Mittwoch, 10. Februar 2010

Liebe Gewerkschaft, schnür mir ein Paket!

Die IG-Metall geht gerade in ihre wohl schwerste Tarifrunde, seit ihrem bestehen. Erstmals geht man ohne eine konkrete Lohnforderung in die Tarifverhandlung, sondern setzt eher auf verbindliche Gegenleistungen. Die Landauf, Landab als „süßes Gift“ gefahrenen Kurzarbeitsschichten, drohen auszulaufen, nun sieht man die Rettung der Arbeitsplätze als oberste Maxime. Denn die Produktion in der Metall- und Elektroindustrie ist um circa 30% eingebrochen, die Zahl der Arbeitnehmer schon um 5% gefallen, man sieht mittlerweile, jeden 5 Arbeitsplatz als Krisengefährdet.

Deshalb schlägt man nun als „Krisenmanagementplan“ einen Jobrettungsplan vor, welcher folgende Eckpunkte aufweisen soll:

Übernahme: Junge Arbeitnehmer sollen mit Weiterbildungsmaßnahmen, vor Entlassungen bewahrt werden.

Kurzarbeit: Sie soll voll ausgeschöpft werden, erst dann sollen Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung zum Zuge kommen.

Leiharbeit: Eine genauere Regelung, wann und zu welchen Bedingungen Leiharbeitnehmer eingesetzt werden dürfen. Damit bei einer Erholung des Arbeitsmarktes, Neueinstellungen nicht nur noch durch Arbeitnehmerüberlassung erfolgt.

Tarifverträge: Falls alle Möglichkeiten der Kurzarbeitsregelung bereits ausgeschöpft sind, soll die Wochenarbeitszeit auf bis zu 26 Stunden pro Woche gekürzt werden. Dies wird allerdings nicht ohne einen Teillohnausgleich (natürlich nach unten) geschehen. Diesen soll dann die Bundesregierung steuer- und sozialabgabefrei stellen.

Wir werden sehen wie erfolgreich die IG-Metall, mit ihren Verhandlungen sein wird, denn dieser Abschluss wird sicherlich Pilotcharakter für alle anderen Branchen haben. Was meint ihr über dieses Rettungspaket: Vernünftige alternative, Vorreiterrolle für Gesamtdeutschland, oder etwa sogar Abkehr von den bisherigen Regeln der Lohnsicherung?

Einer der größten „Sorgenkinder“ der IG-Metall, der Autobauer Opel, hat bereits schon ein eigenes Rettungspaket vorgelegt. Dieses sieht natürlich eine deutliche verschlankung des Personals vor. Ingesamt will der (Raben-) Mutterkonzern GM, in Europa 8300 Arbeitsplätze von 50.000 abbauen, auf den deutschen Standorten, sind davon 3900 Stellen betroffen. Ferner hält man nach wie vor, an einem Lohnverzicht der Belegschaft, von 265 Millionen pro Jahr fest! Es gibt wahrlich im Moment bessere Arbeitsplätze, als Betriebsrat bei Opel, Klaus F.: Wir drücken euch die Daumen!

Ja wir leben gerade in wahrlich revolutionären Zeiten. Deshalb auch zwei revolutionäre Kulturtipps.

Tipp 1: Gerade ist in der Reihe „Spiegel Geschichte“, ein Sonderheft über die französische Revolution erschienen. In den knapp 140 Seiten starken Heft, wird eingehend auf die Geburt der Revolution, ihren Verlauf und auch ihre Bedeutung bis hin in die Gegenwart eingegangen. Ein recht spannendes Geschichtsheft, was sehr spannend und gut recherchiert ist. Wusstet ihr beispielsweise, dass über 17.000 Menschen auf der Guillotine ihr Haupt verloren und diese fast bis zur Mitte des 20 Jahrhundert noch offiziell im Einsatz war? Geschichte gut erzählt, dafür 5 von 5 „Kokarde“.

Tipp Nummer 2, ist ein DVD bzw. Blue-Ray Tipp. „Che – Revolucion / Guerilla“ von Stephen Soderbergh. Die Geschichte des Vorbildes aller 68er, dem ewigen freiheitsliebenden Kämpfers. Auf insgesamt 267 Minuten wird in den zwei Filmen, der Aufstieg und Fall des Ernesto „Che“ Guevara gezeigt. Als Biopic sehr interessant, aber geschichtlich hätte man auch etwas kritischer mit dem großen Revolutionär umgehen könne. Neben seinen großen Drang nach Freiheit, hat er selber nämlich auch zahllose Exekutionen angeordnet und auch selber durchgeführt. Und so ganz nebenbei, von den Sowjets einen Atomschlag auf die USA gefordert! Muss nämlich auch mal gesagt werden. Als Kulturtipp gebe ich dem Film 3 von 5 (roten) Sternen, er stellt mir Che zu stark in das allgemeine Licht des Märtyrers und klammert seine Schattenseiten etwas zu viel aus.

So, Schluss für heut, denn nun kommt „Batman hält die Welt in Atem“, von 1962 mit Adam West in der Hauptrolle. Denn ich will den legendären Kampf von Batman mit einem Hai nicht verpassen, den er einzig und allein, nur mit seinem „Anti-Hai-Fisch-Bat-Spray“ überleben konnte. So trashig, dass es schon wieder gut ist!!!

Wahnsinn!!!

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