Mittwoch, 11. März 2009

Eine ehrliche Grundhaltung für alle?

Montag, diesmal kein Schontag, eigentlich ja sowieso nie. Denn am Montagmorgen trafen wir uns, zu unserer ersten Bezirksvorstandsitzung in neuer Konstitution in Bad Hersfeld. Neben einer kurzen Vorstellung der (wenigen) neuen Mitglieder, war vor allen die Frage wichtig, „Wie wollen wir unsere Vorstandsarbeit in Zukunft gestalten?“, „Was erwarte ich von einer BZV-Sitzung?“ und last but not least „Wie kann ich mich selber in die Bezirksarbeit mit einbringen?“ Also so wie immer, oder?!

Nein, Spaß beiseite. In Zukunft wollen wir unsere Sitzungen, mehr in den Betrieben welche wir alle so betreuen, stattfinden lassen, um auch dort mal unsere Präsenz zu zeigen. Ferner wollen wir auch aktuelle Themen aufgreifen, welche wir mit In- und Externen Referenten, dann anschaulicher gestalten wollen. Möglich wäre in diesem Zusammenhang, Beispielweise ein Wochenendseminar über Kurzarbeit, speziell für Mitglieder der betroffenen Betriebe. Hier würde ich von Euch gerne mal wissen, ob Ihr ähnliche Erfahrungen mit so etwas gemacht habt, bzw. habt Ihr an so etwas schon mal teilgenommen???

Nachmittags ging es dann zu einer Sondersitzung, mit Vertretern unserer Angestellten-Ortsgruppen. Ziel war die nochmalige Erläuterung unseres letzten Tarifabschluss, sowie der geplante Entgeltvertrag. Einen Sonderpunkt nahm das Thema 1. Mai nochmals ein. Es geht mir einfach nicht in den Kopf, wieso so mancher Ortsgruppenvorsitzender nicht kapieren will, dass eine Mitgliederversammlung mit circa 30 Personen bei Bratwurst und Bier, keine Maikundgebung ist. Gerade am 1. Mai ist es wichtig dass wir uns alle gemeinsam präsentieren und „EINE“ große Kundgebung durchführen. Nur so etwas erregt Aufmerksamkeit auf die, die wir erreichen wollen!!!

Deswegen ging es dann gegen 20.00 Uhr noch zu einer 3. Veranstaltung an diesem Tag. Bevor jetzt ne Frage kommt: Ja ich wohne noch daheim bei meiner Frau! Bei diesem Treffen hatte ich aber Heimvorteil, war nämlich bei meiner eigenen Ortsgruppe. Ebenfalls wegen dem 1. Mai und unser Programm steht. Komplett mit Rednern, Bergmannskapelle, Showprogramm und allem drum herum, anders geht es einfach nicht!!!

Nun aber wieder mal ein bisschen allgemeines. Kommen wir zum Thema Kündigung, da gab es ja in den letzten Tagen ein paar recht interessante Fälle hierzulande. Sorge vor kurzem noch die Kündigung einer Supermarktkassiererin, wegen Unterschlagung eines 1.30 € Pfandbelegs, noch für heftigen Gewerkschaftlich Unmut, so gab es die Tage im Falle eines unterschlagenem „Brotaufstriches“ in höhe von circa 50 Cent, Freisprüche für die beiden Angeklagten. Einerseits seien formale Fehler unterlaufen, zudem war einer der Täter auch noch ein Betriebsratsmitglied (das sind die schlimmsten!) und genoss einen besonderen Kündigungsschutz. Wichtiger war aber die Aussage, dass die widerrechtliche Aneignung geringwertiger Vermögenswerte ein Kündigungsgrund sei, es in diesem Fall aber eine Interessenabwägung zugunsten des Arbeitnehmers hätte geben müssen, so das Gericht.

Die Arbeitgeberseite sieht das natürlich wieder ganz anders: Ein Diebstahl reicht für eine fristlose Kündigung, so die „Böse Seite der Macht“. Es gehe dabei ums Prinzip, und nicht um die Größe des Vergehens. Wo soll man sonst eine Grenze ziehen?! Wünsche mir nur mal, dass wenn wieder mal ein Manager, wie Beispielweise ein Herr Zumwinkel, vor Gericht steht. Dann auch rein nach dem Prinzip geurteilt wird. Wenn ich was zu sagen gehabt hätte, wäre er nicht mit einer Geldstrafe davongekommen. Nein auf die hätte ich sogar verzichtet, aber die 2 Jahre auf Bewährung, hätte ich umgewandelt in 2 Jahre „Berufspraxis“. Soll heißen, ich hätte in mal 2 Jahre als Briefträger auf die Strasse geschickt. Dort hätte er auch mal die andere Seite seines Konzerns gesehen, oder? Kranken- oder sonstige Fehltage hätte ich ihm übrigens nacharbeiten lassen!!!

Zum Schluss noch ein kleiner Lesetipp. „Es stirbt in mir“, von Robert Silverberg. Ein Roman der von einem Menschen handelt, welcher von klein auf die Gedanken seiner Mitmenschen lesen kann und diese Gabe dann im Alter verliert. Wenn man diesen Roman gelesen hat, wünscht man sich nicht wirklich mehr, diese Gabe zu besitzen, denn was zunächst sehr verlockend klingt, erweißt sich letztendlich nur als riesiger Fluch, unter anderem die dadurch bedingte Unfähigkeit, soziale Kontakte knüpfen zu können. Als Bewertung ganz klar, 5 von 5 Tintenfässer. Der Roman welcher bereits 1972 veröffentlicht wurde, ist im Heyne-Verlag erschienen und im Buchhandel unter der ISBN 3-453-21527-3 erhältlich.

Glückauf da draußen……

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