knapp 1000 Seiten schildert Dan Simmons ein erschreckend reales Bild auf ein London des 19. Jahrhunderts, mit all seinen Abgründen und heute als seltsam erscheinenden Gesellschaftsformen. Da das Buch von der ersten Seite an den Leser an sich fesselt, gebe ich ihm 5 von 5 Tintenfässer, ein Dan Simmons-Roman halt!!! Glückauf ihr Leut…

Samstag, 15. Mai 2010

Auf den Hund gekommen?

Auch eine Woche nach der NRW-Wahl, ist noch keine Entscheidung gefallen wer mit wem nun das Regierungszepter in Nordrheinwestphalen schwingen darf. Aber eines ist sicher: Zepter schwingen würden viele gerne, nur den passenden Partner dazu finden gestaltet sich meistens schwieriger als gedacht. Die große Koalition aus CDU und SPD beispielsweise, würde mit 134 der 181 Abgeordneten im Landtag über eine klare Mehrheit verfügen. Allerdings gibt es in (gelinde gesagt) manchen Punkten große Meinungsverschiedenheiten zwischen den Parteien. Dies gilt etwa für die Bildungspolitik, wo die CDU am dreigliedrigen Schulsystem festhalten will, während die SPD eine Gemeinschaftsschule einführen möchte. Noch schwieriger gestaltet sich die Frage danach, welche Partei nun den Regierungsvorsitzenden stellen darf / will / soll / muss. Na gut, soll und muss wird wohl nicht wirklich ein allzu schweres Hindernis sein. Tatsache ist aber, dass man zumindest politisch gesehen, auf den Hund gekommen ist (und sich nun nicht entscheiden kann wer der Rüde ist)! Oder, was wahrscheinlicher ist, eine der beiden großen Volksparteien schafft eine Bündnis mit 2 anderen Volksvertreterparteien, welche sich aber untereinander nicht „Grün“ sind, bzw. „Dunkelrot“ sehen, oder gar die „Gelb“ Sucht beim Koalitionspartner bekommen. Ein scheint das nun auch in Nordrheinwestphalen Hessische-Verhältnisse herrschen, lassen wir uns mal vom Ergebnis überraschen, oder was meint ihr? Jetzt aber mal ein kleiner Bericht über das „Mit Wechsel zum Ziel“ Seminar, an dem ich diese Woche teilnehmen durfte. Zuerst einmal danke an Petra und Martin dafür, das ihr uns im wahrsten Sinne des Wortes „Spielend“ beigebracht habt, wie man Referentenarbeit besser gestaltet. Von verschiedenen Seminarsituationen, über Debattieren als Königsform der Rhetorik, bis hin zum Umgang mit störenden Situationen konnten wir uns über viele neue Kenntnisse erfreuen, welche unserem zukünftigen Bildungsauftrag sicherlich zugute kommen werden. Nun aber beim Kulturtipp mal ein „Rot-Gelbes“ Bündnis, ist ja normal eher selten. Aber auf dem Big-Screen gibt es dies schon, denn ich spreche hier vom Superhelden in der Rot/Gelben Rüstung namens Tony Stark aka Ironman. Am Vattertach hab ich mal die Zeit genutzt und mir den zweiten Teil der Saga um den eisernen Rächer angeschaut. Robert Downey Jr. brilliert erneut in der Rolle des Lebemannes und Freizeit-Superhelden Ironman, auch Mickey Rourke als Gegenpart Wiphlash gibt eine durchaus interessante Darstellung aus. Ja die Schauspieler überzeugen vollkommen, die Action-Szenen sind natürlich auch gelungen, nur die Story selber kann nicht so ganz an den gelungenen ersten Teil anknüpfen. Die Story ist für den normalen Kinogänger aber Nichtcomicleser zu komplex geraden, zu sehr werfen in dem Film schon die Nachfolgefilme aus der Marvel-Reihe, wie Thor, Captain Amerika, Hulk 2 und „The Avengers“ ihre Schatten voraus. Ein guter Film welcher prima unterhalten kann, aber bei weitem keine Steigerung des ersten Teils, also ich gebe dem Film 3,5 von 5 Blechköpfen. Macht es gut und denkt daran: Der Mensch hat drei Gehirne und 23 davon hatten sich diese Woche in Haltern getroffen!!! …muss man aber jetzt nicht verstehen… PS: Danke „S“ für die Softwarehilfe betreffs Textformatierung, damit spare ich wirklich Zeit und graue Haare. Also Dank an die Hilfe auch über die Seminarzeit hinaus!!!

Dienstag, 11. Mai 2010

Nach der Wahl beginnt die Qual der Koalitionswahl!

