Freitag, 18. November 2011

„V“ wie Vertrauensverlust



Dienstag und Mittwoch durfte ich wieder einmal mehr an unserer IG-BCE Beiratssitzung teilnehmen. Diese fand diesmal im schönen Königswinter statt. Neben den Rückblick (und Auswertungen) auf das Zukunftsforum „IG-BCE 2020“ war eines der Hauptthemen, die uns immer noch beschäftigen, Nachwirkungen der Finanzkrise und damit unser Beitrag zur Stabilisierung und Nachbearbeitung der nun notwendigen sozialen Rahmenbedingungen. Europa ist derzeit defakto in einem Wandel. Deshalb muss es ein Ende haben mit dem maßlosen und ungeregelten Treiben der Finanzmärkte, mit der Diskreditierung allen staatlichen Handelns, mit dem Anbeten des Konsums ohne jede kritische Frage nach dessen Qualität und Nutzen.
Ein noch deutliches Zeichen kam von unserem Vorsitzenden Michael Vassiliadis zu den derzeitigen furchtbaren Gewalttaten aus dem Flügel der Rechtsradikalen. Gegen solche Schandtäter kann es von uns nur eine Nulltoleranz geben. Aus diesem Grund sollten auch wir immer mehr auf ein Verbot der NPD drängen. Klar, damit schafft man nicht das Problem des zunehmenden rechtsradikalen Terrors ab,  aber man nimmt ihnen eine weitere wichtige Präsentationsplattform. Momentan steht aber der Verfassungsschutz selber stark in der Kritik. Denn die V-Männer, welche vom Verfassungsschutz eingesetzt wurden, oder wohl eher eingekauft, waren wohl alles andere als auch nur halbwegs verfassungstreu. Wenn man den Geschehnissen nun so folgt, vor allen den finanziellen Zuwendungen, muss wohl auch mal gefragt sein dürfen, inwieweit die Rechte-Szene durch den Verfassungsschutz überhaupt existieren konnten. Oder noch schlimmer: hatten sie „dank“ des Geldes vom Staat, erst die Möglichkeit sich aufzurüsten???

Noch erschreckender ist aber der Verfassungsschutz selber, der nicht einmal genau angeben kann, was nun die V-Männer getrieben haben. Wie weit hatte man selber Kontakt zu den Rechten, beispielsweise der Zwickauer-Zelle, oder dem Thüringer-Heimat-Bund? Vielleicht sollte man nun ein paar V-Männer in den Verfassungsschutz einschleusen, um mal zu beobachten, was die eigentlich machen!!!

Nun aber noch ein kleiner Seitenhieb zur anderen Seite. Am Montagabend durfte ich ein wenig dem „Linken-Terror“ beiwohnen. Im osthessischen Eschwege gab es eine Diskussionsveranstaltung der Grünen. Das leidige Thema war wieder einmal unser Kalibergbau und die damit einhergehende Problematik der Einbringung von Salz in die Werra und den Untergrund. Geladen waren Vertreter  der Grünen, des Bundes, ein Fachmann des Kalibergbaus und unser IG-BCE Bezirksvorsitzender. Großes Lob erst mal an die Vorsitzende des Podiums, Frau Maisch (Die Grünen). Welche von seitens der „Ökopartei“ ruhig und sachlich durchs oftmals schwierige Themenfeld geführt hatte – So sollte eine gute Podiumsdiskussion ablaufen. Leider gab es aber wieder einmal von einigen, nach eigenen Aussagen unpolitischen,  Gästen unseres Nachbarkreises, wieder nur unqualifizierte Bemerkungen. Man schreit nach Veränderungen, um diese alle aber auch gleich wieder in Frage zu stellen. Was will man denn nun eigentlich? Aber da spiegelt sich wieder die derzeitige Industrie- und auch Sozialpolitik der Linken wieder: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass!“ 

Ja, das Leben bleibt spannend, bis die Tage!

PS: Hallo J. aus D, die Pizza war wirklich gut. Bis bald mal wieder und halt die Ohren steif. Möge die Macht mit euch sein!

Sonntag, 13. November 2011

Euro nach Athen tragen!




 Junge, Junge. Da ist man mal ‘ne Woche nicht da und schon sind alle weg. Berlus(t)coni, Papandreou, Niedriglöhne, Overath und, und, und. Naja, der neue erste Mann im Reich der Hellenen heißt nun wohl Papademos. Da wir hier aber immer mehr von einer Frauenquote in Führungspositionen reden, wäre doch wohl eine Mamaaufstandus besser gewesen, oder? Während man frühe immer davon sprach „Eulen nach Athen zu tragen“, so tragen wir nun den Euro nach Athen!
Aber egal, ich habe diese Woche wieder, zusammen mit einer Kollegin, etwas Licht in unsere dunkle Betriebsratsarbeit bringen dürfen. 3 Tage lang, haben wieder in unserem IG-BCE Bezirk ein Haufen Kolleginnen und Kollegen bis spät abends über das Betriebsverfassungsgesetz und manch andere Gesetze gebüffelt. Eine spitzen Truppe, ich wünsch euch allen viel Spaß in eurer Arbeit.

 
Da die Woche aber mal wieder nicht lang genug sein konnte, durften wir hier im Bezirk Kassel, uns am Freitagabend und Samstagvormittag mit den im nächsten Jahr anstehenden BR-Seminaren befassen. Auch im nächsten Jahr werden wir wieder unseren Mitgliedern ein buntes Potpourri der Unterhaltung und Weiterbildung bieten. Und da dann immer noch ein kleines Gewerkschaftsflämmchen in mir brannte, ging es sogleich in Richtung Heimat, wo in unserer Ortsgruppe wieder die alljährliche Jubilar Ehrung anstand.
 
