Donnerstag, 5. November 2009

Ohnmacht mit „O“ wie Opel

Das neue Opel-Modell heißt vielleicht „Blowcake“, zu Deutsch: Pustekuchen. Denn eine Nachricht schlug diese Woche ein, wie eine Bombe. Der US-Autobauer General Motors, hält an seinem deutschen Besitz der ehemaligen „Adam Opel AG“, nun GmbH wie ja der ehemalige Vorzeige Autobauer wirklich geheißen hatte, fest. Denn nach der gezielten Insolvenz des Mutterkonzerns GM, schreibt dieser nun wieder schwarze Zahlen und hält jetzt, nachdem sich die finanziellen Voraussetzungen bei GM wieder verbessert haben, an dem Rüsselsheimer Autobauer fest. Fakt ist: GM ist zwar noch nicht aus allen wirtschaftlichen Schwierigkeiten heraus, aber hat zumindest wieder mehr Geld zur Verfügung. Und selbst GM-Chef Henderson gab aufgrund der neuen Ausgangslage klein bei und meinte vergangene Nacht: "Wir sind jetzt zuversichtlich, die Restrukturierung des europäischen Geschäfts selbst einleiten zu können."

Die Opel-Belegschaft läuft derweil Sturm gegen den Verbleib beim Mutterkonzern General Motors. Tausende Mitarbeiter protestierten an den deutschen Standorten in Rüsselsheim, Bochum, Kaiserslautern und hier in Eisenach gegen die GM-Entscheidung, Opel nicht an den Zulieferer Magna und die russische Sberbank zu verkaufen und stattdessen in Eigenregie zu sanieren. Betriebsratschef Klaus Franz rief bei einer Kundgebung mit 10.000 Beschäftigten in Rüsselsheim zum Widerstand gegen Stellenabbau und Werksschließungen auf.

Und damit die Zuversicht auch dem kleinen Arbeiter im „Abendland“ begreiflich wird, hat man in der US-Zentrale gleich gesagt, dass man dies zu respektieren habe, der geplante Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen, war ja auch unter der Führung von Magma vorgesehen (was ja auch wirklich stimmt!) und wenn man nun meint Druck ausüben zu müssen, dann riskiert man halt die Insolvenz!!! Amerika eben, wenn ihr euch nicht bekehren lasst, dann marschieren wir ein, denn nur wir wissen, was gut für euch ist!

Aber laut BR-Chef Franz werden die Beschäftigten keinen Beitrag zur Sanierung von Opel leisten. Die gestrigen Zusagen zum Verzicht auf jährlich 265 Millionen Euro werden zurückgezogen. Sie waren an den ursprünglich geplanten Verkauf an den Zulieferer Magna und die russische Sberbank geknüpft. Stattdessen fordert man nun die Nachzahlung der ausstehenden Lohnerhöhung für 2009. Die Opel-Beschäftigten in Deutschland hatten auf die Tariferhöhung von 4,2 Prozent im laufenden Jahr zunächst verzichtet, um dem Unternehmen Liquidität zu erhalten. "Den Weg zurück zu General Motors werden wir nicht mitgestalten, sondern unsere klassische Schutzfunktion für die Belegschaften wahrnehmen", sagte Franz. Aus Sicht der Beschäftigten sei das Konzept von GM für Opel nicht tragfähig.

Das wird noch richtig spannend werden, würde hier gerne mal Eure Meinung hören. (Habe sowieso schon lange nichts mehr, von Euch da draußen gehört!)

…Sollte Opel nun wirklich im strategischen Sinne „“O“hne „P“ower, „E“wig „L“etzter!“ heißen???

1 Kommentar:

hansziel hat gesagt…

Hallo Jenny, super Stimmungsbild vom SPD Parteitag! In einem Punkt aber kann ich Dir nicht zustimmen, denn ich meine, dass Jemand wie Du (jung, qualifiziert, engagiert und im Betrieb verankert) gerade die richtigen Voraussetzungen als Delegierter hat.
Vielleicht ist es ja gerade das Kernproblem der SPD, dass Personen wie Du dort nur als "nette Begleitung" gesehen werden.