Freitag, 25. September 2009

Wählen ist wie Lotto spielen

schöner Satz der Frontal21-Moderatorin. Hoffentlich setzen wir gemeinsam auf die Richtigen. Ich habe meinen Tipp schon abgegeben. Per Briefwahl/Qual. Da bekommt man einen prallen A5 Umschlag mit viel buntem Papier und gleich 2 "Wegweiser für die Briefwahl". Hä? Den 1. Versuch das zu kapieren vorgestern Abend hab' ich schnell wieder aufgegeben. Da kann man echt zum Nichtwähler werden, wenn das die Parteien mit ihren Programmen und Kandidaten nicht bereits geschafft haben. Apropo Wahlen, Deutschland's Politiker sind diesmal rege im Netz vertreten. Nicht nur mit "normalen" Websites sondern in facebook, twitter, studivz, YouTube und co. Wir können Frank-Walter Stinmeier's Wahlkampf über seinen Blog mitverfolgen oder Renate Künast's Tour über ihr meinvz-Fotoalbum auf uns wirken lassen. Es gibt einen Live-Ticker der Linken oder CDU.TV. Ganz nett, aber ob einem das wirklich weiter hilft? Mir zumindest nicht. Aber unabhänig von den Parteien gibt es im Netz jede Menge Diskussionsmöglichkeit. Leider bin ich bisher nicht dazu gekommen mich zu beteiligen. Wie sieht es mit euch aus? Habt Ihr die neuen Möglichkeiten genutzt? Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Nun aber weg von den Wahlen, hin zur Kultur: da kann ich diesmal nur den Schwaben unter Euch einen Tipp geben: "Laugenweckle zum Frühstück" Ein triviales Buch in dem der Protagonistin eine Peinlichkeit nach der anderen passiert. Aber was kann man von einer Figur erwarten dere Vorname "Pipeline" lautet? Anspruchsvoll wird die Geschichte immer an den Stellen mit schwäbischem Text. Wenn so Worte wie "Bläistäischn" oder "nedamol" auftauchen reduziert sich meine Lese-Geschwindigkeit gleich mal um die Hälfte. Alles in allem also 3* von 5 Laugenweckle. Den * bekommt es weil Pipeline genauso gern Laugenweckle mit Salami ißt wie ich. Oh, fast vergessen: Ich versprach Euch auf dem Laufenden zu halten wegen des Outsourcings. Leider gibt es nichts berichtenswertes. Viele Gerüchte, nichts konkretes. In den Abteilungsmeetings von Vertrieb und Marketing erfahren die Kollegen mehr über den aktuellen Stand der Angelegenheit als in meiner Abteilung selbst. Aber wahrscheinlich sind wir einfach schon abgeschrieben. Firmen-Politik?! Grüßle

Mittwoch, 23. September 2009

Ne Woche ruhe ist nun genug :)

