Dienstag, 15. Februar 2011

Von Verbindungen, Bindungen und Bindungsproblemen

Der schlechthin als Top-Trendsetter geltende Computer, IPod, IPad und IPhone Hersteller Apple hat heute eine interessante Überprüfung seiner Komponentenhersteller in Fernost vorgelegt. Über Monate hinweg, hat man seine Geschäftspartner hinsichtlich der Arbeitsbedingungen der zumeist in Süd-Ost Asien beschäftigten Menschen unterzogen. Nun veröffentlichte das Unternehmen seinen Bericht über die Ergebnisse der Untersuchung. Demnach attestiert man insbesondere dem Auftragshersteller Foxconn, der bereits im letzten Jahr wegen einer Reihe von Selbstmorden in der Belegschaft in die Schlagzeilen geraten war, eine Entwicklung zum positiven hin (Naja, schlimmer ging wohl nimmer!). Apple erarbeitete laut eigenen Aussagen, vor Ort mit seinem Team Vorschläge, wie die Arbeitsbedingungen und die psychologische Betreuung von Beschäftigten verbessert werden können. Infolge dessen wurden in den Werken von Foxconn beispielsweise Gesundheits-Zentren eingerichtet, die rund um die Uhr besetzt sind. Wie man laut dem Bericht ausführt, habe der „Apfelkonzern“ im Zuge der Untersuchung die Zusammenarbeit mit drei Zulieferern komplett eingestellt, nachdem diese die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten nicht im erwarteten Maße verbesserten. Apple hatte die Überprüfung seiner Zulieferer verschärft, als die dort herrschenden Arbeitsbedingungen breit an die Öffentlichkeit kamen. Die Auftragsfertiger sind in der Regel zwar für viele IT-Unternehmen tätig, allerdings geriet vor allem Apple in die Schusslinie, weil der Konzern mit seinen iPhones und iPads auf einer großen Erfolgswelle reitet. Bei Besuchen vor Ort wurden beispielsweise 91 Minderjährige gefunden, welche in den Fabriken arbeiteten. Zumindest ein Zulieferer wusste, dass bei ihm Jugendliche tätig sind und sah großzügig über diese Tatsache hinweg. Die Zusammenarbeit wurde daher aufgekündigt. Mit verschiedenen anderen Unternehmen wurden den Angaben zufolge bessere Prüfverfahren und Management-Methoden entwickelt, die zukünftig verhindern sollen, dass Minderjährige mit teils gefälschten Papieren eine Anstellung erhalten. Generell sollte man aber nicht mit dem Finger nur auf Apple zeigen. Denn die komplette Mobiltelefonbranche bedient sich gerne der Billigarbeiter aus der Ferne. Über die dortigen Verhältnisse und Arbeitsbedingungen, wird gerne großzügig drüber hinweg geschaut, nicht nur in Asien. Hauptsache der Profit stimmt am Ende. Auch bei den Rohstoffen zur Herstellung von Handys sieht es nicht besser aus. Gerade die für die Handyproduktion wichtigen Mineralstoffe, kommen meist aus afrikanischen Krisengebieten und dienen der Finanzierung von blutigen Bürgerkriegen. Man kann auch etwas zynisch sagen: Unsere Mobile Telefonwelt, welche uns immer das Gefühl der grenzenlosen Freiheit vermitteln soll, fußt auf der Unfreiheit der Entwicklungsländer. Wobei das Wort „Entwicklungsland“ hier ja nun mittlerweile sehr mehrdeutig geworden ist! Aber letzten Sonntag hatten wir hier im Kalirevier übrigens wieder unsere traditionelle Kirchschicht. Das Motto des diesjährigen Gottesdienst war: „Leben und Arbeiten in Afrika und Deutschland!“ Gemeinsam mit vielen Bergleuten und auch Vertretern des afrikanischen Kontinents, stellten wir wieder einen unterhaltsamen Gottesdienst auf die Beine. Anschließend ging es nach der Bergparade in unsere Bürgerhaus zum ebenfalls traditionell gewordenen Tscherperfrühstück. Welches natürlich auch wieder etwas länger als die allgemeine Frühstückszeit ging. Denn wir Bergleut‘ sind ja bekanntlich kreuzbrave Leut‘, welche das Leder vor dem A… tragen und saufen Schnaps! Zumindest steht es ja so im Liedtext vom Steigerlied!!!

1 Kommentar:

Tschenny hat gesagt…

Mhhhh, is schon komisch das Appel jetzt erst merkt das im Asiatischen Raum die Arbeitsbedingungen nicht so toll sind. Das merkt man doch schon allein an den Arbeitskosten der Menschen. Manchmal ist der Ausdruck wat nix kostet ist auch nix nicht nur aus der Luft gegriffen. Ich mein die verlangen so viel Kohle für ihre Sachen da könnte man doch verlangen das diese in Tariflohnländer gefertigt werden. Ich werde mir jetzt auch einen Table PC zulegen da ich immer so viel Zeit im Zug verbringe. Aber bisher tendiere ich zu Samsung (is wahrscheinlich auch nicht besser was die Fertigung angeht)