Freitag, 20. August 2010

Zuviel Sonne im Urlaub?

Der Kalauer der Woche, wenn nicht sogar des Jahres geht heute an Ursula Fredrichs, Vorsitzende des Unternehmerverbandes mittelständischer Wirtschaft (UMW) und Bundesverbandspräsident Mario Ohoven. Grund dafür ist die Schnappsidee, dass 6 Wochen Urlaub zu viel seien, "vier Wochen reichen völlig aus". Schließlich liege Deutschland bei den Urlaubstagen weltweit an der Spitze. Wenn die Beschäftigten nicht so oft frei machen, könnten sie den Aufschwung besser unterstützen. Ihr gemeinsamer Vorschlag: Der Urlaub sollte jetzt auf fünf Wochen beschränkt und die restlichen Ansprüche auf ein Arbeitszeitkonto fließen. In schlechten Zeiten könne dann ja weniger gearbeitet werden!!! So ganz nebenbei hatte Ohoven übrigens auch schon im Krisenjahr 2009 gefordert, Arbeitnehmer sollten einen freien Tag opfern um die Unternehmen zu entlasten!So ganz nebenbei bemerkt sind wir trotz des Überholens von China aber immer noch Exportweltmeister Nummer 2 und so ganz nebenbei Europas Wirtschaftsmotor Nummer 1, trotz Krise! Also so ganz schädlich scheint der Erholungsurlaub ja nicht zu sein, oder? Denn nur wer Zeit hat sich Auszuruhen, hat hinterher auch die Stärke wieder kraftvoll zuzupacken! Denke mal hier hat jemand in seinen eigen Urlaub ein klein wenig (oder sogar sehr viel) Sonnenstich abbekommen.
Und wie es immer so schön passt, war ich gestern und heute wieder einmal in unserer „Festung der Weisheit“ sprich der IG-BCE Hauptverwaltung in Hannover. Grund hierfür war unsere Tagung zum Thema Demografie. 2 Tage lang haben wir uns mit der Überalterung der Arbeitnehmer befasst. Eines war von Anfang an aber klar: Das Problem ist nicht erst jetzt endstanden, sondern die Industrie hat diesbezüglich bereits schon seit 20 Jahren im Dornröschenschlaf gelegen! Schaut doch einmal selber nach unter: www.igbce.de Ja gleich noch ein Lesetipp welcher auch klasse zum Thema passt: „Green Age: Die Geschichte des Asher Witherow“ von M. Allen Guningham. Das Buch schildert sehr anschaulich die Jugend des Asher W., welcher in der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer kleinen Amerikanischen Kohlestadt aufwächst um dort im Alter von 7 Jahren zuerst im Brecherhaus und mit bereits 8 Jahren dann Untertägig zu arbeiten beginnt. Ein interessantes Buch über den Bergbau zur damaligen Zeit und den Blick auf das Wirken der Menschen damals, welche auf Gedeih und Verderb hilflos dem Mechanismen der Arbeit unterworfen waren. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Kohlestücken, weil ich mir sogar noch etwas mehr Umfang gewünscht hätte. Und da gab es noch keine Urlaubsregelungen Frau Fredrichs und Herr Ohoven!!! Aber ich pass mich dem Thema Urlaub jetzt erstmal an und mache auch mal 2 Wochen Pause. Im September geht’s für mich wieder hier im Blog weiter. Also Tschenny: Du kannst dich hier nun Austoben, ich gebe dir eine schreiberische Urlaubssperre!!! ;-) ;-) ;-)

1 Kommentar:

Tschenny hat gesagt…

liebster Moggel, liebe Lesergemeinde, wer hat denn schon im Vertretungsbereich dieser Personen 6 Wochen Urlaub im Mittelstand ist dich immer noch die 4 Wochen regelung weit verbreitet, außerdem gab rs vor nicht allzulanger Zeit eine Studie die aufdeckte das viele Mitarbeiter ihren Urlaub teilweise verfallen lassen. Ich bin derzeit in Hamburg auf Seminar und werde am We mal etwas schreiben. Bis denne Read you.