So ihr Lieben, isch mal wieder. Als frischgebackene Stadträtin und zukünftige „Neu-Küchenbesitzerin“ (OK nicht so ein schmuckstück, aber fast...) hab ich in den letzten Tagen viel zu tun gehabt und das zu meiner ohnehin vorhandenen Schreibfaulheit. Sorry Moggel.
So aber nun zum Thema das uns alle bewegt zumindest bewegen sollte. Die Wahlen. Erstmal ein Resümee aus unserer Wahlbeteiligung der Erstwähler im Rhein Kreis Neuss. Ganze 11% der Wahlberechtigten zwischen 16 und 23 Jahre sind wählen gegangen. Wirklich erschreckend. Warum ist das so. Haben junge Leute prinzipiell kein Interesse an Politik, finden sie die „Politiker“ zu alt um ihre Interessen zu vertreten? Habt Ihr nen Rat wie man die Racker begeistern könnte?
Schauen wir mal welche möglichen Koalitionen am Sonntag Abend durch unser etabliertes Fünf-Parteien-System geistern könnten. Viele verschiedene Koalitionsmöglichkeiten wären theoretisch denkbar, doch die Parteien selbst haben sich entschieden, drei davon auszuschließen. Als wollten sie sich noch mal in die alten Sicherheiten eines überschaubareren rot-grünen und schwarz-gelben Lagerdenkens retten. Die interessante Frage für die Wähler ist dabei natürlich: Kann man sich auf diese Festlegungen wirklich verlassen? Isch sach nur HESSEN. Nach den jüngsten Umfragen, bleibt Schwarz-Gelb die wahrscheinlichste Koalition (G… bewahre uns). Doch sind sich die Wahlforscher gleichzeitig einig, dass es dennoch knapp werden könnte (na aber sicher doch). Letztlich geht es um drei oder vier Prozentpunkte, die bei derzeit noch vielen unentschlossenen Wählern auch schnell anderen zufallen können. Hier nun die laut Ankündigung ausgeschlossene Koalitionen:
Rot-Rot-Grün: Im Bund schließt die derzeitige SPD-Spitze eine Zusammenarbeit mit der Partei Die Linke zumindest bis 2013 aus. Gründe sind etwa deren Forderung nach einem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan und der von der SPD abtrünnige Parteichef Oskar Lafontaine. Die Linkspartei will offiziell derzeit ebenfalls kein Bündnis mit der SPD.
Jamaika: Ein Dreier-Bündnis mit CDU/CSU und FDP haben die Grünen per Beschluss kategorisch ausgeschlossen. Sonst stünde man dreimal "Steuersenkung", "nicht ökologisch" und "nicht sozial" gegenüber, so Spitzenkandidatin Renate Künast.
Ampel: Die FDP schloss ein Dreierbündnis mit SPD und Grünen per Parteitagsbeschluss aus. In dem Wahlaufruf heißt es: "Weil die Programme von SPD und Grünen zu mehr Belastungen der Bürger führen, stehen wir Freie Demokraten nicht als Mehrheitsbeschaffer für Rot-Grün zur Verfügung."
Womit hätte man dann zu rechnen? Da wäre erstmal schwarz gelb für uns Arbeitnehmervertreter hoffe ich das dies nicht eintrifft, Große Koalition für mich sehr wahrscheinlich aber ist es aus SPD Sicht auch wünschenswert? Immerhin hat man das stetig bleibende Problem dat dat Frau Merkel alle Erfolge der Koalition präsentiert und Sie ist nun mal nicht rot. Kennt einer eigentlich noch die Erfolgskoalition aus den 70 Jahren?
Na und? Genau da waren wir mal Sozial-Liberal, aber beruhigt Euch zumindest diesen Farbliche Parteienzusammenschluss würde ich komplet ausschließen :) Read you! UND dran denken

Mittwoch, 16. September 2009

Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Schuh!

Wir alle kennen sicherlich noch die Bilder vom Dezember 2008, als ein Irakischer Journalist beim Besuch des damaligen US-Präsidenten Bush aufsprang und im einen seiner Schuhe entgegenschleuderte, während er rief: „Dies ist dein Abschiedsgeschenk, Du Hund!“.

In unserem Land hätte man darüber vielleicht ein paar Tage gelacht, dann aber die Sache schnell wieder vergessen. In unserem Land eben, im Irak gilt der Schuhwurf aber als eine Geste der Verachtung und man musste sich dem Druck der USA beugen und den Täter ins Gefängnis stecken, auch wenn viele sicher innerlich über diese „Untat“ gejubelt haben. Nun ist die Tage Muntasser al-Saidi, als „Volksheld“ wie er nun im Mittleren Osten genannt wird, vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Seine Attacke auf Bush hatte für seine Landsleute, einen hohen Symbolwert und drückte die Gefühle vieler in der arabischen Welt aus. T-Shirts mit Al-Saidi-Motiv sind ein Verkaufsschlager, eine Statue wurde zu seinen Ehren errichtet – natürlich in Form eines Schuhs. Auch finanziell muss sich der „Täter“ keine Gedanken mehr machen. Der Chef des Fernsehsenders, für den al-Saidi arbeitet, schenkte ihm ein Auto und ein Haus. Reiche Geschäftsleute bieten ihm die Hände ihrer Töchter an und überall aus der Region kommen Geschenke in Form von Luxuskarossen!

