Sonntag, 19. Juli 2009

Nicht in aber auf der Tinte sitzen!

Wegwerfgesellschaft, dieses Wort habe ich schon Tausende male gehört, aber seit letzter Woche bin ich nun selber ein eifriges Mitglied dieser unglücklichen Gesellschaftsform geworden. Man kann auch sagen ich hatte zuhause schweren Druckabfall im System. Aber nun der Reihe nach:

Vorletzte Woche wollte mein schöner „Canon-Pixma“ Tintenstrahldrucker, von einer Minute auf die andere, trotz vollem Tank keine Schwarze Schrift mehr drucken, alle anderen Farben gingen aber noch. Selbst ein auswechseln der Tintenpatrone und zahllose Druckkopf-Reinigungsversuche, brachten keinerlei Besserung, es blieb bei einer ganz schwachen, fast nicht zu erkennender hellgrauen Schrift. So langsam setzte sich die Erkenntnis durch, dass der Druckkopf defekt ist. Prima, die Garantie war natürlich gerade vor 3 Monaten abgelaufen!

Also bin ich letzten Freitag, mit dem guten Teil zum Elektrogroßhändler meines Vertrauens gefahren. Da stand ich nun mitten im Laden, den nicht gerade kleinen und leichten Drucker unter dem linken Arm. Umringt wurde ich gleich von 3 Verkäufern, welche sofort Beratung anboten. Da kann ja nun nichts mehr schief gehen dachte ich und brachte mein Anliegen mit dem defektem Druckkopf vor, und ob ein auswechseln des selbigen möglich und vor allen sinnvoll wäre. Zur großen Überraschung, bekam ich zur Antwort das ein auswechseln des Druckkopfes überhaupt kein Problem sei. Aaabbbeeerrr, Kosten des Teils: 80 Euro, plus Mehrwertsteuer, ferner die Kosten für Versand, Einbau, Wartung und Überprüfung des edlen Teils, macht in Summe circa 120 Euro, der Drucker kostete übrigens derzeit 200 Euro! Als ich dann Vorsichtig fragte was denn ein gleichwertiger neuer Drucker kosten soll, sagte mir einer der Verkäufer mit einem nicht zu übersehenen Grinsen im Gesicht: „Jo, so ab 80 Euro geht’s los!“

Also was macht man dann? Richtig zwei Minuten später stand ich mit defektem altem Drucker weiterhin unter dem linken Arm und neuem (nicht leichteren) unter dem rechten Arm im Geschäft. Wunderbarer weise, meinte dann noch der Verkäufer, dass er mir noch einen Karton Druckerpapier schenken möchte! Das hat der „Drecksack“ doch sicher nur gemacht um zu sehen wie ich mit dem ganzen Gelumpe wieder aus seinem Laden heraus komme, wetten???

Kaum zuhause angekommen, wurde der Drucker angeschlossen und die neue Software installiert, waren ja nur knapp 200 Megabyte. Als ich jedoch die neuen noch eingeschweißten Tintenpatronen sah, dachte ich „Nimm doch erst mal die aus dem alten Drucker, deswegen hast du dir ja wieder einen Canon der Pixma-Serie gekauft!“ Ja dumm nur, die bekommt man nur aus dem Gerät heraus bzw. hinein, wenn der Drucker eingeschaltet ist, wegen der automatischen Druckkopfausrichtung. Also neuen Drucker wieder abstöpseln, alten Drucker anstöpseln, Patronen heraus und dann das Spiel wieder umgekehrt, so bekommt man schon den Abend rum. Aber frohen Mutes nun die Patronen in den neuen Drucker hinein. Und dann kam die große Überraschung: Passt nicht, anderes Format! Ist wie in der Automobilindustrie, da passen auch nie die alten Winterreifen aufs neue Modell. Nun sitze ich auf einen Haufen Tintenpatronen, welche ich nicht mehr gebrauchen kann, denn man hat ja gerne immer etwas Vorrat zuhause. Wer von Euch Lesern hier in der nähe von Heringen wohnt, mich kennt und einen Canon Drucker der Baureihen Pixma ip3000 bis 8500 oder der „i- und s-Serie“ hat, wie z.B. i560, i865 bis 9950 oder S900 und S9000, kann sich die Patronen gerne bei mir kostenlos abholen, leg sogar noch ne Flasche Bier mit drauf, wenn gewollt!!! Der alte Canon flog übrigens am Samstagmorgen auf den Elektromüll, alles wegen einem im Grunde genommenen Kleindefekt…

Als Kulturtipp, könnte ich Euch heute ja mal das Benutzerhandbuch empfehlen, besonders der Abschnitt über das einrichten der Wireless-Verbindung ist hoch interessant! Aber denke mal genug heute über die moderne Technik. Bei meinem nächsten Blog, befasse ich mich dann wieder mit den gewohnten gewerkschaftlichen Themenfeldern, vielleicht der Krise in der Druckindustrie?!.

Tschüß und immer dran denken: „Geht auch mal was in die Binsen, immer muss man freundlich Grinsen!“

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Moin,
ja, es ist eine Frechheit mit den Druckern. Generell Ersatzteile bekommt man, wenn überhaupt, nur für ein kleies Vermögen. Das ist übrigens bei allen Herstellern so. Drückkopfe wechseln kann man nur in der Profi-Klasse die dann entsprechend kostet. Das Du bei den Tinten-Preisen allerdings so viel Vorrat hast..., aber in Nicht-Schwaben schmeißt man wohl mehr mit Geld ums sich. ;-)
Grüßle

Anonym hat gesagt…

Tja,

das Laptop, auf dem ich hier schreibe, hat Ähnliches hinter sich. ein Stift am Ladekabel abgebrochen, das Bauteil dazu kostet ca. 0,3 Cent (kein Witz!). Aber der Austausch incl. Zerlegung wurde von Acer Deutschland komplett abgelehnt (garantie seit 2 Monaten abgelaufen....), Media Markt verwies auf eine sog. "Fachwerkstatt", die für eine Reperatur 350 € haben wollte... habe dann über das Net einen kleinen Schrauberladen gefunden, der mir das Ding für 50 € inklusive Reperaturgarantie gerichtet hat und nur(leider eher schlecht als recht) von Leuten wie mir lebt, die keinen Bock auf Wegwerfgesellschaft und umprogrammieren von Software haben. Zu googeln unter "Beamer Service Herwig", Firma (einmannbetrieb) sitzt in Hamburg.

Gruß der Lüneburger

Rainer hat gesagt…

Tja mein lieber Moggel,
ich habe zwar einen Canon (MP600) drucker -Deine Patronen passen in meinen jedoch nicht. So ein Pech!
Es gilt: Defekte und teure reparaturleiden tunlichst vermeiden.
Wie wäre es, wenn Du gar keinen Drucker mehr einsetzt? Die Welt liebt Papier über alles und so müssen wir uns wohl oder übel dem "Druck" beugen.
Wollen wir eine Zielgruppe "Druckergeschädigte" aufmachen?
Gruß

hansziel hat gesagt…

Hallo Ihr Lieben, hatte ja vor kurzem auch ein Problem mit meinem Samsung 350 CLP Drucker (Fixiereinheit defekt) und wisst was passiert ist? Nach einem Tag kam der Samsung Kundendienst zu mir nach Hause und hat das Gerät kostenlos repariert!
Glückauf

Anonym hat gesagt…

Ich glaube wirklich dass eine Zielgruppe "Druckergeschädigte" eine echte Möglichkeit ist. :-)
Denn Hans, das ist nicht normal für einen Druckerhersteller!
Grüßle