Rums hat‘s gemacht. Die Landtagswahl in Nordrheinwestphalen ging Sonntagabend wahrlich mit einem Donnerschlag zu Ende, zumindest für die bisherige Regierungskoalition aus Schwarz-Gelb, und somit auch der Bundesmehrheit. Aber auch die SPD kann sich nicht wirklich über ihr Ergebnis freuen, denn eins hat die Wahl in NRW wieder einmal mehr gezeigt: Denn beiden großen Volksparteien laufen die Wähler davon. Egal ob 34,6% für die CDU, oder 34,5% (6200 Stimmen weniger) für die SPD, beide kommen mit ihren jeweiligen Wunschkoalitionspartner nicht über die erforderliche Mehrheit von 91 von 181 Landtagssitzen hinaus. Es mag zwar klar sein, dass mit diesem Ergebnis Schwarz-Gelb abgewählt worden ist, aber wer nun mit welchen Partner(n) ist Politbett hüpfen wird ist noch mehr als unklar. Ob Rot-Rot-Schwarz, Schwarz-Gelb-Grün, oder vielleicht sogar doch eine große Rot-Schwarze-Koalition, die Regierungsbildung wird sich als überaus schwierig gestalten. Vor allem wird es jetzt spannend wie sich die Regierungszusammenarbeit der CDU und FDP auf Bundesebene entwickeln wird. Denn gerade einmal einen Tag nach der NRW-Wahl, gab es gestern von Bundeskanzlerin Merkel erstmals klare Worte zur unsinnigen Steuersenkungsdebatte der Liberalen, in dem diese auf absehbare Zeit (So O-Ton der Kanzlerin) erst einmal vom Tisch ist. Wohl ohne Zweifel wird das gerade zu Katastrophale Abschneiden der FDP, in der jetzigen Regierung noch für Zündstoff sorgen. Aber unser Außenminister ist es ja gewohnt Zündschnüre anzustecken um wenn es dann Knallt, unschuldig in die Menge zu schauen und die Schuld bei den anderen zu suchen. Doch das wird diesmal schwierig, wetten? Wie seht ihr denn so, den Ausgang der NRW-Wahl und die Mega schlechte Wahlbeteiligung von gerade einmal 59%? Politverdrossenheit, Perspektivlosigkeit, oder gar etwas anderes??? Vielleicht sollten wir mal den einen oder anderen Politiker mit in unsere Bildungsanstalten nehmen. Denn wir machen hier in Haltern am See, gerade ein sehr interessantes Seminar zum Thema: „Mit Wechsel zum Ziel – Aktivierende Methoden und Praxistransfer!“ Neben dem genannten Seminar selber, findet auch noch zeitgleich ein „Klubber-Special“ zum Thema Ökonomie statt, so dass unser Bildungszentrum wieder einmal vor vielen bekannten Gesichtern nahezu überquillt. Werde am Ende der Woche, also nach „Vattertach“ noch ausführlicher darüber berichten. Denkt dran: Ein Erwachsener ist nicht belehrbar, aber Lernfähig!

Freitag, 7. Mai 2010

Buchen sie den Euro, solange es ihn gibt.

Oder auch der Unterschied von Wahrung und Währung!

In den 80’ern gab es auf dem Gipfel der Neuen-Deutschen-Welle kurz NDW, von der Band „Geiersturzpflug (die mit dem Hit vom Bruttosozialprodukt) ein schön zynisches Lied mit dem Titel: „Besuchen sie Europa (solange es noch steht)“. Damals geschrieben als Antwort auf den Rüstungswahn im sogenannten Kalten Krieg. Nun knapp 30 Jahre später könnte man den Titel prima auf unsere Währung Euro umdichten, der Name der Band selber, wäre jetzt auch aktueller denn je, denn der Bundesgeier ist im Moment wirklich alles andere als Flugsicher, auch ohne Asche in der Luft. Denn im Gegensatz zu manchen Vulkanen haben wir mit Sicherheit im Moment so ziemlich alles hier, außer „Asche“!

Deswegen stößt auch das heute nun beschlossene Rettungspaket, von der Regierung mehrheitlich befürwortet und vom Bundespräsidenten nun abgesegnet (das ist der, der das Benzin als noch zu billig ansieht) nicht nur in der Bevölkerung selber auf immer mehr Ablehnung, nein, selbst Wirtschaftswissenschaftler schlagen nun Alarm.

Man sieht das Hilfspaket als einen Verstoß gegen den Maastricher Vertrag, demnach die Länder nicht zur Finanzrettung anderer Länder herangezogen werden dürfen. Ferner würde die Europäische Zentralbank nicht mehr ihrer Aufgabe zur Wahrung einer stabilen Währungszone nachkommen. Aus diesen Gründen wurde unter der Führung von Wirtschaftswissenschaftler Professor Wilhelm Nölling, heute vor dem Bundesverfassungsgericht Klage eingereicht.

