Das war mein erster Eindruck nach unendlich Lagen „Aussprach reden“ am Anfang des Bundesparteitag in Dresden. Die Basis fühlte sich vernachlässigt und nicht eingebunden. Naja eigentlich wird die Basis in dieversen Delegierten Konferenzen doch einbezogen, oder. Es stimmt schon das die ein oder andere Entscheidung schon vorbestimmt ist und man nur noch zum abnicken in den Sitzungen sitzt, aber wenn man mit dem Vorgeschlagenen nicht einverstanden ist kann man ja immer noch mit NEIN Stimmen. Und wenn das viele machen muss man zumindest mal nachdenken woran das liegen könnte...
Wer werden die neuen Zug Pferde vor den SPD Streitwagen sein? Diese Frage wurde gestern dann bei den Wahlen des Geschäftsführenden Parteivorstandes beantwortet. Enttäuschend fiel hier das Ergebnis für Andrea Nahles aus. Sie ist jetzt zwar neue Generalsekretärin - allerdings hat sie nur 69,6 Prozent der Stimmen bekommen. Insofern muss man sagen, dass es schon klug war, noch am späten Freitagabend die stellvertretenden Parteichefs und die Generalsekretärin wählen zu lassen. Dadurch ging das schlechte Ergebnis von Nahles in den Medien ein bißchen unter, da vor allem über den Triumph von Sigmar Gabriel berichtet wurde. Der linke Flügel dürfte es Nahles übel genommen haben, dass sie sich in den letzten Jahren zu sehr an Müntefering, Steinmeier und Steinbrück gehalten hatte. Zufrieden kann Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, sein. Er bekam 89,6 Prozent, Hannelore Kraft (Landeschefin in Nordrhein-Westfalen) 90,2 Prozent, Olaf Scholz (ehemaliger Bundesminister für Arbeit und Soziales) 85,7 Prozent und Manuela Schwesig (Ministerin für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern) 87,8 Prozent. Bundesschatzmeisterin Barbara Hendricks wurde mit 90,2 Prozent wiedergewählt. SPD-Europapolitiker Martin Schulz bekommt das neu eingeführte Amt des EU-Beauftragten. 83,6 Prozent der Delegierten stimmten für ihn.
Nach den Wahlen die knapp eine Stunde später beendet waren als geplant, gingen wir zum gemütlich Teil des Abends über. Im Eventwerk fand der Parteiabend statt. Mit lecker Essen dem ein oder anderen Bierchen und vielen anregenden Gesprächen ging es bis in die frühen Morgenstunden. Ups ihr wisst ja noch gar nicht was ich beim Bundesparteitag mache. Um Delegierte zu sein bin ich für diese Ebene noch zu unbedeutend und als Gast wäre es mir zu viel Aufwand gewesen.
Das „Dormagener Bündnis gegen Rassismus“ bei dem neben den JUSOS, der SPD, den FALKEN, den GRÜNEN, 700 Einzelpersonen auch einige Betriebsräte angehören ist für den „Wilhelm-Drösser Preis“ nominiert. Dieser Preis wird schon seit einigen Jahren während des Bundesparteitag verliehen. Neben der Kategorie „Aktionen gegen Rechts“, in der wir nominiert sind, gibt es noch die Kategorien „Lebendiger Ortsverein“, „Geschichtswerkstatt“ und „Kooperationsprojekte“. Unser Bündnis stellt die vielen Aktionen vor die wir im Kampf gegen Pro Dormagen organisiert haben und noch durchführen werden. (u.a. Gegendemos, Internationales Strassenfest an dem die IG BCE mit einem Stand und Tolleranzhandschuh beteiligt war, Rock gegen Rechts usw.) Ob wir einen Preis holen weiß ich nicht. Hier gibt es ne Menge guter Ideen die wir in unserer Arbeit mit einbinden werden. So nun geh ich mal ins Plenum und höre mir mal die „Neuausrichtung“ und die damit erwartenden Aufbruchstimmung an. Wie immer bin ich heute absolut Kulturlos :)
Read you
P.S. Dresden ist eine wirklich schöne und aufgeblühte Stadt (DANKE SOLI :-). Leider hab ich zu wenig Zeit sie mir anzuschaun. Also liebe Sachsen... ICH KOMME WIEDER.
P.P.S. Gestern hab ich einen lustige Spruch vernommen: "Mit der SPD ist es wie mit einem Floss, man kriegt dauernd nasse Füße aber man geht nie unter." WOHL WAHR!
Da bleibt mir doch nur zu sagen: Lasst uns in die Zukunft galoppieren...
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