Also, wenn man mit solch einer Tat so viel Kohle machen kann, dann bin ich jetzt ernsthaft am überlegen, auch eine Karriere als Schuhwerfer zu starten. Ich bin ja im Oktober auf dem IG-BCE Kongress in Hannover und dort kommt ja auch jemand der dem neulich seine Schirmherrschaft für die Bad Hersfelder Festspiele niedergelegt hat…!

Aber ich wäre ja nicht der erste der auf diesem Wege eine Karriere gestartet hat. Es hat es ja hierzulande schon einmal jemand vom Steinewerfer zum Außenminister gebracht!!! Aber jetzt bitte nicht ernst nehmen, ich behalte meine Schuhe an und bleibe im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Teppich.

Und da ich gerade wirklich keine Lust habe über irgendwelche politischen Themen zu schreiben, kommen wir gleich zum Kulturtipp. Denn ich habe mir die Tage das neue Filmwerk von Peter Jackson (Der Herr der Ringe, King Kong) angesehen. „District 9“, nennt sich besagter Film, welcher im Halbdokumentarischen Stiel ala Cloverfield gedreht wurde. Doch worum geht es: Vor mehr als 20 Jahren ist ein UFO über Johannesburg notgelandet. Man hat die 1,8 Millionen Insektoiden Außerirdischen in einem Notauffanglager, welcher frappierende Ähnlichkeit mit den realen Ghettos dieser Welt hat, untergebracht. Wer sind sie, wo kommen sie her, und warum fliegen sie nicht einfach wieder weg? Der Film zeigt schonungslos die hässliche Fratze der Menschheit, mit ihrem Rassismus, Ignoranz und Profitgier bis zum bitteren Ende. Der Film lässt am Ende sehr, sehr viele Fragen offen, aber darum geht es hier auch gar nicht. Man weiß am Ende wirklich nicht wer sind denn nun die Bösen, die „Schrimps“ wie sie abschätzig genannt werden, oder die Menschen? Ich kann jedem nur empfehlen sich den Film anzuschauen und einfach wirken lassen, aber Vorsicht er ist stellenweise sehr Hart, aber realistisch, wenn man dies von einem SF-Film überhaupt sagen kann. Deswegen gebe ich ohne zu zögern 5 von 5 Schrimps. Den Film beruht im übrigen auf dem knapp 7 Minütigen Kurzfilm „Alive in Joburg“ von Neill Blomkamp. Wer möchte kann ihn sich unter: www.youtube.com/watch?v=iNReejO7Zu8 anschauen.

PS: Dies ist leider der letzte Post von mir, für die nächsten 2 Wochen. Da ich demnächst etwas anderes um die Ohren habe, kann ich mich leider erst Anfang Oktober wieder um den Blog kümmern. Also Jenny und Susanne: „It’s your turn!“ Ich schaue zumindest immer mal rein!

Sonntag, 13. September 2009

Die Rechnung ohne den Betriebswirt gemacht?

Himmelhoch jauchzen und am Boden zerstört, das liegt so oft beieinander. Im Moment liegt es circa 25 Km Luftlinie von mir entfernt, nämlich in Eisenach, genauer gesagt vor den Toren der Wartburgstadt am „kleinsten“ Opel-Standort in Deutschland. Was ging die Tage ein „Auspuffausstoß“ durch die Republik, als es nach langen hoffen und bangen endlich hieß, das General Motors sich nun doch von seiner Tochterfirma Opel (ehemals Adam Opel AG) trennen wird. Denn wenn wir mal ehrlich sind, haben wir doch alle beim Thema Opel nur noch mit halbem Ohr zugehört. „Wer bekommt nun den Zuschlag für Opel? Wie sieht es mit Standorts- und Mitarbeitersicherheiten aus? Wer ist wirklich daran interessiert die Marke Opel zukunftssicher auszurichten?“ Und vor allem: „Ist es überhaupt möglich Opel von GM zu lösen?“