Schaun mer ma, was da nun rauskommt, wahrscheinlich nichts! Sowohl bei der Klage selber als auch bei den Geld was ja angeblich wieder irgendwann mal zurückbezahlt werden soll. Ist alles irgendwie so als wenn ein Nichtschwimmer den anderen Nichtschwimmer am Absaufen hintern will – Gluck, Gluck, Gluck weg waren sie!

Doch wie war noch mal der ein oder anderer Hit in der guten alten „NDW“ Zeit: „Ein Tretboot in Seenot“, „Irgendwie, irgendwo, irgendwann“ oder auch „Goldener Reiter (…zu hoch auf der Leiter. Und dann viel ich ab…!)“ Man sieht auch musikalisch wiederholt sich die Geschichte immer wieder!

Ab Sonntag bin ich übrigens mal wieder in der Anstalt. Nämlich unsere Lieblingsbildungsanstalt in Haltern am See, hoffe mal wieder das ein oder andere Gesicht zu sehen. Werde euch darüber nächste Woche berichten.

Anderer Titel von Geiersturzpflug war übrigens:„Aber eins kann mir keiner nehmen“ …und das ist die wahre Lust am Leben!!!

Montag, 3. Mai 2010

Gewerkschaftliche Mai-lights!

Das war der 1. Mai 2010. „Wir gehen vor! Gute Arbeit – Gerechte Löhne – Starker Sozialstaat“ War das Motto der diesjährigen IG-BCE Maikundgebung hier bei uns in Heringen. Als Hauptredner konnten wir dieses Jahr Bernd Westphal (Vorstandssekretär beim Hauptvorstand der IG-BCE) gewinnen. In der Nachbargemeinde war sogar mit Egbert Biermann ein Mitglied des Geschäftsführenden Hauptvorstands unserer Gewerkschaft anwesend, Gratulation dazu Kolleginnen und Kollegen.

Ich denke mal, dass beide Veranstaltungen recht gut besucht waren, wenn auch der Altersdurchschnitt ruhig mal etwas niedriger ausfallen könnte. Neben der allgegenwärtigen Finanzkrise, unfinanzierbaren Steuergeschenken und der Wichtigkeit des Sozialstaates, war auch die aktuelle Industriepolitik und vor allem deren Akzeptanz in der Bevölkerung ein großes Thema, welches mit vielfachem Applaus von den Teilnehmern gewürdigt wurde.

Einen Verlierer zeigt die derzeitige Krise jetzt schon ganz deutlich, nämlich junge Menschen unter 25 Jahren. Dort stieg die Arbeitslosenzahl i Bundesdurchschnitt um ca. 20%(!), dadurch dass sie nach ihrer Ausbildung keine Übernahmechance geboten bekommen, werden sie oftmals direkt Harz IV-Empfänger. Circa 1,5 Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 29 Jahren haben keinen Berufsabschluss, die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist um rund 50.000 Ausbildungsplätze gesunken, eine Erholung ist derzeit (noch) nicht in Sicht.

Deswegen sollten wir nicht nur einen Schutzschirm für Arbeitsplätze, sondern gerade auch für Ausbildungsplätze einfordern. Das gehört nämlich auch zur sozialen Marktwirtschaft, oder? Denn ein Mensch ohne Perspektive oder gar Zukunft, wird schnell zum Zielobjekt von sowohl Rechten- als auch Linken-Kopfverdrehern. Was man ja auch dieses Jahr wieder am 1. Mai in Hamburg und Berlin sehen konnte. Da nahm dann nämlich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mal den Slogan „Wir gehen vor“, wörtlich und ging kräftig gegen autonome Gewaltbereite Demonstranten vor, von denen wir uns klar distanzieren wollen.

Um am Sonntag von den vielen Reden und Forderungen wieder runter zu kommen und den Kopf wieder frei zu haben, sind wir mal nach Frankfurt ins Naturkundemuseum Senckenberg gefahren. Neben Dinosauriern, Insekten, Vögeln (also die mit Federn), anschaulicher Kontinentalverschiebung, und, und, und, haben wir auch den ein oder anderen Verwanden mal wieder getroffen, wie ihr auf dem unteren Bild sehen könnt.

Also wer von euch mal in oder in der Nähe von Frankfurt ist, sollte sich ruhig mal ein paar Stunden Zeit nehmen und dem besagtem Museum ruhig mal einen Besuch abstatten, es lohnt sich wirklich. Mehr Infos findet ihr übrigens unter: www.senckenberg.de

-Es gilt das geschriebene Wort-