Sonntag, 6. September 2009

Friede statt Eintracht!

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Kurz vor der Bundestagswahl, äußerte sich der Deutsche Gewerkschaftsbund vor ein paar Wochen noch darüber, dass man zurzeit keine Wahlempfehlung abgeben möchte. Die IG-Metall hatte da aber Gestern etwas mehr Mut bewiesen, oder sollte man jetzt besser sagen: Mehr Haltung gegenüber der Politik? Denn da wo normalerweise zwar nicht Friede und Eintracht herrschen, sondern nur Eintracht, nämlich in der Frankfurter Commerz-Bank Arena, da rief besagter Gewerkschaftszweig in Gestallt ihres Vorsitzenden Ernst Huber zu einem Aktionstag gegen eine Schwarz-Gelbe Koalition nach der Bundestagswahl auf.

Der Aktionstag hatte am Vormittag mit einer Demonstration von Jugendlichen in der Frankfurter Innenstadt begonnen. Mehrere tausend Menschen fanden sich auf dem Opernplatz ein und forderten vor allem bessere Zukunftschancen für junge Menschen. Für die musikalische Unterhaltung der rund 30.000 Teilnehmer sorgten der irische Popstar Bob Geldof, die Musicaltruppe "Hope" und der Rapper Sammy Deluxe (Die werde ich mal fragen was sie nächstes Jahr am 1.Mai vorhaben!).

In der Arena zog dann Huber politisch vom Leder. Er halte Schwarz-Gelb für die schlechteste aller möglichen Regierungskonstellationen und die Wegbereiter der Finanzkrise dürften nicht daraus Kapital schlagen und am Ende als Gewinner triumphieren, so Huber. Vielmehr müsse die "neoliberale Politik" auf dem "Misthaufen der Geschichte" entsorgt werden. Deutlich freundlichere Worte fand Huber für die SPD. Er begrüße die Vorschläge des SPD-Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier, mit Investitionen in Umwelt, Verkehr und Bildung bis zu vier Millionen Arbeitsplätze zu schaffen.

Sollten wir von der IG-BCE auch so eine deutliche politische Haltung beziehen, oder „nur“ Aufklärungsarbeit alleine leisten, in der Hoffnung das unsere Mitglieder schon wissen welche Partei wirklich das Beste von uns will. Ich weiß, das Beste von uns wollen sie ja alle, nämlich unser Geld! Wichtig ist aber auf jeden fall, dass wir auch wirklich am 27. September wählen gehen und nicht durch unser fernbleiben den ganzen Machtgeilen Seelenfresser das Feld überlassen.

Und da wir scheinbar nicht nur politisch unserer Welt entrückt zu sein scheinen, bleiben wir das auch gleich beim Kulturtipp. Ein jährlich erscheinendes Mammutwerk aus dem Hause Heyne und das fällt auch dieses Jahr mit knapp 1600 (!!!) Seiten, wieder wahrhaft gigantisch aus. Die rede ist von „Das Science Fiction Jahr 2009“ vom Deutschen SF-Großmeister Wolfgang Jeschke und dessen literarischen Ziehsohn Sascha Mamczak. Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe liegt auf den Themen: „Quo Vadis Superhelden“, eine interessante Recherche über den derzeitigen Superheldenboom im Kino und dessen Entstehung in Film und Comic. Sowie massenweise Interviews mit bekannten Autoren, Buchbesprechungen, Marktberichten und allem was das Herz des Fans der Fantastischen Literatur höher schlagen lässt. Für so viel geballte Informationsflut gebe ich 5 von 5 Sterne, weniger wäre wirklich nicht gerecht.

Heute Mittag bin ich übrigens wieder mit dem Rad ein bisschen durch die Rhön gefahren, is ja nüscht neues. Aber wenn man mal aufmerksam durch die Wälder fährt, sieht man schon deutlich, dass die Blätter langsam sich wieder gelb und Rot färben (das wäre doch mal ne politische Konstellation, oder?), anders gesagt: Der Herbst steht so langsam wieder vor der Tür. Oder: Das war der Sommer 2009! Hatten wir dieses Jahr eigentlich Sommer? Meine jetzt mehr wie 6-7 Tage aneinander!? Hatte nicht ne große Zeitung dieses Jahr im Frühling (so wie jedes Jahr) einen Jahrhundertsommer vorher gesagt???

Na ja, bis bald.

1 Kommentar:

Tschenny hat gesagt…

Is ja toll das unserern Gewerkschaften auffällt das Schwarz/geld ber sichere Tod für die Arbeitnehmermitbestimmung ist. Ich finde das diese Einsicht leider etwas zu spät kommt und das "gemeine" Volk nicht mehr ganz so mitbekommen wird. Im übrigen finde ich es kann langsam mal aufhören mit dem ganzen Wahlkampf. zumindest bei uns: erst kommune, dann Bund und ab Herbst Land...
OK dann haben wir 3 Jahre ruhe.
Read you
Jenny