Nach dem nun auf einmal überraschend schnell vereinbarten Verkauf, seitens GM an den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna wachsen die Ängste der Opel-Beschäftigten über den plötzlich nun zu erwartenden Jobabbau. Magna wolle in Europa insgesamt 10.500 Stellen und davon in Deutschland rund 4.500 streichen, neben den 3000 Stellen in der Produktion sollen noch einmal 1100 Stellen in der Verwaltung gestrichen werden. Und so langsam werden wir darauf eingeimpft, dass dies ja auch alles so bereits insgeheim schon vorher festgestanden hätte. Dies sagt zumindest unser Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Die vom künftigen Mehrheitseigner Magna genannte Zahl habe sich nur auf den Produktionsbereich bezogen. Im Verwaltungsbereich sei ein weiterer Stellenabbau zu befürchten. Dies sei aber allen Beteiligten, auch den Arbeitnehmervertretern, aufgrund seiner Hinweise schon seit dem Frühjahr bekannt.

Ich möchte hier ja kein Feuer anstecken, aber war nicht immer oberstes Ziel gewesen, sowohl Standorte und Arbeitsplätze unter allen Umständen zu erhalten? Besonders prekär finde ich aber dass der Wirtschaftsminister gleich noch das Wort für die Arbeitnehmervertreter (wir kennen sie unter dem Namen Betriebsrat) gleich mit übernimmt! Waren sie bei den Verkaufsgesprächen denn wirklich vollkommen mit eingebunden, oder haben sie vielleicht auch den ein oder anderen politischen Maulkorb, nach dem Motto: „Sei mal ruhig wir wissen schon was das Beste für euch ist!“ bekommen? Wollen wir nur hoffen, das der geplante (!!!) Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen vonstatten geht, ich möchte nicht wirklich in der Haut der Betriebsräte stecken, denn die müssen nun im wahrsten Sinne des Wortes „Ihre Köpfe hinhalten“, wollgemerkt für Endscheidungen die sie nicht getroffen haben und nur bedingt Mitsprache hatten. Ich drücke jedenfalls Betriebsratschef Klaus Franz und seinen Mitstreitern die Daumen. Das sie es schaffen, möglichst viele Arbeitsplätze zu retten und auf das sie es verstehen die schlechten Nachrichten, auch von den richtigen Boten verkünden zu lassen!!!

Aber da wir beim Thema Jobsicherung sind, mal was privates: Hallo mein Freund „L“, ich habe gehört das Du nen neuen Job hast, Gratuliere!!! Lebst Du überhaupt noch? Golfsaison ist ja nun wetterbedingt bald vorüber, hoffe dass Du dich mal wieder meldest. Stelle auch genug isotonische Getränke, mit den wertvollen Vitaminen B, I, E und R kalt!!!

So und ich schau mir nun das TV-Duell Merkel Steinmeier an, weiß nur noch nicht ob auf ARD, ZDF, RTL, Sat1 oder Phoenix. Is aber eigentlich auch egal, kommt ja überall der gleiche M…

Mittwoch, 9. September 2009

Auch heute noch Zonenrandgebiet. Und das nach 20 Jahren Mauerfall!

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich hier im Blog noch darüber geschrieben, dass wir hier im Kreis Hersfeld-Rotenburg geografisch gesehen zwar genau in der Mitte Deutschlands liegen, aber trotzdem weit weg von allen Kulturellen Aktivitäten. „Mitten drin und doch weit weg!“, so sage ich es in meiner sarkastischen Ausdrucksart immer. Aber nach dem ich heute die Tageszeitung gelesen habe, kann ich nur noch sagen, das wir nun nach 20 Jahren Wiedervereinigung, scheinbar doch so ganz offiziell noch politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zonenrandgebiet sind. Denn genau so hießen wir ja zu Zeiten des kalten Krieges offiziell im Fachjargon hier!

