Die Stahlbranche hat die Tage einen Tarifabschluss vorgelegt, welcher zwar Branchenbezogen gerade mal 85.000 Mitarbeiter betrifft, aber Signalwirkung für die ganze Republik haben wird. Denn 3,6% mehr Lohn sind zum einen ein deutliches Zeichen, dass die Menschen an der Konjunkturerholung auch wirklich beteiligt werden sollen, als auch das man nun von Seiten der Gewerkschaften, selbstbewusst in Richtung Lohn- und Gehaltsforderung gehen wird.
Aber noch etwas zeigt sich nun immer stärker, denn Leiharbeiter sollen in zukünftigen Tarifabschlüssen stärker eingebunden werden. Denn erstmals regelt ein Tarifvertrag auch, dass Leiharbeiter den gleichen Lohn erhalten müssen!!! Die Gewerkschaften wollen damit verhindern, dass die Unternehmen im Aufschwung verstärkt auf Zeitarbeiter zurückgreifen. Facharbeiter verdienen in der Stahlindustrie nach IG Metall-Angaben monatlich rund 2600 Euro brutto, Leiharbeiter etwa 20 Prozent weniger.
Wir selber mögen über Leiharbeit denken was wir wollen, eins ist aber Fakt: Eine Beschäftigungsgruppe (um es mal vorsichtig Auszudrücken), welche mittlerweile mehr als 1 Millionen Beschäftigte zu verzeichnen hat, wird nicht mehr so schnell von der Bildfläche verschwinden. Sondern eher ein fester Bestandteil des Arbeitsmarkt bleiben.
Denn nach der Tarifeinigung in der Stahlbranche wollen auch andere Gewerkschaften dafür kämpfen, dass Leiharbeiter wie die Stammbelegschaft entlohnt werden. "Ich gehe fest davon aus, dass die Behandlung von Leiharbeitern künftig in Tarifverhandlungen immer Teil der Forderungen sein wird", sagte Ver.di-Vorstandsmitglied Margret Mönig-Raane. Auch der stellvertretende IG-Metall-Chef Detlef Wetzel kündigte an, künftig auch in anderen Branchen für Leiharbeiter zu kämpfen: "Das ist ein ganz, ganz starkes Signal", sagte er über den Stahl-Tarifabschluss. "Wir geben den Anspruch nicht auf, das Prinzip der gleichen Bezahlung durchzusetzen." In der Metall- und Elektroindustrie stehen Tarifverhandlungen erst 2012 an.
Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) hat derweil für die kommende Woche zu Warnstreiks in der bayerischen Milchwirtschaft aufgerufen, wo es Betriebe gibt, in denen fast die Hälfte der Belegschaft Leiharbeiter sind!!! Die Aussicht auf Erfolg scheint nicht gering, denn 60% der insgesamt 14.000 Beschäftigten in der Branche gehörten der Gewerkschaft an, so der bayerische NGG-Chef Hans Hartl.
Und ich habe mir die Woche ein paar Vertrauensleute unseres Unternehmens ausgeliehen, um sie für ihre Aufgabenbereitschaft zu Schulen. Und es hat mal wieder richtig Spaß gemacht, unseren VL’s eine ganze Woche die richtigen Laufschuhe zu verpassen.
1 Kommentar:
Jaja die liebe Leiarbeit,
bei uns derzeit auch ein ganz großes Thema. Es geht wieder aufwärtz, es sind aber keine Leute mehr im Pool, also werden AÜ Kräfte angefordert...
Ich bin Optimistisch das wir einen Tarifabschluss mit einer 4,X schaffen können. Mal sehen ob ich recht habe immerhin starten wir ja wieder im Februar (verdammt da werden die Verteilaktionen ab 5:00 wieder so kalt...)
Werde mal wieder arbeiten. Schreib die Tage mal was.
Read you...
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