Sonntag, 14. November 2010

Gerecht geht anderswo auch!

Deutschlandweit sind am Wochenende mehrere Zehntausend Menschen für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Straße gegangen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte im Rahmen seiner Herbstaktion bundesweit in mehreren Städten zu diesen Aktionen aufgerufen. Die Proteste richten sich vor allem gegen niedrige Löhne (Ost & West), Leiharbeit und natürlich die Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre und Einsparungen zu Lasten der Sozialleistungen. Wir Gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer fordern unter anderem einen gesetzlichen Mindestlohn, ein solidarisches Gesundheitssystem, keine Kopfpauschale, eine gute Absicherung im Alter und bessere Bildungschancen. Laut dem DGB beteiligten sich bundesweit etwa 100.000 Menschen an den Protestaktionen. Zur größten Kundgebung kamen laut Gewerkschaftsangaben 45.000 Menschen in Stuttgart zusammen (ging bestimmt am Bahnhof vorbei). Die Demonstration stand dort unter dem Motto "Deutschland in Schieflage". Der IG-Metall-Bundesvorsitzende Berthold Huber sagte auf dem Stuttgarter Schlossplatz: "Die Folgen der Finanzmarktkrise müssen noch heute die Menschen austragen - mit Steuererhöhungen, mit Arbeitsplatzverlusten und mit Sozialkürzungen. Das hat mit Gerechtigkeit nichts zu tun." Stimmt! Während die FDP immer noch das Märchenlied von der Steuersenkung singt, zahlen wir in Wirklichkeit doch immer mehr für eine Wirtschaftskrise, welche wir nicht verursacht haben. Ganz im Gegenteil, wer fragt denn noch wirklich nach den Verursachern? Die machen nämlich derweil fleißig weiter wie bisher und kassieren schon wieder recht „nette“ Boni-Summen. Glaube eher dass wir nicht nur eine soziale Schieflage, sondern auch eine ganz gewaltig moralische Schieflage haben. Und zwar so schief, dass man dies schon als Steilhang bezeichnen kann, auf dem wir gerade alle rasant nach unten rauschen. Aber wir scheinen dies immer noch alle zu tolerieren, denn eigentlich hätten nicht 100.000 Menschen daran teilnehmen sollen, sonder 1 Million und dies pro Großstadt!!! Ich selber habe aber auch nicht daran teilgenommen, war nämlich terminlich verhindert (schäm). Dafür hatten wir aber wieder mal am Samstagabend eine schöne IG-BCE Jubilarehrung durchgeführt. Und das schönste daran war, dass ich mal schön auf meinem Allerwertesten sitzen bleiben konnte. War nämlich selber unter den Jubilaren, jetzt habe ich nach 25 Jahren endlich mal meine eigene Gewerkschaftsuhr, bzw. jetzt hat auch mein IG-BCE Stündchen geschlagen! Genug für Heute, nicht dass es noch in Sonntagsarbeit ausartet. Glückwunsch aber erstmal nach Heppenheim, genauer gesagt an Sebastian Vettel, welcher heute wirklich seinen persönlichen Traum wahr gemacht hat und somit in die Geschichte mit 23 Jahren als jüngster Formel 1 Fahrer einzieht. Macht euch mal Gedanken darüber, wie viele Weltmeistertitel der noch bis zur Rente mit 67 einfahren kann. Ab dem 60. Lebensjahr aber mit Gleitsichtvisier und gehäkelten Klopapierrollenhalter auf dem Heckspoiler...

2 Kommentare:

tschenny hat gesagt…

Ja die DGB Protete am Wochenende waren Besuchertechnisch nicht so viele wie es hätten sein müssen, leider war auch ich nicht in Dortmund weil ich mal ganz schön flach lag und am Samstag so und so kein Hund vor die Türe gegangen ist. In NRW sind rund 60 L/ m² Regen gefallen so viel wie normalerweise im ganzen November. Da sind bei uns sicher die ein oder anderen Aktionen buchstäblich ins Wasser gefallen :-)
Der Moggel is jetzt 25 IG BCE Mitglied na dann mal Glückwunsch... und wieder erinnert mich das daran das du doch schon ein recht alter S... bist *lach*
Read you....

Anonym hat gesagt…

Tja, welch ein Glück dass wenigstens ich im wahrsten Sinne des Wortes die Fahne hochgehalten habe!
Aber leider waren so einige unserer Spitzenfunktionäre nicht dabei. So kann ich Jenny nur Recht geben, es hätten mehr sein müssen. Ich habe kein Verständnis wenn man bei solchen Veranstaltungen wo es wichtig ist Masse zu zeigen mit fadenscheinigen Gründen absagt. Und mal ehrlich, das einzige was ich tun mußte war mich anzumelden. Am Samstag bin ich in den Bus gestiegen der mich direkt in Stuttgart rausgelassen hat und dort dann auch später wieder abgeholt hat. Bequemer ging es ja wohl wirklich nicht.
Und nein, die Demo ging nicht am Bahnhof dabei, nur die mit dem Sonderzug angereisten Teilnehmer hatten das Vergnügen.
Grüßle