Aber der Reihe nach. Hammer Nummer Eins kam direkt aus dem Amt des Bundespräsidenten Horst Köhler. Der ließ die Tage verlauten dass er das Amt der Schirmherrschaft für die Bad Hersfelder Festspiele, aufgeben werde. Zur Begründung habe er auf die Gleichbehandlung mit anderen Veranstaltungen verwiesen, außerdem seihe die Dauerschirmherrschaft durch den jeweiligen Bundespräsidenten, nicht mehr zeitgemäß da sie vor dem Hintergrund der kulturellen Zonenrandförderung übernommen worden sei! So stand es zumindest sinngemäß im Brief aus dem Präsidentenamt, welchen Herr Köhler sogar persönlich unterzeichnet habe (immerhin war er ja 2008 sogar mal persönlich dort)!!!

Für die nicht eingeweihten sei gesagt, dass die Hersfelder Festspiele als Gründungsmythos aller Freilichttheater gelten und dies schon seit dem Beginn der Festspiele im Jahre 1951. Bis heute gelten die Freilichtaufführungen als eine der meistbesuchten und interessantesten in ganz Deutschland, nahezu alle Deutschensprachigen Bühnen-, sowie Fernseh-Schauspieler mit Rang und Namen haben hier schon auf der Bühne gestanden. Aber was soll’s, 20 Jahre nach dem Mauerfall, wird hier direkt an der ehemaligen „Zonengrenze“ ein Kulturfeuer-Leuchtturm auf politische Sparflamme gedreht. Traurig, traurig, kann ich nur sagen. Gerade von Herrn Köhler hätte ich so etwas am wenigsten erwartet!!!

Aber wirtschaftlich kam dann heute noch gleich die zweite Hiobsbotschaft, denn in Bebra, der zweitgrößten Stadt unseres Kreises, nach Bad Hersfeld, scheint nun auch endlich im wahrsten Sinne des Wortes: „Der Zug abgefahren“ zu sein. Zur Erklärung sei erstmal gesagt, dass die Eisenbahner Stadt Bebra mit dem Ausbau der Eisenbahn als Fernverkehrsmittel Nummer Eins, bis in die 50’er Jahre hinein, einer der Bahn-Verkehrsknotenpunkte schlechthin in Deutschland war. Nach dem Fall der Mauer versank der Stern Bebras zusehens, die Bahn verlagerte den Personalstamm immer mehr nach Kassel. Dafür sollte hier am Ort der Güterverkehr eine wichtige Rolle weiterhin spielen und wurde immer als strahlende Zukunft von Bebra gepriesen. Und nun seien Pläne, welche wohl schon lange in der Schublade gelegen haben, aufgetaucht die besagen, dass der Standort nun aufgegeben werde soll.

Betroffen davon wären so circa 300 Mitarbeiter welche ihren Arbeitsplatz entweder komplett verlieren würden, oder um 100 Kilometer in Richtung Kassel verlegen müssten, soweit vorhanden natürlich. Prekär ist hierbei nur, dass der Standort Bebra von der Bahn, bisher immer als europaweite Logistik Drehscheibe gepriesen wurde. So wie es aussieht war es scheinbar keine Drehscheibe, sondern ein Kreisel, welche nun aufhört sich zu Drehen und letztendlich in Richtung Nordhessen umkippt!!!

Ich aber kippe jetzt nicht um, sondern lege mich nun Flach.

Sonntag, 6. September 2009

Friede statt Eintracht!

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Kurz vor der Bundestagswahl, äußerte sich der Deutsche Gewerkschaftsbund vor ein paar Wochen noch darüber, dass man zurzeit keine Wahlempfehlung abgeben möchte. Die IG-Metall hatte da aber Gestern etwas mehr Mut bewiesen, oder sollte man jetzt besser sagen: Mehr Haltung gegenüber der Politik? Denn da wo normalerweise zwar nicht Friede und Eintracht herrschen, sondern nur Eintracht, nämlich in der Frankfurter Commerz-Bank Arena, da rief besagter Gewerkschaftszweig in Gestallt ihres Vorsitzenden Ernst Huber zu einem Aktionstag gegen eine Schwarz-Gelbe Koalition nach der Bundestagswahl auf.

