So, nun bin ich seit Sonntag, wieder zurück von einem unserer vielen BR-Seminaren. „BR4 Betriebsräte und Arbeitsrecht – Wege aus dem Irrgarten!“, stand diesmal wieder auf der Tagesordnung. Neben vielen bekannten Gesichtern, war auch die ein oder andere neue Kollegin, bzw. neuer Kollege unter den Teilnehmern. Um es kurz zu machen, es hat mir mit Euch wieder sehr viel Freude gemacht und ich hoffe, dass ich und meine beiden Mitreferenten R. und S., das wohl etwas schwierige Thema Arbeitsrecht etwas Scheu nehmen konnten. Besonderen Dank gilt insbesondere S., wie ich heute am Ende des Seminars bereits sagte: Es ist schon etwas besonderes, wenn man mit jemanden zusammen ein Seminar abhält, bei dem man vor nicht allzu langer Zeit, noch selber auf der „Schulbank“ gesessen hat! Ich freue mich schon auf Euch alle im November, beim Teil „b“, oder auch Arbeitsrecht-reloaded!
Aber weg vom Recht, hin zum Tarif. Denn die Tarifgehälter der Arbeitnehmer in Deutschland sind innerhalb eines Jahres um durchschnittlich drei Prozent gestiegen. Zugleich sanken zwischen Juli 2008 und Juli 2009 die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Klingt gut, aber: Wegen Kurzarbeit, Öffnungsklauseln in den Tarifverträgen und der Kürzung von Sonderzahlungen die gestiegenen Löhne und Gehälter nicht bei allen an (wer hat’s auch wirklich geglaubt?). Und auch bei den nach Tarif bezahlten Beschäftigten waren die Unterschiede zwischen den Branchen erheblich: Im produzierenden Gewerbe erhöhten sich die durchschnittlichen Tarifverdienste nach Angaben der Statistiker um 3,5 Prozent. Dies sei unter anderem auf die vergleichsweise hohen Abschlüsse in der chemischen Industrie und in der Metallindustrie zurückzuführen. Im Dienstleistungsbereich stiegen die Verdienste demnach um 2,6 Prozent. Die Spannbreite reichte dabei von 0,9 Prozent im Handel bis 3,1 Prozent in der Öffentlichen Verwaltung.
Claus Schäfer der Verteilungsexperte von der Hans-Böckler-Stiftung, urteilte darüber: Die Tarifgehälter seien zunächst nur ein Anspruch der Arbeitnehmer. In der Realität würden häufig Zulagen abgeschmolzen und die Erhöhungen mit Hilfe von Öffnungsklauseln nach hinten verschoben. Aktuell sei auch wegen der weit verbreiteten Kurzarbeit und dem Abbau von Arbeitszeitkonten bei den Beschäftigten sehr viel weniger angekommen. Ohnehin seien nur rund 60 Prozent der Beschäftigten von Tarifverträgen geschützt. Nicht tarifgebundene Unternehmen orientierten sich zwar teilweise an den Abschlüssen, setzten nominale Erhöhungen aber sicher nicht so schnell und auch nicht in gleichem Umfang um. "Wir haben auch 2009 wieder Verluste beim Realeinkommen", erklärte Schäfer.
Klingt jetzt etwas verwirrend, heißt aber letztendlich nichts anderes als: Ja wir bekommen mehr Geld, aber das ist leider etwas weniger wert! Oder noch einfacher: „ora et labora“, dt: Beete und Arbeite (auf dass du weiter Arbeiten kannst)
Zum Schluss, noch einen Gruß nach Dormagen: „Hallo Jay, nachträglich noch alles Gute zu Deinem „29d“ Geburtstag!!!
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