Eine interessante Studie über die Beschäftigungsverhältnisse, legte heute die Hans-Böckler-Stiftung vor und zwar bestätigt sie alle von uns gemachten Thesen über den wahren Beschäftigungsgehalt von Leiharbeitnehmern:
In jedem vierten Betrieb in Deutschland ersetzen Zeitarbeiter bereits Stammbeschäftigte. Laut einer Umfrage unter Betriebsräten haben rund 37 Prozent der Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten in den vergangenen beiden Jahren Zeitarbeiter beschäftigt. In den meisten Betrieben liege der Lohn der Zeitarbeiter unter dem der Stammbeschäftigten, und zwar durchschnittlich um 29 Prozent.
Die H.B.S. befragte in ihrer Studie mehr als 2000 Betriebsräte. Von Anfang 2005 bis Herbst 2007 setzen demnach 54 Prozent der mittleren und größeren Firmen mehr Leiharbeiter ein - nur knapp 14 Prozent der Firmen verringerten den Einsatz. Parallel dazu beschäftigten gut 40 Prozent der Betriebe die Zeitarbeiter auch länger, nur in 14 Prozent der Betriebe nahm die Einsatzdauer der Leiharbeiter ab. In jedem vierten Betrieb werden Zeitarbeiter der Befragung zufolge für gleiche Tätigkeiten auch gleich bezahlt. In der großen Mehrheit der Firmen liegt ihr Lohn aber unter dem der Stammbeschäftigten.
Wir als Gewerkschafter wollen sicherlich kein generelles Verbot der Leiharbeit, aber sie sollte wirklich nur zu dem benutzt werden was uns von unseren Arbeitgebern immer als Hauptsächliches Argument für ihren Einsatz von Leiharbeitnehmer gepredigt wird. Nämlich dem Abfangen von „Arbeitsspitzen“ wie zum Beispiel Saison-bedingt und nicht um die Löhne zu drücken und letztendlich die Stammbelegschaft herunter zu schrauben. Deswegen ist es nötiger denn je, das wir als Betriebsräte auch den Leiharbeitgebern ganz genau auf die Finger schauen, nicht nur was der L.A.N. dem Betrieb kostet, sondern auch was von dem gezahlten Geld letztendlich auch in der Brieftasche des betreffenden landet. Was nützt es einen Seelenverkäufer ins Boot zu holen um seine Beschäftigten dann am Ende des Monats vor dem Sozialamt stehen zu sehen. Wenn Ihr glaubt dass ich hier übertreibe dann schaut Euch mal genau um, wie viel Tausende „Beschäftige“ kein ausreichendes Einkommen zum Leben haben. Traurig aber leider mehr als wahr, deswegen ist auf Dauer ein Flächendeckender Tarifvertrag für Leiharbeiter mehr als nötig. Am besten immer in Höhe des Betriebes in dem der L.A. gerade beschäftigt ist, somit ist nämlich die Kostenersparnis für den Arbeitgeber hinfällig.
„Learning by paying!!!“
Trari Trara die Post ist (nicht) da. Auch heute ist eine Einigung zwischen der Post und der Gewerkschaft Ver.di alles andere als in Sicht. Die Verhandlungen zwischen beiden Seiten waren in der Nacht zum Samstag gescheitert. Die Gewerkschaft hatte ein Angebot der Post zu Kündigungsschutz und Arbeitszeit als ungenügend zurückgewiesen. Nach Angaben der Post sah die Offerte eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis Juni 2011 vor. Die Löhne der rund 130.000 Tarifbeschäftigten sollten in den kommenden zwei Jahren um rund 5,5 Prozent steigen - allerdings bei einer Anhebung der Arbeitszeiten von 38,5 auf 39 Stunden pro Woche. Bei den Post-Beamten sollte die Arbeitszeit von 40 auf 41 Stunden steigen.
Deswegen begannen gestern Abend die ersten Warnstreiks. In Duisburg ruht seit 22:00 die Arbeit. Um 6:00 Uhr sollte die Arbeit wieder aufgenommen werden. Für heute kündigte die Gewerkschaft Warnstreiks, vor allem im Raum München, an. Spätestens ab dem 2. Mai soll es dann einen flächendeckenden und unbefristeten Streik geben, wie die Ver.di-Tarifkommission entschied. Die Weichen dafür sollen in einer Urabstimmung vom 25. bis 29. April gestellt werden. Ein Ergebnis soll am 30. April vorliegen, an dem Tag weiß ich auch wie meine Weichen stehen, ziemlich wackelig da wird mein „Papp“ nämlich 60 Jahre jung und kein bisschen leiser.
Nichts desto trotz wird das noch eine lange und steinige Sache, hoch auf dem Gelben Wagen.
Kulturtipps ist Heute mal was ganz anderes, „Wandern“ ist wieder angesagt. Das Wetter wird endlich Frühlingshaft und so haben wir den Gestrigen Tag zu einer kleinen Wanderung von schlappen 12Km durch das wunderschöne hessische Mittelgebirge namens Rhön genutzt. Auch wenn das Wetter noch ein wenig trübe war, hat es doch viel Spaß gemacht, auf dem Foto seht Ihr einen Blick auf Hessens höchsten Berg, die „?“. Wer von Euch weiß es? Unter den richtigen Einsendern, verlose ich eine 8 Stündige Naturdokumentation über die Urgewalten von Nieselregen (Grins)!!!
Bis denn, Ihr Leut.
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