Donnerstag, 5. Februar 2009

Personalgespräche, Personenkreise und Himmel… und Zwirn!

(Bahnhof Himmelreich im Schwarzwald)

Die Wirtschaftskrise lockt ja nun kaum noch mit neuen Schreckensnachrichten. Aber nun kommt neben der Krise, was neues auf uns zu: Personaldebatten auf höchster Ebene und dort besonders, die Diskussionen über die Fähigkeit(en) der Entscheider.

Fangen wir mal von vorn an. Einer unser Lieblings-Arbeitgeber, Herr Mehdorn ist mal wieder politisch und sozial Entgleist, so kennen wir ihn eben. Auch die Bahn reiht sich nun in den Zug der Mitarbeiter-Beobachter mit ein. Erst waren es "nur" 173.000 Mitarbeiter, die die Bahn im Rahmen ihrer Korruptionsermittlungen überprüft hatte. Jetzt gibt es neue Berichte über einen noch massenhafteren Datenabgleich im (noch) Staatskonzern: 2005 soll die gesamte Belegschaft (circa 220.000) überprüft worden sein. Bahnchef Hartmut Mehdorn gerät nun mal wieder unter Druck, aber diesmal werden die Forderungen nach seinem Rücktritt immer lauter.

Auch der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, schließt eine Ablösung Mehdorns nicht mehr aus. Angesichts der Meldungen über die Überprüfung sämtlicher Mitarbeiter sagte er: "Wenn das so wäre, wird sich Herr Mehdorn nach einer neuen Tätigkeit umsehen müssen."

Man kann jetzt wirklich sagen, dass sich Herr Mehdorn, im wahrsten Sinne des Wortes, immer mehr aufs Abstellgleis begibt. Aber falls er es vorher doch noch schaffen sollte, seinen umstrittenen Börsengange der Deutschen Bahn durchzusetzen, wissen wir wenigstens, wofür dann das Kürzel „DB AG“ stehen wird: „Die Beobachten Auch Gewerbliche!“

(Dom in St. Blasien)

Und noch jemand zeigt uns momentan immer mehr, dass er wahrhaftig nicht mehr auf unserer Welt zu weilen scheint. „Wir sind Papst!“, so ging noch vor gar nicht allzu langer Zeit, ein Jubelschrei durch die Republik. Viele haben sich damals gefreut, dass ein Deutscher nun das Oberhaupt der Katholischen Kirche ist. Aber kaum einer der Jubelten hat wohl damals gesehen, dass damit die Konservative Kirche, ihre Chance zur Modernisierung, erneut massiv verpasst hatte. „Ratz-Fatz der Erste“, wie ich ihn mal hier nennen möchte, war und ist halt ein Hardliner der Mittelalterlichen Sorte.

Selbst von seinen Kardinälen und Bischöfen erntet er mittlerweile nur noch Kritik und Unverständnis. Doch Papst Benedikt XVI. äußert sich nicht zu seiner umstrittenen Entscheidung, vier zum Teil stark umstrittene Bischöfe zu rehabilitieren. Kritiker vermuten, der Papst wolle seine Kirche auf einen streng konservativen Kurs einschwören.

Gut, dass nun der Vatikan selber auf die Missgeschicke reagiert hatte. Schlecht aber, wie sie reagiert haben. Benedikt XVI. hätte bei der Generalaudienz, wo ihm Massen von Gläubigen zujubeln, mit drei Sätzen die Angelegenheit Williamson regeln können. Stattdessen ging er mit keinem Wort darauf ein. Sondern das Staatssekretariat veröffentlichte wenige Stunden später die Anweisung an Williamson, die Leugnung des Holocausts zu widerrufen, öffentlich und unmissverständlich. Aber dass sich der Vatikan darauf zurückzog, der Papst habe seine Ablehnung jeglicher Holocaust-Leugnung schon so klar es geht bekundet, wirkte ja nun wirklich weltfremd. Denn die Frage war doch längst, warum ein Holocaust-Leugner überhaupt zurück in die Kirche geführt werden soll. Vielleicht sollte man in der Katholischen Kirche, demnächst als „Pflichtfach“ Geschichte der jüngeren Gegenwart, einführen!? Denn eines der geleugneten „Lager“, liegt nicht weit von mir entfernt und ist unter dem Namen Buchenau, in das dunkelste Kapitel Deutsche Geschichte eingegangen! Wird höchste Zeit, dass da mal der „Oberste Chef“, nen Machtwort mal redet!!!

Da wir ja gerade beim Thema Himmelreich sind, wollen wir das beim heutigen Kulturtipp auch bleiben. Und zwar möchte ich euch heute die zwei Bücher „Mars“ und „Rückkehr zu Mars“ von Ben Bova empfehlen. Der erste Roman, erzählt die Geschichte der ersten bemannten Marsmission und schildert in sehr gut geschriebener weise, die technischen und auch menschlichen Schwierigkeiten, eines solchen Unternehmens. Zum Beispiel, dass es allein aus finanziellen Gründen, niemals einem Land alleine gelingen würde, solch ein Wagnis auf die Beine zu bekommen.

Der zweite Band, handelt von der zweiten Mission, wenige Jahre später und einer unglaublichen Endeckung dort. Die ich hier aber nicht verraten möchte, da dieser Band noch spannender als der erste geschrieben ist. Als Bewertung, gebe ich beiden Romanen, 5 von 5 Sternen, da ich alle beide damals, in einem Rutsch verschlungen hatte und das bei jeweils circa 700 Seiten, pro Roman!!!

Macht’s gut und Glückauf ihr Leut´!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Jaja wir sind Papst,
ich finde die ganze Sache peinlich. Zeigt sich in unserer Kirche schon so stark der demographische Wandel das sie nicht in der Lage sind vernüftige Rekruten zu finden? Ich verstehe das echt nicht. Ist ja fast so als würde man einen langjährigen NDP Funktionär in der Führungsebene der Linken aufnehmen.
Ich fürchte nicht nur die Wirtschaft sondern auch die Kirche geht den Bach runter. Vieleicht sollte ich mich einer anderen Glaubensgemeinschaft anschließen. Wie wärs mit "Frauensindnunmalso" Gute Idee....
Wo kann ich das beantragen?
Read you