Seit heute Nachmittag, bin ich wieder zurück vom BR-Seminar. War wieder ein tolle Truppe, mit der es mir sehr viel Spaß gemacht, die mehr oder weniger „Neuen Betriebsräte“, über ihre ehrbare Aufgaben zu schulen. Mädels und Jungs, ihr seit besser wie ihr denkt. Also ruhig mal in der BR-Sitzung den Mund aufmachen, ihr könnt dass, glaubt es mir. Viel Erfolg dabei, und wenn es Probleme geben sollte, wir sehen uns in 3 Wochen wieder. Ich freu mich schon darauf!!!
Wer sich heute wohl nicht so sehr gefreut hat, war ein gewisser Herrn Matthias von Randow, seines Zeichens Staatssekretär und als Vertreter des Bundes, im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn. Der hat nämlich von seinem Chef, dem Verkehrsminister Tiefensee, heute seine Kündigung bekommen. Grund hierfür ist der Streit um so genannte Bonuszahlungen, in höhe von mehreren Millionen Euro für Bahn-Manager nach dem geplanten Börsengang. Berichten zufolge hatte der Personalausschuss des Bahn-Aufsichtsrats die Sonderzahlungen bereits im Juni verabschiedet, darüber jedoch strengstes Stillschweigen vereinbart. Staatssekretär von Randow hatte sich als Vertreter des Bundes in dem Aufsichtsgremium anscheinend daran gehalten und nicht einmal seinen Chef, dem Verkehrsminister informiert. Tiefensee versuchte darauf hin, die Sonderzahlungen zu kippen. Er rief den Bahn-Aufsichtsrat auf, die umstrittene Entscheidung zurück zu nehmen – bisher ohne Erfolg. Der Aufsichtsratchef der Bahn, Werner Müller, sieht das natürlich anders und Verteidigt die Bonuszahlung, an die Aufsichtsratsmitglieder als vollkommen gerechtfertigt.
Das zeigt immer mehr, wie die Deutsche Bahn, welche immer noch zu 100% im Besitz des Staats und damit letztendlich des Steuerzahlers ist, auf biegen und brechen an die Börse gebracht werden soll. Die „Finanzweichen“ dazu, hat sich ja der Aufsichtsrat schon gestellt, ich befürworte nun, dass der gesamte Aufsichtsrat (fristgerecht) gekündigt wird. Wer nur die eigene Gier im Auge hat, ist nicht geeignet „Sozialkompetente Endscheidungen“ zu fällen!!!
Welche Weichen auch noch nicht so richtig gestellt sind, sind die der Finanzkrise. Diese ist in den letzten Tagen immer noch nicht zur Ruhe gekommen. Die größten Kapriolen, hat die Tage die VW-Aktie gedreht. Grund hierbei ist die „Verspekulierung“ so mancher Fondsmanager und der „Run“ auf die letzten auf dem Markt verfügbaren freien Aktien. Laut Experten verfügt der Autohersteller Porsche, bereits über 74% der Aktien, weitere 20% sind im Besitz des Landes Niedersachsen. Somit sind gerade mal noch 6%, der Aktien im Verkehr. Die Börse hat heute bereits darauf reagiert und will der VW-Aktie, einen maximalen DAX-Kapital-Anteil von 10% geben, um den Deutschen Kapitalmarkt nicht zu verwässern und somit die Internationalen Anleger, nicht zu verunsichern.
Aber die Krise hat auch einen Vorteil. Die US-Bürger haben nicht mehr so viel Geld für Fast-Food übrig. Da können sie sich ja jetzt mal ein bisschen gesünder Ernähren und mal was gegen ihr Image als Übergewichtigstes Volk tun. Außerdem lernen sie vielleicht jetzt mal, wie sich der Hunger anfühlt, den sie in so manchen Ländern, immer schön übersehen!
Zum Schluss der Kulturtipp. „Die Wohlgesinnten“ von Jonathan Littell. Bei diesen knapp 1500 Seiten starken Wälzer, handelt es sich um die fiktive Geschichte eines SS-Offiziers, welcher sämtliche Schauplätze der Gräueltaten, im 3. Reich bereist. Das Buch ist stellenweise sehr Grausam und erschreckend Realistisch, trotzdem hoch spannend und Geschichtlich sehr aufschlussreich. Ich kann es jedem, der sich für diese Thematik interessiert, nur empfehlen. Auf eine Bewertung verzichte ich aber, wegen der prekären Thematik. Lest es und bildet euch selber ein Urteil darüber.
Das war’s erst mal, wir hören und sehen voneinander. Apropos Sehen, wer von euch Klubb 200 Mitgliedern da draußen, kommt denn im Dezember zur Klubberaufnahme, nach Haltern?
1 Kommentar:
Hallo Ihr Lieben,
zum Thema Kursentwicklung bei VW ist mir Folgendes aufgefallen: Die gesamten Staatsschulden des Landes Niedersachsen betragen rund 45 Mrd. € http://de.wikipedia.org/wiki/Niedersachsen#.C3.96ffentliche_Finanzen.
VW ist an der Börse momentan 145 Mrd. € wert. 20% davon (also der Anteil den Niedersachsen hält) sind 29 Mrd.€ wert.
Wenn ich Finanzminister in Niedersachsen wäre, wüsste ich genau was ich jetzt zu tun hätte, nämlich mit einem Streich die Staatsschulden um 2/3 zu reduzieren. Allerdings müsste ich mich dann von meinem Aufsichtsratssitz bei VW und dem Abschied von der liebgewordenen Funktion als "Zünglein an der Waage" verabschieden. Doch das sollte es Wert sein!
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