Sonntag, 6. März 2011

Wahrlich eine Schnapsidee!

Bio in den Tank! Um ein (klitzekleines) bisschen weniger, von den Ölmultis abhängig zu sein, beschloss man den Anteil von Bioethanol im Sprit, von derzeit 5%, mal so eben auf 10% hochzusetzen. Klingt gut, zumindest zuerst einmal. Schade nur dass der deutsche Autofahrer nun mal kein Ökomobilist zu sein scheint. Nun bleiben die Tankstellen auf ihrer „Biosuppe“ sitzen, da die Autofahrer nun lieber an der Super-Plus Zapfsäule einparken. Ich glaube nicht daran, dass sie dies tun weil sie Verunsichert seien, dazu braucht man nämlich nur mal schnell im Internet nachschauen. Denke mal, viele Autofahrer fühlen sich im wahrsten Sinne des Wortes „überrollt“ und haben einfach die Schnauze voll davon, bevormundet zu werden. Lieber mehr bezahlen, dafür aber nicht die Spiele des Staates und der Öl-Lobby mitmachen. Jüngst kommt nun noch hinzu, dass man laut der BMW Entwicklungsabteilung, durch den Biosprit einen höheren Ölwechsel-Turnus habe. Die Automobilindustrie dementiert zwar gerade vehement, aber wenn solch eine Nachricht einmal raus ist…!
Aber wer hat denn das nun wirklich beschlossen? Die Mineralölkonzerne schieben die Schuld auf die Automobilhersteller. Sie wollten laut den Mineralherstellern nicht noch sparsamere Autos bauen müssen und fanden die Idee gut, ein bisschen Klimaschutz auch auf die Benzinanbieter auszulagern. Zugleich wird der schwarze Peter aber sofort an die Politik weitergereicht. Sie Unterstützen diese Maßnahme, um wie bereits oben schon gesagt, unabhängiger von den Ölmultis zu sein. Die Politik selber wiederum, reicht die Karte an die Mineralölhersteller zurück. Sie hätten nicht genug Aufklärungsarbeit geleistet und die Autofahrer damit verunsichert.
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Aber wie geht es nun weiter? Vermutlich wird’s am Ende so laufen, das die Mineralölkonzerne wieder das alte "Super" verkaufen. Dafür zahlen sie lieber die mit der Politik vereinbarte Strafabgabe, weil sie ja ihre gesetzliche Pflicht, Biosprit abzusetzen, nicht erfüllen können. Die nun fälligen zwei Cent Strafabgabe pro Liter (bisher) schlagen sie dann einfach auf den Benzinpreis drauf und somit ist für sie die Messe gelesen. Wir zahlen dann halt noch ein bisschen mehr für den Sprit und der Finanzminister darf sich über die unerwarteten Mehreinnahmen freuen. Doch was ist denn nun wirklich politisch Korrekt? Biosprit Ja? Zwar etwas Mehrverbrauch, dafür aber Umweltgerechter? Durch Biosprit, nun wieder stillgelegte Ackerflächen aus dem EU-Programm lösen? Aber wie viel CO2 wird beim „Anbau“ des Brennstoffes schon verbraucht? Ist es ethnisch überhaupt korrekt, während die Welt hungert, (mögliche) Nahrungsmittel zu verheizen? Und, und, und!!! Bei all diesen Fragen ist nicht nur die Politik gefragt, sondern sowohl Mineralölhersteller als auch die Automobilbauer. Sinnvoller wäre es wohl, Autos zu bauen, welche einen so niedrigen Verbrauch haben, dass man auf solche „Schnapsideen“ gar nicht mehr kommen braucht. Aber vielleicht haben die ja alle beim E10 Spiel, zu tief ins Mineralölglas geschaut??? Deswegen gehe ich jetzt lieber Wandern wie ihr an den Bildern sehen könnt, statt spazieren zu fahren. Ist gesünder und hinterher lässt sich auch prima ins Glas schauen. Und Bier ist sowieso Bio, auch mit über 10% – zumindest nach dem Reinheitsgebot!
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Prost!

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