Montag, 7. Januar 2008

Arbeiten lohnt sich immer, oder etwa doch nicht?

Dieses Wochenende war mal das ruhigste seit sehr langer Zeit. Nicht aus gewesen, keinen Besuch, kaum Telefon, nur Fernsehen gucken, DVD´s reinziehen und wieder mal ein bisschen lesen und das alles bei einer guten Flasche Aqua Miserabel, dass mir das dieses Jahr bloß nicht noch mal vorkommt! Ach was, war wirklich richtig schön, zum Thema DVD kann ich Euch nur „Rote Erde“ empfehlen, eine Serie die Anfang der Achtziger auf ARD lief und das Leben der Bergarbeiter im Pütt zwischen 1887 und 1919 schilderte. Mit ihrem harten Alltag, den privaten Problemen und den harten Kampf um bessere Arbeitsbedingungen. Wer die Serie nicht kennt, dem kann ich sie nur empfehlen und die Süddeutsche Zeitung schrieb: „…Rote Erde zeigt, was Schulbücher vermeiden: Geschichte von unten, aus der Sicht und im Erleiden derer, die keine „Schlachtenlenker“, sondern Opfer sind.“ Und dem kann man sich nur anschließen!

Soviel zur Kultur, nun zurück zum Tagesgeschäft.

Der Bund der Steuerzahler, fordert für auswärts Arbeitende, mehr Kilometergeld. Angesicht der hohen Spritpreise, fordert man nun eine Aufstockung der Pendlerpauschale, von momentan 30 auf 35 Cent, recht ham’se. Wenn die Benzinpreise sich wirklich so drastisch entwickeln, wie Experten letzte Woche prognostiziert haben, dann bekommen wir ja in 10 Jahren vielleicht 1 Euro pro Kilometer!? Nein, war nicht Ernst gemeint, nur mal ne Anregung. Aber wenn der Staat schon von den Arbeitnehmern mehr Mobilität und Flexibilität fordert, dann muss er auch seinen Bürgern finanziell entgegen kommen, oder wie seht Ihr das?

Nun noch zu meinem momentanen Lieblingsthema, dem (Trara) Mindestlohn. Nach Berechnungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes stieg die Zahl der hilfsbedürftigen Arbeitsnehmer (Was für ein perverser Ausdruck) auf nun über 1,3 Millionen Menschen. Mehr als höhnisch ist dabei, dass im September 2005, also noch vor der konjunkturellen Erholung am Arbeitsmarkt „nur“ knapp 950000 Berufstätige zusätzliche staatliche Hilfe gebraucht haben. Tja, was nützt es, wenn man Arbeit hat um sich dann am Ende des Monats gleich am Sozialamt anstellen darf, hier hoffe ich nur das die SPD sich mit ihren Forderungen nach dem gesetzlichen Mindestlohn durchsetzten kann!!!

Mehr will jetzt dazu nicht sagen, wenn ich darüber nachdenke kriege ich Puls 180 (bald). Eine Anmerkung möchte ich noch zum Kommentar von „Hansziel“ machen. Ich gebe Dir voll und ganz recht mit dem steigenden Wahnsinn und der sinkenden Vernunft. Stellt Euch einmal vor, es gäbe wirklich Außerirdische und die kämen hierher und würden sehen was wir hier so treiben…?! Selbst wenn die mit friedlichen Absichten kommen würden, die müssen uns vernichten, allein schon aus biologischen Gründen, spätestens wenn sie mal eine Deutsche Bahnhofstoilette von innen „erlebt“ haben. Ich würde es an ihrer Stelle jedenfalls machen ;-). Ich sage ja immer, mit Sicherheit gibt es irgendwo da draußen Intelligenz, wenn schon nicht hier!!!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kilometergeld brauchen wir in Zukunft nicht mehr weil wir alle von Zuhause arbeiten. Ist auch billiger für den Arbeitgeber, er braucht keine riesigen Büroräume mehr, Produktion wird sowieso alles automatisiert. Da sitzt nur einer in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa und überwacht die Kameras. Wenn überhaupt, Störungen werden direkt auf's Handy gemeldet und auch gleich darüber behoben. Wir leben im Informationszeitalter. Dank schneller DSL-Verbidungen kann man problemlos auf die Firmendaten zugreifen, Videokonferenzen sind kein Problem mehr, es hat sowieso jeder ein Headset mit Kamera an seinem PC.
Ob der PC also im Büro steht oder im heimischen Wohnzimmer, egal. Mit einem modernen Handy und Laptop kann ich also im Sommer direkt im Freibad arbeiten! Na, wenn das keine Aussichten sind.
Chef, ich habe da mal ein Anliegen!
OK, jetzt habe ich mich etwas hinreißen lassen, aber es ist alles möglich und ein kleiner Teil wird bei uns auch so praktiziert.
Allerding möchte ich nicht immer in meiner Bude sitzen. Die soziale Kontakte (auch wenn es nur die Kollegen sind ;-)) leiden doch.
Allerdings bin ich Betriebsrätin, und da die Betriebsräte die einzigen sein werden die sich noch regelmäßig persönlich treffen komme ich doch etwas raus. Glück gehabt.
So, da ich jetzt den Bogen zu den anderen Themen nicht mehr kriege, verabschiede ich mich für heute.
Grüßle

hansziel hat gesagt…

Zum Thema "rote Erde" habe ich etwas Interessantes beim Kelleraufräumen gefunden; und zwar habe ich Anfang der 80iger Jahre einen altgedienten Betriebsrat von Zollverein interviewt. Albert hatte 1919 im Bergbau angefangen und wurde direkt während des Streiks 1919 für 2 Monate ausgesperrt. Auch während des Krieges war Albert weiter unter Tage (Heimatfront) und hat sehr ausführlich beschrieben wie z. B. die russischen Kriegsgefangenen von der Grubenleitung schikaniert wurden. Richtig spannend wird es nach 45, da bestimmt Albert zusammen mit dem englischen Kommandanten wer von den Zechenmanagern weiter im Internierungslager bleiben muss und wer zurück nach Zollverein darf.

Insgesamt haben die Lebenserinnerungen von Albert (1919-1961) den Umfang von 25 Seiten DIN A4.

Falls ihr mehr wissen wollt, sagt mir Bescheid, dann stelle ich einen Teil des Materials auf meinen Blog "Kundenkommunikation" ein.