Mittwoch, 15. Juli 2009

Statt feindlicher Übernahme nun feindliches behalten?

Obwohl…? Behalten ist eigentlich schlecht formuliert, drohen man doch die eigene Firma in die Luft zu sprengen. Aber mal von Anfang an, denn hier kommt mal wieder mein „Lieblingssatz“ zu gute: „Die Leute müssten mal auf die Strasse gehen!“ …und als zweites dann immer: „In Frankreich lassen sie sich, das nicht gefallen!“ Stimmt ja auch, nur das in im Lande des Camembert & Baguette, eigentlich zuerst auf die Strasse gegangen wird, danach setz man ich an den Tisch zu einer Verhandlung. Vielleicht liegt deshalb, die Durchschnittliche Gewerkschaftszugehörigkeit dort gerade mal bei 15%, sollte man mal drüber nachdenken?!

Aber nun haben uns die Französischen Nachbarn mal mit ’ner ganz neuen Protestaktion Überrascht, Chefs entführen oder Flüsse verseuchen, kannten wir ja schon. Aber die eigene Fabrik in die Luft sprengen zu wollen, dass ist wirklich neu, denn die mehr als 300 Mitarbeiter des Autozulieferers New Fabris in Chatellerault in Mittelfrankreich sind verzweifelt. Und zu allem entschlossen. Sie drohen, ihr Werk in die Luft zu sprengen, wenn es nicht bis Ende des Monats eine Einigung gibt. Das Werk ist schon seit längerem pleite. Jetzt wollen die entlassenen Mitarbeiter wenigstens eine Abfindung erzwingen: 30.000 Euro pro Kopf. Mit drastischen Methoden, gibt Gewerkschafter Eyermann zu: "Natürlich ist das radikal, aber waren sie nicht auch radikal zu uns? Sie haben uns fallengelassen. Einfach so. Dann werden wir genauso fiese Methoden anwenden wie sie!"

Junge, Junge, dass nenn ich mal Gewerkschaftsarbeit mit Sprengkraft, vor soviel Energie kann ich nur sagen: Hut ab, oder besser mal Baskenmütze ab. Viva la revolution!!! Nur in Frankreich möglich, oder könnte in anbetrachtes der Finanzkrise und des wachsenden Unmutes darüber, hierzulande in Zukunft eine ähnliche Protestaktion bald Realität werden?

Hoffe nur das unsere Politiker etwas mehr unsere Ängste und Nöte ernst nehmen werden und nicht nur auf die Bundestagswahl schauen, danach werden nämlich genug unangenehme Wahrheiten auf den Tisch gebracht, wenn es dann nicht schon in manchen Dingen zu spät ist! Aber eine Politikerin hat ja nun zu spüren bekommen, wenn man sich nicht mit seinen Hausaufgaben befasst. Die FDP-Europaabgeordnete Silvana Koch-Mehrin hat den Sprung ins Präsidium des Europaparlaments nur knapp geschafft. Trotz der Kritik mancher Abgeordneter an ihrer Arbeitsleistung wurde die 38-Jährige zu einer der 14 Vize-Präsidenten gewählt - allerdings erst im dritten Durchgang. Die FDP-Politikerin ist im Europaparlament mehr als umstritten. Viele Abgeordnete werfen ihr vor, mehr in Talkshows und People-Magazinen zu glänzen, als mit Arbeitseifer in den Ausschüssen. Ja, ja, man sollte gerade als Politiker da reden wo es nötig ist und mit Fakten und Kompetenz glänzen!

Ja und während unsere Jungpolitikerin Jenny, im Juso Camp in Ungarn weilt (denke Terrorcamps sind verboten?), muss ich leider hier bleiben, denn Sommerzeit ist ja leider bei mir Sommer-Reparatur-Zeit. Deswegen nutze ich gerade jedes freie Wochenende mit Fahrradfahren, inklusiv Pannenbehebung wie Ihr auf dem obigen Foto sehen könnt. Kommen wir nun aber gleich zum obligatorischen Kulturtipp bzw. Buchtipp: „Maximum Rock’and’Roll – Die AC/DC Biographie“. Ein recht unterhaltsames Werk über den Werdegang der Australischen Hardrocker um das Geschwisterduo Angus und Malcolm Young. Einziger Kritikpunkt am Buch ist, dass zwar sehr ausführlich die Entstehung der einzelnen Alben geschildert wird, man aber sehr wenig persönliches über die Bandmitglieder erfährt, da geben sie nur wenig preis (haben ja recht!). Ich gebe dem Buch als Bewertung 4 von 5 Höllenglocken!

Soviel für Heute, macht’s gut da draußen. Im übrigen werde ich mal in den nächsten Tagen über die Odyssee eines kleinen Druckerproblems schreiben, laßt Euch überraschen!!!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr lieben,
ja so manche Aktion der Franzosen ist ein wenig überzogen. Aber eines muss man ihnen lassen: Die labern nicht nur sondern handeln. Bei uns haben die Leute oft so viel Wichtigeres vor wenn es darum geht eine Aktion zu unterstützen. Den Hausputz, den man einfach nicht verschieben darf, womöglich erstickt sonst ein Familienmitglied am liegengebliebenen Staubkorn! Oder der Fernseh-Film den man nicht verpassen darf, wer hat heutzutage schon einen Videorecoder!
Sei's drum.
Thomas, Du Pirat, Dein Gesichtsausdruck ist köstlich.
Grüßle