Dienstag, 9. November 2010

Keine Gleichstellung im Himmelreich?

Bin gerade im Netz neben den gerade allgegenwärtigen Berichten über den Castor-Transport, über eine ganz andere, dafür aber sehr kuriose Nachricht gestolpert:
Fünf Bischöfe folgen "feindlichem Übernahmeangebot"
Wie; „feindliche Übernahme“? Dachte immer das ist ein weltliches Firmen-, Banken- und Versicherungsproblem, nun auch in Gottes ständiger Vertretung, hier auf Erden!? Aber der Reihe nach, denn scheinbar gibt es in der amerikanischen anglikanischen Glaubensgemeinde keinerlei Gleichstellung der Frau, womit sich ja bekanntlich die katholische Seite der Kirche im Allgemeinen sehr schwer tut. Dahinter steht der nunmehr drei Jahrzehnte alte Streit bei den Anglikanern über die Rolle von Frauen in der Kirche. Seit Anfang der 1990er-Jahre können sie zu Priestern geweiht werden. Schon dieser Beschluss hatte damals zu einer Austrittswelle geführt. Hier streiten nun ein moderner, liberale Flügel und die Traditionalisten um den künftigen Kurs ihrer Kirche. Hauptstein des Anstoßes ist inzwischen die Grundsatzentscheidung, dass künftig Frauen auch zur Bischofsweihe zugelassen werden sollen. Doch nun sind 5 Bischöfe der anglikanischen Kirche, aus Frust übergelaufen, beziehungsweise einer Einladung von Papst Benedikt den XVI. gefolgt. Und der empfängt sie auch sogleich mit offenen Armen, sogar falls sie Verheiratet sein sollten (is nämlich auch der ein oder andere). Also bei Personalproblemen kann ruhig mal großzügig vom eigenen Zölibat abgewichen werden! Mein Stecken und Stab tröste euch… Aber jetzt mal auf den Punkt gebracht: Die angloamerikanische Kirche, welche ja eigentlich eine Splittergruppe der katholischen Kirche ist, ist genauso wenig wie ihre große Schwester, im Heute angekommen. Sie predigen vom Himmelreich, aber sehen einfach nicht was hier auf Erden Sache ist. Und Papst Benedikt, beweist wieder einmal mehr, dass die Kirche mit seiner Wahl zum Papst, die Chance zu einer dringenden Reformation bzw. Neuordnung verpasst hat. Geht ja auch erst seit knapp 500 Jahren so, kann also nicht mehr lange dauern! Aber wie habe ich damals gesagt: Da wird schon mal ein deutscher Papst und dann nennt er sich Benedikt der 16.! Das wäre doch mal ne Chance gewesen: Papst Horst der Erste. Oder Ratzfatz der Alemanne. Fazit: Die amerikanische anglikanische Gemeinde, kurz „AAG“, nicht mit dem allgemeinen Gleichstellungsgesetz, kurz AGG“ verwechseln, da liegen nämlich im wahrsten Sinne des Wortes (irdische-)Welten dazwischen. Und um mal beim anfänglichen Thema Castor-Transport zu bleiben, welcher übrigens vorgestern Nacht auch bei uns im Kreis durchmarschiert ist. Was geht eher zu neige? Die atomare Strahlung der Castor-Behälter, oder der Starrsinn in den Köpfen der katholischen Kirche? Ich befürchte ersteres, oder wie seht ihr das??? Wisst ihr warum das Erdloch im thüringischen Schmalkalden in so einem Rekordtempo wieder verfüllt wurde? Die hatten Angst, dass man gleich die Gelegenheit wahrnimmt und das Loch als Atomares-Endlager nutzt!!! Nur mal am Rande, wegen dem Rücktritt von Finanzminister Schäuble’s Pressesprecher Michael Offer. Da gab’s heute an der Arbeit ne‘ rege Diskussion darüber, ob man jemanden darauf hin eigentlich so einfach rausschmeißen kann. Das „ist“ nämlich ein Rausschmiss mehr oder weniger, auch wenn der Mann, Gott sei Dank (evangelisch gemeint), dadurch nicht auch seinen Beruf im Finanzamt verliert. Nach seinem öffentlichen Anschiss letzte Woche vor laufender Kamera (siehe „Youtube“), hat er nun um seinen Rücktritt gebeten. Lassen wir mal dahingestellt sein, ob die Kritik von Herrn Schäuble berechtigt war, so was macht man als Chef nicht. Und schon gar nicht vor anderen Leuten!!! Der Rücktritt ist wohl eher ein Aufhebungsvertrag im gegenseitigem Einverständnis. Eine Kündigung selber setzt nämlich eine Abmahnung voraus, welche im Zusammenhang mit der Kündigung steht und relativ zeitnahe zurückliegen muss. Außerdem muss eine Kündigung stets dem Betriebsrat zur Kenntnis vorgelegt werden, damit er bei einer ungerechtfertigten Kündigung Bedenken äußern kann. In diesem Fall könnte er der sofortigen Kündigung (also Fristlos) zuerst einmal widersprechen, da sie sozial vollkommen ungerechtfertigt ist. Deswegen als Lesetipp, heute das Betriebsverfassungsgesetz und dort besonders der §102 Absatz 2 und 3 BetrVG!!! Wäre wohl mal Zeit im Bundestag einen Betriebsrat zu gründen, der darf übrigens schon ab einer Betriebsgröße von 5 Personen gewählt werden (§9 BetrVG). Als erstes hatte dann nämlich der Herr Schäuble eine Abmahnung verdient, aufgrund seines gelinde gesagten unsozialen Verhaltens. Politiker haben mal so nebenbei bemerkt auch eine besondere Vorbildfunktion!!! Da war wohl der Herr S., mit dem falschen Fuß aufgestanden (das bitte nicht kommentieren)...

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