Freitag, 31. Juli 2009

Die Wahl der Qual, oder Qual der Wahl?

So langsam aber stetig nimmt der Bundestagswahlkampf 2009 immer mehr gestalt an. Die an und für sich, und gerade während der Finanzkrise so gut funktionierende „Große Koalition“, hat von heut auf morgen ausgedient. Immer mehr bröckelt die bisherige gute Zusammenarbeit und die alten Gräben reißen wieder auf, wie es auch nicht anders zu erwarten war.

Nur so langsam kommen mir immer mehr die Zweifel ob unsere große soziale Partei, bei der Bundestagswahl überhaupt auch nur den Hauch einer Chance hat. Aber in der Krise sind wir gut und nach der Schlacht werden die Toten gezählt! Bedenklich ist nur das jetzt schon aus unseren eigenen Reihen, bzw. Nachbarreihen müsste man jetzt wohl sagen, immer mehr Kritik kommt. Denn bereits einen Tag nach der Nominierung des Wahlkampfteams von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat die IG Metall eine Wahlempfehlung zugunsten der Sozialdemokraten ausgeschlossen. "Die Zeiten, in denen die Gewerkschaften empfehlen können, wählt diesen und jenen, sind vorbei", sagte der IG Metall Vorsitzende Huber. Die IG Metall werde deshalb für die Bundestagswahl Ende September keine Empfehlungen aussprechen.

Auch auf die 2005 praktizierte Bewertung der Parteien nach "Wahlprüfsteinen" werde diesmal verzichtet, weil sie wirkungslos sei. Huber, der selbst SPD-Mitglied ist, riet seiner Partei, ihre "Fehler der Vergangenheit" einzusehen. Dazu zählte er die Rente mit 67 und die Hartz-IV-Reformen. Die Menschen empfänden diese als Bedrohung. Ja, was soll man dazu noch sagen? Eines aber gewiss: „Es reicht nicht im Wahlkampf nur auf die Fehler der anderen hinzuweisen, sondern man muss selbst die besseren Alternativen bieten!“

Gerade jetzt in der Krise halte ich die Rente mit 67, als absolut nicht mehr haltbar, besonders in Hinblick auf die zu befürchtenden Entlassungen. Man sollte sich viel mehr Gedanken darüber machen, wie man nun geeignete Sozialpläne gestaltet um ältere Mitarbeiter in den Wohlverdienten Ruhestand zu schicken, damit die jüngeren Mitarbeiter eine bessere Chance auf eine Weiterbeschäftigung erhalten!

Denn bei uns in Deutschland, arbeiten wir nicht nur bis ins hohe Alter. Nein, wir sind auch in der Wochenarbeitszeit Spitzenreiter. Denn mit einer durchschnittlichen Wochenarbeitszeit von 41,2 Stunden rangieren wir, unter den 27-EU-Mitgliedsländern auf dem siebten Platz und vor allen anderen großen Volkswirtschaften des Kontinents. Spitzenreiter ist Rumänien mit 41,8 Stunden. Auf dem letzten Platz steht Frankreich mit 38,4 Stunden (die haben ja keine Zeit zum Arbeiten, die müssen ja immer Streiken!!!).

Aber die andere Seite der Medaille ist, dass deutschen Arbeitnehmer auf der anderen Seite von besonders vielen Urlaubs- und Feiertagen profitieren. Sie müssen dadurch im Schnitt 1650,6 Stunden am Arbeitsplatz erscheinen - fast 100 Stunden weniger als im Schnitt aller EU-Mitgliedsländer. Nur in Schweden, Dänemark und Frankreich liegen die regulären Jahresarbeitszeiten, bei denen die Überstunden nicht berücksichtigt sind, noch niedriger als in Deutschland. Die Beschäftigten in Osteuropa haben dagegen sehr viel weniger Freizeit. Die maximale Arbeitszeit pro Jahr erreicht Rumänien mit 1856 Stunden.

Ja und selbst wenn der Deutsche (oder besser „die“ Deutsche) mal Urlaub macht, arbeitet sie trotzdem und kann selbst in fernen Ländern nicht auf ihren Dienstwagen verzichten. Wusste übrigens bis dahin gar nicht, das Mercedes nun „Einweg S-Klassen“ baut!!!

…bin dann mal weg!

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