Sonntag, 21. September 2008

Ein Schel(m)sky der böses dabei denkt!

Die kommende Woche werden wir mal unseren Fokus auf das Landgericht Nürnberg-Fürth richten. Dort steht am Mittwoch ein gewisser Herr Schelsky wegen Steuerhinterziehung, Beihilfe zur Steuerhinterziehung, Beihilfe zur Untreue und Betrugs vor Gericht. Wer von Euch hier öfters mal reinschaut, weiß von wem ich hier rede, siehe den Blog vom 07.09.08.

Also für alle anderen, Herr Schelsky ist, bzw. war der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger, kurz AUB. In seiner Rolle als Vorsitzender einer Arbeitgeberfreundlichen Gegengewerkschaft, soll er von der Firma Siemens circa 30 Millionen Euro erhalten haben, um damit einen Gegenpol zur IG-Metall im Unternehmen aufzubauen. Was anfangs nur nach einem weiteren Siemens-Skandal ausgesehen hat, weitet sich nun aber langsam immer weiter auch auf andere Großunternehmen aus. Die Ermittlungsunterlagen der Sonderkommission „Amigo“, haben unter anderen auch Kontakte zu „Arbeitgeberfreundlichen Mitarbeitervertreter“ bei Metro, Jungheinrich, Saturn, Aldi-Nord und anderen aufgedeckt.

Als Gipfel der Sache, stießen die Ermittler auch auf Unterlagen die den Verdacht erwecken, dass Siemens sich bereits in den 80’ern und 90’ern, einen IG-Metall Vertreter im Aufsichtsrat mit „Sonderzahlungen“ gefügig gemacht hatte. Dann wollen wir mal hoffen, dass ab Mittwoch neben Herrn Schelsky, auch die Verantwortlichen Siemens-Manager vor Gericht gefügig gemacht werden. Aber wie die Wirklichkeit meistens aussieht haben wir ja schon mal im Falle „VW“ gesehen, dort wurde ja auch der Betriebsratsvorsitzende (richtigerweise) Verurteilt, nur der, der das Geld gegeben hat kam mit einem Blauen Auge davon!!!

Hütet Euch also vor diesen kleinen Privatgewerkschaften, die gerade überall aus dem Boden sprießen und so in Mode sind. Achtet auf das Qualitäts-Siegel „IG“ im Namen, denn nur wo Gewerkschaft drauf steht, ist auch wirklich Gewerkschaft drin!

Damit so etwas in unserem Unternehmen nicht passiert, darf ich ab morgen wieder eine Woche lang, circa 20 Vertrauensleute über Gewerkschaftsarbeit, Tarifverhandlungen, ihren eigenen Stellenwert als Vertrauensmann und vieles andere schulen. Da freu ich mich schon drauf, dass gibt sicher wieder eine interessante Woche!

Und da wir gerade bei Intrigen sind, will ich da auch beim Kulturtipp bleiben. Ich lese gerade die Biografie der Familie Strauß und ihren großen Sohn Franz Josef. „Strauß, Aufstieg und Fall einer Familie“, lautet das gute Stück. Wirklich sehr interessant geschrieben, insbesondere die Hintergründe der Augstein-Affäre, den Wiederaufbau der Bundeswehr und was früher alles so für Politiker vollkommen legitim war, von wegen „gute alte Zeit“ und die Politiker von heute denken nur an sich. Ein wirklich sehr interessantes Buch, welche sich auch ausführlich mit den Herren Adenauer, Brand, Schmitt und anderen Größen ihrer Zeit befasst. Gebe dem Buch 5 von 5 Sternen.

Werde die Tage noch ein wenig von unserem Bildungs-Jour-Fix berichten, macht’s gut!!!

2 Kommentare:

Wir vom 4 Wochen Seminar hat gesagt…

Hallo Moggel,
war aufem FES Seminar dieses We.
hab nen Blog geschrieben aber erstmal nur gespeichert werde ihn am Dienstag aktivieren, wäre heute zuviel. Ach ja was heißt denn hier keiner hat mehr Zeit? ich hatte zumindest Zeit für das FES Seminar und es war wirklich gut. werde sicher noch eines im November besuchen. Viel Spaß mit deinen VL Leutchen.
Bis bald.
Tschenny

Mo hat gesagt…

Halli Hallo !

Es ist wirklich enttäuschend mit anzusehen, wie die gelben Gewerkschaften legal mit daran arbeiten, Arbeitnehmerrechte auszuhöhlen bzw Lohndumping zu forchieren.

Nachdem der Gehaltstarifvertrag bei den Volks-und Raifeisenbanken seit nunmehr fast zwei Jahren mit Verdi verhandelt wurden (Es sollen zwei Gehälter variabilisiert werden) scheiterten die Verhandlungen erneut.

Am darauffolgenden Tag einigten sich die Arbeitgeber mit der DBV.Diese übernahm alle Forderungen der Arbeitgeber !!!

Unter welchem Druck setzt das wohl die Verhandlungführer der Gewerkschaften ?!

An uns liegt, dieses Verhalten der gelben Gewerkschaften offen zu legen, und somit deren legitimität in Frage zu stellen.

Grüße vom Niederrhein Friedel