Der Aktionstag hatte am Vormittag mit einer Demonstration von Jugendlichen in der Frankfurter Innenstadt begonnen. Mehrere tausend Menschen fanden sich auf dem Opernplatz ein und forderten vor allem bessere Zukunftschancen für junge Menschen. Für die musikalische Unterhaltung der rund 30.000 Teilnehmer sorgten der irische Popstar Bob Geldof, die Musicaltruppe "Hope" und der Rapper Sammy Deluxe (Die werde ich mal fragen was sie nächstes Jahr am 1.Mai vorhaben!).

In der Arena zog dann Huber politisch vom Leder. Er halte Schwarz-Gelb für die schlechteste aller möglichen Regierungskonstellationen und die Wegbereiter der Finanzkrise dürften nicht daraus Kapital schlagen und am Ende als Gewinner triumphieren, so Huber. Vielmehr müsse die "neoliberale Politik" auf dem "Misthaufen der Geschichte" entsorgt werden. Deutlich freundlichere Worte fand Huber für die SPD. Er begrüße die Vorschläge des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier, mit Investitionen in Umwelt, Verkehr und Bildung bis zu vier Millionen Arbeitsplätze zu schaffen.

Sollten wir von der IG-BCE auch so eine deutliche politische Haltung beziehen, oder „nur“ Aufklärungsarbeit alleine leisten, in der Hoffnung das unsere Mitglieder schon wissen welche Partei wirklich das Beste von uns will. Ich weiß, das Beste von uns wollen sie ja alle, nämlich unser Geld! Wichtig ist aber auf jeden fall, dass wir auch wirklich am 27. September wählen gehen und nicht durch unser fernbleiben den ganzen Machtgeilen Seelenfresser das Feld überlassen.

Und da wir scheinbar nicht nur politisch unserer Welt entrückt zu sein scheinen, bleiben wir das auch gleich beim Kulturtipp. Ein jährlich erscheinendes Mammutwerk aus dem Hause Heyne und das fällt auch dieses Jahr mit knapp 1600 (!!!) Seiten, wieder wahrhaft gigantisch aus. Die rede ist von „Das Science Fiction Jahr 2009“ vom Deutschen SF-Großmeister Wolfgang Jeschke und dessen literarischen Ziehsohn Sascha Mamczak. Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt auf den Themen: „Quo Vadis Superhelden“, eine interessante Recherche über den derzeitigen Superheldenboom im Kino und dessen Entstehung in Film und Comic. Sowie massenweise Interviews mit bekannten Autoren, Buchbesprechungen, Marktberichten und allem was das Herz des Fans der Fantastischen Literatur höher schlagen lässt. Für so viel geballte Informationsflut gebe ich 5 von 5 Sterne, weniger wäre wirklich nicht gerecht.

Heute Mittag bin ich übrigens wieder mit dem Rad ein bisschen durch die Rhön gefahren, is ja nüscht neues. Aber wenn man mal aufmerksam durch die Wälder fährt, sieht man schon deutlich, dass die Blätter langsam sich wieder gelb und Rot färben (das wäre doch mal ne politische Konstellation, oder?), anders gesagt: Der Herbst steht so langsam wieder vor der Tür. Oder: Das war der Sommer 2009! Hatten wir dieses Jahr eigentlich Sommer? Meine jetzt mehr wie 6-7 Tage aneinander!? Hatte nicht ne große Zeitung dieses Jahr im Frühling (so wie jedes Jahr) einen Jahrhundertsommer vorher gesagt???

Na ja, bis bald.

Donnerstag, 3. September 2009

Große Koalition nun erst mal im Kleinen?

Letzten Sonntag schrieb ich noch am selbigen Abend, dass das Ergebnis der Thüringer Landtagswahl wohl noch auf ein Rot-Rot-Grünes Bündnis schließen lässt. Und heute sieht es schon wieder ganz andersherum aus, eher nach einem Schwarz-Roten Bündnis zwischen der CDU und SPD. Denn Thüringens bisheriger Regierungschef Dieter Althaus (CDU) ist nach der Wahlschlappe seiner Partei, heute Nachmittag plötzlich aber nicht unerwartet zurückgetreten. Unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach ihm für seinen Rücktritt Respekt aus und danke für dessen Arbeit in Thüringen und für die politische Freundschaft. Althaus gehörte zu den wichtigsten Vertrauten der Kanzlerin in Ostdeutschland.

