Montag, 8. Februar 2010

Krisen-Geschichtsstunde

Krise, Krise, Krise, nichts anderes hört man zurzeit, ich krieg noch die Krise. Aber „Krise“ gab es schon immer und wird es wohl immer mal geben. Denn die erste wirklich bedeutende Finanzkrise, gab es in Europa erstmals bereits im Jahre 1557.

Denn über mehrere Jahrzehnte hatte das Haus der Habsburger weit über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt und sich die Kriege, der ihnen Wohlgesinnten Könige, durch Kredite meist deutscher und italienischer Banken finanziert. Im Jahre 1557 aber ging dann gar nichts mehr: Das von den Habsburgern regierte Spanien war bankrott. Die nachfolgenden Kreditausfälle verursachten den Untergang vieler Banken, wobei das Bankhaus der Habsburger, aber auch das der Fugger, gerade noch mal auf Grund ihrer Größe davon gekommen sind. Es gab halt auch schon im Mittelalter Bankenrettungspläne!

Den ersten richtigen Börsencrash, gab es bereits im Jahre 1637 in Holland. Dort hatte man Jahrzehntelang auf den fiktiven Preis von Tulpenzwiebeln gesetzt. Tulpen gab es bis dahin nur aus Übersee und waren das Statussymbol der reichen Oberschicht. Bisweilen kostete eine Tulpe der Sorte „Semper Augustus“ von Anfangs 1200 Gulden, zum Ende hin bis zu 10.000 Gulden, ein Handwerker verdiente im Vergleich dazu, 300 Gulden im Jahr! Dies lockte immer mehr Spekulanten an, nebenbei entstand dadurch aber auch der Beruf der Tulpenzüchter bzw. heutig gesagt: Floristen. Nur von einem Tag auf dem anderen, gab es keine Käufer für die Blumen und es brach eine Panik aus, welche zum beinahe Staatsbankrott geführt hatte. Innerhalb kürzester Zeit fielen die Preise um 90 bis 95%. Die Floristen mussten zum Großteil in ihre alten Berufe zurück, viele Bürger haben ihr Vermögen verzockt!

Dies alles ist mit den Spekulationen der Eisenbahnaktien im 19. Jahrhundert gleichzusetzen, an denen verdiente sich übrigens auch ein Herr Bismarck, mehr als ne „Goldene Nase“! Besonders hart traf es im Jahre 1857 (genau 300 Jahre nach der spanischen Krise!!!), die freie Handelsstadt Hamburg. Dort war man so Konservativ, das man sich weigerte das immer größere Bedeutung erlangende Papiergeld, einzuführen. Die hamburgische Bancomark, sollte als eine reine Silberwährung erhalten bleiben. Um das zu sichern, stellte man sich immer mehr gegenseitig Wechsel aus. Als dann am 13.Oktober 1857, der erste (!) Wall Street Crash geschieht, löst dies auch in der Hansestadt, eine Panik aus. Jeder wollte plötzlich seine Wechsel in Bargeld einlösen, doch solch eine Finanzmenge gab es nicht in Bar. In den Speichern der Stadt lagerten Güter im wert von circa 500 Millionen Mark, nur niemand hatte mehr das Geld sie zu kaufen. Plötzlich schrieen die Kaufleute nach dem bisher verhassten Papiergeld, doch die Silberreserven der Stadt reichten dazu bei weiten nicht aus. So entsandte man den Kaufmann Ernst Merck nach Wien, um dort einen Kredit über 10 Millionen Bankomark auszuhandeln, welches ihm auch gelang (mit 6% Zinsen).

Somit konnte der Senat, die Pleite der 8 größten Handelshäuser verhindern, aber 200 Handelshäuser überstanden die Wirtschaftskrise nicht!

Ihr seht Krise ist allgegenwärtig, fragt mal die FDP. Die reden nämlich auch gerade von Krise, da sie nach aktuellen Umfragen gegenwärtig auf 8% abgestützt sind. Ist das wirklich ein Absturz, oder nur eine Reduktion auf wieder Normalmass. Denn nach gerade 100 Tagen zeigt sich immer mehr, das viele Steuerversprechen doch nur Luftnummern waren. Die FDP sagt dazu: Sie will nun ihre Konzepte schneller umsetzen, man hätte den Wählerwillen unterschätzt!!!

Prima, ist wie wenn beispielsweise Opel, nach dem sie bereits 10.000 Autos verkauft haben, merken dass es doch besser wäre das Lenkrad Serienmäßig mit einzubauen…

Ach ja! Ihr habt sicher mitbekommen, dass die Schweiz uns ja nun aufgrund der Steuersünder-Daten-CD, den Krieg erklärt hat. Da will ich jetzt ganz schnell noch, bevor es ein Handelsembargo gibt, im Supermarkt meine Toblerone und Ricola Vorräte auffüllen!!!

Denn wer hat den Steuer-Krieg erfunden? Die Schweitzer!!!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die aus der Schweitz, gell?

hanziel hat gesagt…

Kann mich errinnern, dass ich als Kind im Fernsehn eine Serie gern gesehen hab "Adrian der Tulpendieb". Die Serie spielte zur Zeit der Tulpen Spekulation und als Kind war es mir (wie heute) unverständlich, dass Tulpenzwiebeln Dutzende Goldstücke kosteten.