Aber ich habe ja im letzten Blog versprochen, von meinem Besuch des Bülent Ceylan Auftritts in Fulda zu berichten. Der „Monnhoimer“ hat den bis auf den letzten Platz ausverkauften Saal zum kochen gebracht. Ich habe noch nie eine so laute und rockige Comedy-Veranstaltung erlebt. Besonders der etwas stark „Rechtsangehauchte Manfred“ war schon sehr krass. Zu recht befürchtet Bülent damit nächstes Jahr in Rostock, den ein oder anderen unerwünschten Fan zu bekommen. Wenn ihr die Möglichkeit habt, dann schaut ihn euch an, echt super der Kerl. Oder wie es seine Kunstfigur Manfred sagen würde: „Eine tolle Revue die der Muselmane da auf die Beine gestellt hat!“ Das war wirklich Multikulti-Unterhaltung bei der kein Auge trocken blieb. Ich kann nur 5 von 5 Sterne geben. 

So bis die Tage wieder. Übrigens bin ich auch seit Sonntag bei Facebook. Somit könnt ihr mir auch direkt posten. Wie ich heiße wissen ja die meisten von Euch, wenn schon manchmal nicht ich selber. Wer bin ich und wenn ja wie viele? Doch das ist wieder eine andere Geschichte.

Sonntag, 6. November 2011

Die betriebliche Entdeckung der Gesundheit

Zwei Tage IG-BCE Gesundheitskonferenz im wunderschönen Bad Wildungen liegen hinter mir. 2 Tage lang beschäftigten sich sowohl Vertreter der Arbeitnehmerseite, als auch von der Arbeitgeberseite, mit der Gesundheit ihrer betrieblichen Akteure – sprich: Mitarbeiter.

Eines haben wir nun wohl alle begriffen. Wir kommen alle mehr oder weniger Gesund zur Welt. Diese von der Natur gegebene Gesundheit lässt sich nun mal nicht steigern, sondern wir können nur daran arbeiten, sie so lange wie möglich zu erhalten. Besonders interessant war der Vortrag von einem Vertreter des Herz und Kreislaufzentrums in Rothenburg. Denn wie sagte der gute Doc: „Das Herzinfarktrisiko steigt mit der Entfernung des Bauchnabels von der Wirbelsäule!“  

Ja, da hat der Mann wohl recht, nun weiß ich auch was ich mir zu Weihnachten wünsche, nämliche eine Bauchbinde. Oder hab ich da jetzt was falsch verstanden? Und auch die Ernährung spielt eine immens wichtige Rolle. Nur wie soll der Idealfall, regelmäßiges Mittagessen mit einer Vorsuppe welche man erst mal 15 Minuten verdauen sollte, um dann etwas gesättigter ans Hauptmahl zu gehen, wirklich umgesetzt werden?  In unserer stressigen Zeit, ist es schon ein Luxus geworden, genügten Zeit zum Essen zubereiten zu haben, geschweige denn Zeit beim Essen. Da fand ich den Vorschlag lieber viel Obst und Gemüse zu Essen, einfacher. Ein Obstler nach dem Essen geht immer!!!
Aber nun mal im Ernst. Ein Workshop befasste sich mit dem Thema „Betriebliches Gesundheitsmangement“, kurz BGM. Da wir wohl alle in Zukunft immer länger arbeiten müssen, ob wir dies wollen oder nicht, bekommt auch das Thema Sport und Bewegung eine große Bedeutung. In größeren Unternehmen haben dies zumindest schon die Arbeitgeber erkannt und bieten ihren Mitarbeitern immer mehr umfangreiche Möglichkeiten an, etwas für ihre Gesundheit zu tun. Natürlich nicht ohne Hintergedanken, das ist wohl klar. Aber wir als Arbeitnehmervertreter sollten in unseren eigenen Unternehmen immer mehr darauf hinwirken, dies auch unseren Kolleginnen und Kollegen begreiflich zu machen. Denn von vielen MA wird das immer noch als Bedrohung und nicht als Hilfe anerkannt.
Wichtig ist nämlich, nicht nur die Rente zu erreichen, sondern die auch relativ Gesund um noch möglichst viel Lebensqualität im sogenannten Lebensabschnitt zu Arbeiten. Anders ausgedrückt: Möglichst lange auch was von der erarbeiteten Rente zu haben!!!


Doch genug von Gesundheit und Sport. Nun mal wieder eine Lesetipp, den kann man nämlich gemütlich auf der Couch genießen. „Abraham Lincoln – Vampirjäger“ von Seth Graham-Smith. Ja ihr habt richtig gelesen: Vampirjäger. Der gute alte Abe, ist in diesem Roman nicht nur der scheinbare kleine Junge welcher aus einfachsten Verhältnissen heraus, bis zum Präsidenten der USA aufstieg. Hier musste er als Junge mitansehen wie ein Vampir seine Mutter tötete und auch der Bürgerkrieg, hat hier einen ganz anderen Hintergrund als es tatsächlich in den Geschichtsbüchern steht. Ein wirklich mal anderer Roman, welcher flüssig geschrieben ist. Besonders das Ende mit der Andeutung des Kampfes gegen den großen Vampir, welcher sich von 1939 bis 45 in Europa erhoben hat, klingt vielversprechend nach einer Fortsetzung. Das Buch wird übrigens derzeit verfilmt und soll nächstes Jahr in unsere Kinos kommen. Mir hat‘s gefallen, mal eine erfrischend andere Idee. Deshalb gebe ich als Bewertung 5 von 5 „Äxten“.
Und ich mach jetzt Schluss hier. Fahre gleich nach Fulda zu Bülent Ceylan. Aber darüber dann mal später mehr. Werde euch Berichten wie der „Türke“ war!