Freitag, 15. April 2011

Sofort Austeigen!!! Aber bitte nicht gleich!

Unsere Energie gipfelte heute in eine ernste Debatte. "Wir alle wollen schnellstmöglich aus der Kernenergie aussteigen und in die Versorgung mit erneuerbaren Energien um- und einsteigen", so unsere Bundeskanzlerin Merkel. Klingt ja schon mal recht Aussagereich, aber Zugleich räumte man ein, dass es über den Zeitplan der Energiewende noch deutliche Differenzen gebe. Denn Zentral für die Energiewende sind Milliarden Investitionen in unsere derzeitigen Stromnetze (der Strom wird nämlich überall benötigt, nicht nur in Küstennähe), der schnelle Ausbau erneuerbarer Energien, sowie in mehr Energieeffizienz nötig. Dafür seien nicht nur Änderungen im Atomgesetz nötig. Man kündigte an, sich in den nächsten Monaten umfassend mit der Problematik auseinander zu setzen und viele Treffen noch vor sich zu haben. Das kennen wir: „Wenn ich nicht mehr weiter weiß, bilde ich ein Arbeitskreis!“

Komisch finde ich nur die Aussage, dass man sich auch die Sicherheit der atomaren Endlager anschauen möchte. Denn das ist mir neu, dass es nun „Endlager“ geben soll. Bisher hieß es doch immer, es gebe Weltweit nicht ein einziges Endlager, nur Zwischenlager! Aber was interessiert mich das Geschwätz von Gestern, oder wie soll ich das nun interpretieren?

Bedenklich finde ich dabei nur, dass die EU-Bürokraten in Brüssel dabei vehement weiter am Kohleausstieg 2018 festhalten. Gerade jetzt wäre die Kohle als Brückenenergie zwingend nötig. Aber in Brüssel sitzen ja unsere Vordenker. Vor Jahren haben wir noch über großflächige Stromausfälle im Hightech Land USA gelacht, wetten dass wir da bald ganz ruhig sein werden???

Da passt ja eigentlich mein heutiger Lesetipp ganz gut dazu: „Der Effekt“ von John Birmingham. Zur Story: Ein gewaltiger, für Menschen undurchdringlicher Energieblitz, löscht die nahezu gesamte Bevölkerung der USA aus. Nur ein paar Randstaaten wie Hawaii, Alaska und Washington-Staate werden verschont. Das Militär selber ist gerade in Kuwait stationiert, der Roman spielt zur Zeit des 1. Golfkriegs im Jahre 1991 (der 1. Golfkrieg war ja angeblich der schönste!!!). Wie gehen nun die Amerika selber mit dem Verlust ihrer Heimat und nahezu aller Angehörigen um. Wie sehen die anderen Länder in Europa und vor allem im Islam, die Vernichtung der „Gottlosen“? Ein zwar fiktiver, aber trotz allen knallharter Roman, welcher kein Land so wirklich gut davonkommen lässt. Durch die plötzliche „Un-Balance“ des politischen Gleichgewichts, kommt es beispielsweise schnell in Frankreich zu einem offenen Bürgerkrieg. England riegelt sich ab und verweist alle „jungen“ Einwohner der letzten Generationen des Landes. Und ein gewisser Staat im Nahen Osten, nutzt das Chaos sogar zu einem atomaren Schlag gegen seine Nachbarstaaten. Ein Buch welches sehr knallhart rüber kommt. Die Geschichte des „Effekts“ selber ist zwar seltsam und wird auch nicht im Buch geklärt, da wird es wohl noch die eine oder andere Fortsetzung geben, aber vom politischen Spannungsfeld ungemein unterhaltsam. Mir selber hat‘s gefallen, drum gebe ich als Bewertung: 4 von 5 Energieblitzen.

Soviel erst mal von mir – see you!!!

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