Rücktritte scheinen ja momentan wieder sehr stark „In“ zu sein, denn die Tage ist ja auch die 100 Watt Glühbirne zurückgetreten und unser Formel 1 Idol Michael Schumacher ist ja sogar schon bevor er überhaupt wieder da war, wieder zurückgetreten!

Zugleich aber forderte „Kandesbunzlerin“ Merkel nun die SPD zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen auf: „Althaus habe einen Schritt getan, der nun ernsthafte Gespräche ermögliche. Es gebe keine Ausreden mehr für die Sozialdemokraten, sich solchen Verhandlungen zu verweigern!“ Ich persönlich denke, das wäre unter den gegeben Umständen, zumindest Industriepolitisch gesehen, auch die beste Lösung, denn was da so auf manchen Wahlplakat der Grünen und Linken (gibt’s eigentlich auch linke Grüne?) in Thüringen zu lesen war, war nichts anderes als Ökonomischer Schwachsinn. Aber so ist halt die Lage im Osten der Republik, im Westen ist ja nun unsere Jenny offiziell in die Kommunalpolitik eingezogen um die richtigen Weichen zu stellen. Dazu von hier erstmal: „Herzlichen Glückwunsch!“

Dienstagabend befand ich mich auf einer kleinen Industriepolitischen Sitzung, in unsrem Heringer Bürgerhaus. Neben Bürgermeistern aus den Nachbarkreisen, waren auch unser Bundestagsabgeordnete Michael Roth und vom IG-BCE Geschäftsführenden Hauptvorstand Michael Vasiliadis anwesend, welcher ja auch im Aufsichtsrat unserer K+S AG sitzt. Sinn und Zweck des Forums war eine Fachkonferenz über nachhaltige Industriepolitik im Ganzen, aber auch besonders auf unseren hier ansässigen Kalibergbau. Kurz gesagt war es eine sehr interessante Veranstaltung, welche aber bedeutend besser besucht hätte sein können!

Als Kulturtipp heute mal nen DVD-Tipp, und man könnte auch sagen: Aller guten Dinge sind Drei! Denn die DVD, die ich Euch vorschlage war hier bereits schon einmal Kinotipp und der Comic auf dem die Geschichte beruht, hatte ich schon mal als Lesetipp vorgeschlagen. Mancher von euch möge es bereits ahnen und richtig: Ich spreche von „Watchmen“, der die Tage nun endlich auf DVD erschienen ist. Wer sich von Euch für die genannte DVD interessiert, sollte sich aber bitte einmal in der Müller-Drogeriekette danach umschauen, denn nur dort gibt es die exklusive 3-DVD Edition, welche neben dem genialen Abgesang auf das Superheldentum, noch eine Bonusdisk enthält, plus eine 3. DVD auf der sich die beiden Kurzfilme „Tales of the black Freighter“ und „Unter the Hood“ befinden, ersterer ist eine düstere Piratengeschichte, zweiter Film ist eine art Dokumentation aus den (gestellten) siebziger Jahren, der die Entstehung der Superhelden anhand von Interviews und Archivaufnahmen aus den 40. Jahren (!!!) zeigt. Beide Filme kamen zwar im Kinofilm nur andeutungsweise vor, spielen aber eine wichtige Rolle im Comic. Ich gebe der DVD eine Bewertung von 4 von 5 Sternen, einen muss ich nämlich abziehen, da der Ungeschnittene Directorscut bisher nur in den USA erschienen ist und der bringt den Film dann auf nahezu 4 Stunden Laufzeit. Da wir scheinbar Filmisches Entwicklungsland sind, eben einen Stern Abzug!

Und ich ziehe nun auch ab…

bis bald mal wieder…

oder andere…

…???...