Im Tarifkonflikt der Gehälter von Kassenärzten haben sich die kommunalen Arbeitgeber und der Marburger-Bund auf einen Abschluss von knapp 8% geeinigt. Klingt an und für sich recht gut, aber aufgepasst, Laufzeit der Tarifverträge ist 24 Monate und wird aufgeteilt auf rückwirkend 4% in den ersten 12 Monaten und weitere 3,8% ab Januar 2009. Gefordert hatte man ja bekanntlich 10,2% bei 12 Monaten Laufzeit, ziemlich weit vom Ziel entfernt würde ich da mal sagen, deswegen halte ich unsere Tarifverhandlungen in der IG-BCE für allgemein immer weit besser abgesprochen und vor allen realistischer. Schaut zum Beispiel einmal auf unser Ergebnis der Kali und Steinsalzindustrie gefordert waren 7% bei 12 Monaten und herausgekommen sind immerhin 4,2% bei einer Laufzeit von 13 Monaten, dass ist alles in allem aber bei weiten besser, oder?
Wie es aussieht wird uns das Thema Nokia wohl noch immer noch eine weile Beschäftigen. Aber diesmal sind die Nachrichten nicht ganz so schlimm. Die Arbeitnehmervertreter haben sich mit der Arbeitgeberseite auf die Eckpunkte eines Sozialplans geeinigt. Man ist nun bereit den Sozialplan von den geplanten 70 Millionen Euro auf immerhin 200 Millionen Euro aufzustocken (wenn davon eine Million an mich abfällt, wäre ich bereit in diesem Blog kein böses Wort mehr über Nokia zu schreiben – Grins!!!), zusätzlich sollen die 2300 Mitarbeiter in einer so genannten Beschäftigungsgesellschaft aufgefangen werden, deren Laufzeit soll 1 Jahr betragen. Da kommt wohl der Paragraph 614a im BGB zur Anwendung, wir haben ja gerade im Seminar Arbeitsrecht 3 genau so eine Situation behandelt! Ferner habe man sich auch noch über den Verkauf von 2 Betriebseinheiten verständigt, womit circa 300 MA weiter beschäftigt werden können. Die IG Metall sagte zu dieser Lösung „damit wäre die Kuh vom Eis!“, mag ja sein aber jetzt steht sie mitten im Sumpf, was passiert denn in einem Jahr mit den restlichen 2000 Beschäftigten, da werden wohl noch so manche soziale Härtefälle auftreten. Hoffen wir zumindest dass es für die meisten von ihnen ein „Happy End“ geben wird, ich drück Euch die Daumen, habe selber aber immer noch kein reines Gewissen wenn ich mir nun doch ein Nokia Handy zulege!
Wenn man sich mal die Tage die Finanznachrichten so anschaut, liest man immer mehr wie genau im Moment die Banken unter die Lupe genommen werden. Gerade bei der Bayern LB wird es die nächsten Tage wohl noch sehr interessant werden nachdem ein Untersuchungsausschuss nun seine Arbeit aufgenommen hat (da hat so mancher "Lidl-Mitarbeiter mehr Freiheit").
Doch selbst wenn der Untersuchungsausschuss zunächst keine konkreten Ergebnisse liefern sollte, könnte er doch noch zwei weiteren Vertretern der Politik Magengrimmen bereiten. Allen voran nämlich Ministerpräsident Günther Beckstein der damals immerhin dem Bayern LB-Aufsichtsrat von 1993 bis 2007 angehörte - länger als sein Kollege Huber. Zur Sprache kommen wird dabei auch die Rolle von Hubers Amtsvorgänger Kurt Faltlhauser (CSU), der sich in einem Interview verteidigte, die Risiken seien für ihn "ebenso wenig erkennbar gewesen wie für Zehntausende andere Banker in aller Welt". So lang die so genannten Risiken aber satten Gewinn abgeworfen hatten, waren sie scheinbar auch nicht so erkennbar sondern immer von Zeit zu Zeit einfach so da, oder wie soll man diese Aussage jetzt verstehen. Wenn ich auf der Bank oder einer Versicherungsgesellschaft Geld anlege, werde ich seltsamer weiße immer auch über Risiken (und Nebenwirkungen) informiert, ein Schelm der jetzt böses dabei denkt!!!
Genug Thematik für Heute, im Fernsehen kommt gerade auf Arte eine Wissenschaftssendung über den Aufbau des Universums, laut Wissenschaftlern dehnt es sich jeden Tag immer weiter aus. Wenn dass so ist, warum finde ich dann nie einen Parkplatz?
Glückauf Ihr Leute da draußen!
1 Kommentar:
Deinen Überschrift ist kein Titel, sondern ein Strophe aus dem Song "Ein Jahr". Und der stammt auch nicht von Extrabreit, sondern von Fehlfarben!
Liebste Grüße von Jenny
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